Publikationen / Mitteilungen

Starke Schule - Starke Bürger - Starke Demokratie

Mitteilungen12/2001Seite 110

Mitteilungen Nr. 176 S. 110

Bericht über eine „Bildungsoffensive für soziales, emotionales und weltoffenes Lernen“ in München unter Beteiligung der HU
Am 20. Oktober 2001 fand in München ein „Bildungsgipfel von unten“ statt. Ein breites Spektrum unterschiedlicher Menschen war in die „Schauburg“, das Münchner Theater der Jugend, gekommen, um ein bunt gemischtes Programm zu erleben und die bildungs-politischen Thesen, die das Bündnis zur Erneuerung der Demokratie (BED) – ein Netzwerk verschiedener Initiativen* – erarbeitet hatte, zu diskutieren und zu ergänzen. Ehrengast war Frau Dr. Hildegard Hamm-Brücher, die in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag feierte; die Festansprache über die Aufgabe der Bildungspolitik in der heutigen Gesellschaft hielt das HU-Beiratsmitglied Professor Dr. Hartmut von Hentig. Auch sonst war die (Münchner) HU an der Veranstaltung aktiv, direkt und indirekt beteiligt: Johannes Glötzner brachte Kabarettistisches und Besinnliches zum Schulalltag gestern und heute, Wunibald Heigl, nicht Mitglied aber Lehrer und Preisträger des „Aufrechten Gangs“ der HU München von 1993, schickte zwei seiner Schülerinnen mit dem „Antirassismus-Koffer“ (einen Koffer mit Material zum Antirassissmus-Training im Unterricht), Vorstandsmitglied Jennifer Clayton-Chen, die von Anfang an beim BED mitgewirkt hatte, hatte sich monatelang intensiv an den Vorbereitungen beteiligt, Wolfgang Killinger stand mit Rat und Tat zur Seite, und in den letzten Wochen war noch das HU-Mitglied Rupprecht Podszun, Autor des Buches „Die verkalkte Republik“, mit vielen Ideen und Engagement in das Projekt mit eingestiegen. Aktiv mit beteiligt war auch eine Schülergruppe der Münchner „Orientierungssstufe“ und die Landesschülervertretung Bayern. Gerührt von so viel Bürgerengagement sprach Frau Dr. Hamm-Brücher von der „schönsten Geburtstagsveranstaltung“ und erhielt prompt einen aus frischen Blumen gefertigten „Doktorhut der Bürgergesellschaft“ überreicht.
Entstanden war die Idee aus einem Aufruf Frau Dr. Hamm-Brüchers. Diese hatte im Februar 2000 dazu aufgerufen, die Bürgergesellschaft durch verstärktes Engagement der Bürgerinitiativen zu stärken. Verschiedene Initiativen waren dem gefolgt und hatten unter dem Namen Bündnis zur Erneuerung der Demokratie (BED) zunächst ein gemeinsames Standortpapier ausgearbeitet. Nach einem halben Jahr war man aber zu der Überzeugung gelangt, dass nur eine gemeinsame Aktion die Glaubwürdigkeit und zugleich den Bekanntheitsgrad des BED steigern würde. Als übergeordnetes Thema bot sich die Bildungspolitik im Bundesland Bayern geradezu an. Gleichzeitig konnte das bildungspolitische Lebenswerk Frau Dr. Hamm-Brüchers gewürdigt werden.
Durch die Veranstaltung und die darin erarbeiteten Thesen sollte zur „Erziehung zur Demokratie“ und (als Kehrseite der selben Medaille) zu „Mehr Demokratie an der Schule“ aufgerufen werden. Heraus kam ein bunter Strauß von Forderungen und Anregungen, von Ideen und Thesen, die am 31. Oktober, dem Reformationstag, symbolisch an die Pforte des Kultusministeriums „angeschlagen“, und dann auch offiziell, zusammen mit einem Brief an die Kultusministerin, Frau Hohlmeier, dem Ministerium übergeben wurden.
Wie es mit dem BED weitergeht, wird am 20. November in München besprochen. Wer sich für das BED interessiert, wende sich an Jennifer Clayton-Chen, Landrichterstr. 19, 81549 München, Tel. 089/6894340.
J. Clayton-Chen
* Das BED besteht derzeit aus folgenden Münchner Organisationen: Aktion Demokratische Gemeinschaft, Bürgeraktion Verfassung 93, Internationales Familienzentrum Casa Luz, Aktion Humane Schule, Humanistische Union, Internationaler Lyceumclub, Landesschülervertretung Bayern, Verein für Fraueninteressen. Die Veranstaltung am 20.10. war eine Gemeinschaftsveranstaltung vom BED und der Petra-Kelly-Stiftung.

nach oben