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Bayern: Ermitt­lungen zum Oktober­fes­tat­tentat 1980 eingestellt

In: Mitteilungen 242 (12/2020), S. 31

13 Tote, mehr als 200 Verletzte: Das Oktoberfestattentat vor 40 Jahren war der größte rechtsextreme Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik. Ende 2014 wurden die Ermittlungen neu aufgenommen. Nun liegt das Ergebnis vor: „Wir haben keine zureichenden, tatsächlichen Anhaltspunkte für die Beteiligung weiterer Personen als Mittäter, Anstifter oder Gehilfen an der Tat des Gundolf Köhler.“ Die Bundesanwaltschaft stellte am 6. Juli 2020 die 2014 neu aufgenommenen Ermittlungen ein.

Zuvor hatte Generalbundesanwalt Rebmann die ersten Ermittlungen am 6. November 1982 eingestellt: Gundolf Köhler sei Einzeltäter, der aus eigenen Motiven gehandelt habe.

Unser Mitglied Werner Dietrich, der Rechtsanwalt einiger Opfer des Anschlags, und Ulrich Chaussy, Redakteur beim Bayerischen Rundfunk, stellten fest, dass die Justiz hastig und schlampig gearbeitet habe. Wichtige Zeugen seien nicht berücksichtig und Asservate vernichtet worden. 1983 beantragte Dietrich die Wiederaufnahme der Ermittlungen durch den Generalbundesanwalt, die erst 2014 aufgenommen und jetzt eingestellt wurden. Aber noch immer kämpft Dietrich für eine angemessene Entschädigung der Opfer.

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