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Frank­fur­t/­Main: Heinz-Werner Kubitza liest aus seinem Buch „Der Jesuswahn"

Mitteilungen21203/2011Seite 23

Mitteilungen Nr. 212 (1/2011), S. 23/24

Frankfurt/Main: Heinz-Werner Kubitza liest aus seinem Buch „Der Jesuswahn

Heinz-Werner Kubitza las aus seinem neuen Buch „Der Jesuswahn“ auf Einladung der Humanistischen Union im voll besetzten Club Voltaire in Frankfurt. Peter Menne stellte den Referenten vor und erinnerte an den Aufruf von HU-Gründer Gerhard Szczesny, „Tendenzen entgegenzuwirken, aus der Bundesrepublik einen christlichen Weltanschauungsstaat zu machen“ (1963).

An dem Abend sollte es nicht um tagesaktuelle Details, sondern um die Grundlagen des christlichen Glaubens gehen: Ausgerechnet die theologische Forschung habe dem Glauben wesentliche Grundlagen entzogen, so Kubitza. Die neutestamentarische Forschung vergleicht die biblischen Texte, zieht weitere Quellen hinzu – und deckt Widersprüche auf …

Kubitza arbeitete aus den Bibelstellen heraus, dass der historische Jesus gerade kein Verkünder einer neuen Religion war. Sondern bei ihm handelte es sich um einen der vielen damals üblichen Wanderprediger, der seine Botschaften auch nur ans eigene jüdische Volk richtete, ohne jede Absicht, Andersgläubige zu missionieren. Dabei gehörte Jesus nicht einmal zu den erfolgreicheren Predigern: Johannes der Täufer fand wohl erheblich größeren Zulauf. Erst 50 Jahre nach Jesus‘ Tod begannen einige Anhänger, insbesondere Paulus, ihr Idol mit Wundergeschichten auszuschmücken und noch später, ihn selbst zum Gott zu erheben.
Kubitza stellte die großen Differenzen zwischen dem historisch gesicherten und dem von den Kirchen verkündeten Jesusbild dar. Dann wandte er sich ethischen Fragen zu: Kann die Bibel eine moralische Richtschnur bilden? Basiert unsere Gesellschaft – wie von manchen Politikern gern verkündet – auf den Werten eines „christlichen Abendlandes“?

Den ernsten Teil des Abends beschloss Kubitza mit einem satirischen Rundumschlag gegen den Bauchladen esoterischer Verkündigung: Kubitza brachte auf den Punkt, wie Wunder in völliger Beliebigkeit angeboten werden. In der folgenden Diskussion antwortete Kubitza sehr detailliert auf die Fragen.

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