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Preis „Aufrechter Gang“ 2000 des Ortsver­bandes München

Mitteilungen03/2000Seite 11

Mitteilung Nr. 169, S. 11

Der OV München hat seinen diesjährigen Preis „Aufrechter Gang“ dem Ehepaar Anneliese und Dr. Klaus Lintzmeyer zuerkannt. Mit dem Preis werden Frauen und Männer ausgezeichnet, die sich in Bayern für Bürgerrechte und Demokratie einsetzen und obrigkeitstaatliches Handeln nicht kritiklos hinnehmen. Das Ehepaar Lintzmeyer setzt sich seit Jahrzehnten für den Schutz von Natur und Umwelt in ihrer oberbayerischen Heimat ein. Dabei wurden sie immer wieder mit staatlicher Mißachtung von gesetzlich vorgegeben Prüfungen der Landschafts- und Umweltverträglichkeit von Baumaßnahmen zugunsten wirtschaftlicher Interessen konfrontiert. Die Lintzmeyers gingen gegen diesen Bruch der Rechtsstaatlichkeit unermüdlich an, indem sie nicht nur mit den Behörden stritten, sondern auch Petitionen an den Landtag richteten, Heimat- und Naturschutz-Verbände sowie die Medien mobilisierten. Oft ernteten sie Drohbriefe und andere Repressionen. Ihr jüngster Kampf richtete sich gegen den Bau eines Mc Donald’s Schnellrestaurants auf der Autobahnraststätte Irschenberg an landschaftlich exponierter Stelle. Auch hier haben Landtag und übergeordnete Behörden ein Auge zugedrückt und den Bau ohne Raumordnungsverfahren und Umweltverträglichkeitsprüfung genehmigt, ermutigt durch Ministerpräsident Stoiber, für den „landesplanerische Bedenken für die Gewerbegebiete grundsätzlich überwindbar sind“. Der „Aufrechte Gang“ ist ein ideeller Preis und wurde bis jetzt zehnmal verliehen. Er wird symbolisiert durch eine Plastik, die man sowohl als stacheligen Kaktus als auch als aufrechten Menschen mit dem Grundgesetz unter dem Arm verstehen kann. Sie wird während der Preisverleihung am 18. 5. 2000 in München überreicht. Die Laudatio wird Hubert Weinzirl, Vorsitzender des BUND, halten.

                                                                                 Wolfgang Killinger

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