vorgänge Nr. 169: Qualitätsjournalismus in der Krise

vorgänge Nr. 169: Quali­täts­jour­na­lismus in der Krise

Quali­täts­jour­na­lismus in der Krise

vorgänge. Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik
44. Jahrgang, Heft 1 (März 2005)

 

Die Hiobsbotschaften aus der Medienlandschaft wollten in den letzten Jahren kein Ende nehmen: Redakteure wurden entlassen, Qualitätszeitungen reduzierten ihre Umfänge und gaben ganze Zeitungsteile völlig auf. Die SPD wurde Eigentümerin der Frankfurter Rundschau, nachdem diese linke Tageszeitung zuvor eine Bürgschaft von der Regierung Roland Kochs annehmen musste, um zu überleben. Medienkonzerne wollen Kartellregelungen aushebeln und ringen um eine Ministererlaubnis für geplante Fusionen, die mit der Zeitungskrise begründet werden. Textlieferanten ersetzen Redaktionen, der Anzeigenmarkt bricht als Folge der ökonomischen Krise zusammen. Anspruchsvolle intellektuelle Nischenprodukte mit Tradition werden abgestoßen: der Rowohlt Verlag trennte sich vom Kursbuch, der DGB stellte die Gewerkschaftlichen Monatshefte ein. Die Lage der „Vierten Gewalt” scheint gefährdet wie kaum je zuvor.

 

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