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NRW: Ingebor­g-Dre­witz-­Li­te­ra­tur­preis für Gefangene

Mitteilungen Nr. 237 (3/2018), S. 20

Zum zehnten Mal wurde am 11. November 2018 in Dortmund der Ingeborg-Drewitz Literaturpreis verliehen. Leider konnten nur zwei der Ausgezeichneten ihre Preise persönlich in Empfang nehmen; 11 Preisträger konnten ihre Urkunden und Belegexemplare der Bücher nicht entgegennehmen, weil sie keine Genehmigung zur Teilnahme bekamen. Zweihundert Gefangenen beteiligten sich mit ihren Einsendungen. Schirmherr und Festredner war der ehemalige JVA-Leiter und heutige Anwalt Thomas Galli; die bekannte Dortmunder Krimi-Autorin Gabriella Wollenhaupt beteiligte sich an der Präsentation.
Es gelang auch in diesem Jahr, einen Sammelband der ausgezeichneten Texte zu veröffentlichen unter dem Titel „Begegnungen in der Welt des Widersinns“ (Rhein-Mosel-Verlag, 2018, ISBN 9783898014083, 10.90 EUR).

Der Ingeborg-Drewitz-Literaturpreis für Gefangene, begründet 1988 und benannt nach der für die Belange von Inhaftierten eintretenden Schriftstellerin Ingeborg Drewitz, hat das Ziel, die Gefangenen zu Texten aus der Knast-Wirklichkeit zu motivieren anzuspornen, diese Berichte und Reflexionen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und so die kritische Befassung mit dem Strafvollzug zu fördern. Der Preis wird alle drei bis vier Jahre ausgeschrieben.

Ausrichter des Preises sind die Gefangeneninitiative Dortmund, das Strafvollzugsarchiv an der Fachhochschule Dortmund, der Arbeitskreis kritischer Strafvollzug und der Verein Chance e. V. Münster, die Humanistische Union NRW, die Bundeskonferenz katholischer Strafvollzugsseelsorger, die Bundeskonferenz evangelische Gefängnisseelsorge in Deutschland sowie die Dokumentationsstelle Gefangenenliteratur der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.

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