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Bürger­rechts­feind­li­ches aus dem Beirat der HU?

Mitteilungen17509/2001Seite 72

Mitteilungen Nr. 175, S. 72

Seit geraumer Zeit sendet mir Tobias Baur die HUMITTEILUNGEN.
Sie beeindrucken sowohl von den aufgezeigten
Zielen als auch von der Selbstdarstellung und der Aufmachung
her. Dennoch – wie versteht es die HU, ihre Zielsetzungen
an den Mann/die Frau zu bringen? Schon mit
dem Namen „HUMANISTISCHE UNION“ weiß kaum jemand,
der sie nicht kennt, etwas anzufangen. Es wird immer wieder
betont: „Die HU ist die älteste deutsche Bürgerrechtsorganisation“.
Allerdings kann sie heute ganze 0,0016 % der Bevölkerung als Mitglieder verzeichnen. Nach den mir vorliegenden Zahlen verlor die HU in den vergangenen 25 Jahren gut 40 Prozent ihrer Mitglieder gegenüber ihrer „Glanzzeit“ gar rund 70 Prozent.

Die HU‘ler brauchen nicht in Sack und Asche zu gehen. Sie haben beachtliches geleistet und ein Reihe von Denkanstößen geben können. Was sollte man also tun, damit sie (noch) erfolgreicher wird? Zunächst wäre eine nüchterne Kostenanalyse notwendig. Wie und wo werden Beiträge und Spenden verwendet? Wie macht man Öffentlichkeitsarbeit ohne großen finanziellen Aufwand – mit höchstmöglicher Breitenwirkung? Wie wirbt man Mitglieder, wie lassen sich Multiplikatoren gewinnen? Darüber sollte – einmal wieder – nachgedacht und diskutiert werden. Dazu böte die bevorstehende
Delegiertenkonferenz im September 2001 sicherlich Gelegenheit. Ein paar Anregungen aus meiner Sicht möchte ich schon jetzt geben.

Das „alte Haus“ HU müsste von Grund auf durchgecheckt werden. Drei Maßnahmen sollten folgen:

1) Die Stabilisierung des Fundaments, unter anderem Mitgliederpflege in den wiederzubelebenden Ortsverbänden,
wobei die noch funktionierenden Ortsverbände Schützenhilfe leisten könnten.

2) Auf- und Ausbau von Rundbriefen, Einladungen, Flugblättern etc., anregend und verständlich gestaltet (zu elitäre und intellektuelle Formulierungen vermeiden), kleine offene Arbeitskreise gründen. Und immer Gelegenheit zu – projektgebundenen – Spenden schaffen.

3) Aktivierung der passiven Mitglieder

Zudem wäre die Erstellung einer wirklich beeindruckenden
Broschüre sinnvoll, die ausführlich über die HU unterrichtet
sowie Hinweise auf Ansprechpartner wie Arbeitskreise, Orts- und
Landesverbände enthält.

Der inhaltliche Verfall von Massenorganisationen wie den
Parteien sollte kleinen, engagierten Gruppen eigentlich Tür
und Tor öffnen, insbesondere da allenthalben nach Orientierung
und wegweisenden Anregungen gesucht wird.

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