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Souverän über Krieg und Frieden ?

Mitteilungen12/2001Seite 113

Mitteilungen Nr.176 S. 113

Neues aus dem AK Militär der HU (AKM)
Wie alle Menschen, möchten auch Bürgerrechtler in Frieden ihren vielschichtigen Interessen und Beschäftigungen nachgehen, nicht unter Notstandsbedingungen oder gar Kriegsrecht [„Bündnis- oder Verteidigungsfall“].
Themen der Äußeren Sicherheit fanden in der Humanistischen Union bis „Kosovo 1999“ ein schwaches Echo. Sie sind ihrer Natur nach schon sehr unangenehm und werden seither, gesteigert seit dem 11.September 2001, oft als persönlich bedrohlich empfunden. Der politische Primat scheint akut bedroht.
Der AKM war beim Verbandstag 1998 gegründet worden, mit Stichworten wie „Wehrpflicht“ und „Neue Aufgaben für das Militär?“ (Selbstverständlich wollte und will, bei anhaltend schlechter Arbeitsmarktpolitik, nicht einmal die Hälfte der Berufssoldaten arbeitslos werden) Weitere aktuelle Themen, zur Genüge durch die Tages-Politik geliefert, wurden, dank Vorstand und Bildungswerk ausführlich behandelt, sogar anlässlich „50 Jahre Grundgesetz (Essen 1999)“.
Immer noch werden weltweit Bürger erschreckt durch militärische Tagesentscheidungen und Ankündigungen mittelalterlicher Politik: „in Acht und Bann“, für die nächsten Monate und Jahre. Anstelle in Ruhe Konzepte für Frieden und Konfliktvorbeugung zu überdenken, werden Bürger täglich zu Re-Aktionen gezwungen, soweit sie Tagesereignisse überhaupt noch wahrnehmen wollen und können. Dafür gibt es gute aktuelle Diskussionsforen: Eines, insbesondere zur staatspolitisch aktuell eingeschränkten Meinungsfreiheit, wurde soeben vom Ortsverband Marburg eröffnet [www.hu-marburg.de]. Und in der Ortsgruppe Düsseldorf wird nachgedacht über eine Veranstaltung, Arbeitsthema etwa: „zivil-“ bzw. „bürgerpolizeiliche Alternativ-Konzepte zur Militäreinsätzen [der UNO]“.
Eine Hintergrundidee des bundesweiten Arbeitskreises Militär (AKM) war, Friedenspolitik souverän aktiv zu gestalten anstatt, fortwährend re-aktiv, sich durch militärisch-großmächtige Tagespolitik die Tagesordnung bestimmen zu lassen.
Irgendwann, spätestens wenn die Menschen keine Beiträge werden zahlen können zu Großprogrammen wie „star wars“, wird das Kriegsgetöse sicher leiser werden. Bis dahin bittet der AKM schon jetzt die HU-Mitglieder, aber auch die Orts- und Regionalverbände um Zusendung von vorbereitendem Frage- und Thesenstellungen, sowie kreativen Ideen: „In welchen (groben) Themenbereichen soll eine (souveräne) Debatte geführt werden“? Und natürlich auch: „Wie man den kreativen Schaffens-Eifer von heute herrschenden Militärpolitikern (oder Militaristen) am besten bremsen?“
Emails können bevorzugt, da schneller behandelt werden: akm@hu-marburg.de; solange noch nicht geschaltet, vorläufig: hhlorenz@gmx.net aber auch Briefe werden gern gelesen unter der vorläufigen Post-Adresse: AKM, z.Hd. Helmar Lorenz, Bunderstraat 17, Sint Odiliá«nberg, NL-6077-GN.

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