Publikationen / vorgänge / vorgänge Nr. 192: Wandel der Öffentlichkeit

Gegen-Öf­fent­lich­keiten im 21. Jahrhundert

aus: vorgänge Nr. 192, Heft 4/2010, S. 23-34

Die Verwendung des Begriffs Öffentlichkeit und damit verwandter wie v. a. des der Gegenöffentlichkeit und der öffentlichen Meinung oszilliert – wie so oft – zwischen wissenschaftlichen und alltagssprachlichen Bedeutungen. Idealtypisch stellt Jeff Weintraub (1997, 1 f.) diesbezüglich fest: „(D)ifferent sets of people who employ these concepts mean very different things by them – and sometimes, without quite realizing it, mean several things at once.” Nichtsdestotrotz nehmen sowohl die Verwendung des Öffentlichkeitsbegriffs als auch dessen normative Relevanz für die moderne Mediengesellschaft unvermindert zu. Vor allem die englische Übersetzung von Jürgen Habermas’ „Strukturwandel der Öffentlichkeit” (1989) hat international gesehen für einen regelrechten Forschungsboom (Kleinsteuber 2001) und für einen darauf zurückgehenden „public sphere approach” (Dahlgren 2004, 15) gesorgt. Habermas versteht Öffentlichkeit als ein Netzwerk für die Kommunikation von Meinungen, das als intermediäre Instanz zwischen Lebenswelt und anderen funktionalen Teilsystemen vermittelt. Aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive liefert dieses Öffentlichkeitskonzept Maßstäbe für die Bewertung medialer, aber auch sozialer und politischer Veränderungen und Entwicklungen der Mediengesellschaft.[1]

Der Begriff der Gegenöffentlichkeit verweist dagegen auf recht unterschiedliche Phänomene öffentlicher Kommunikation sowie zivilgesellschaftlicher Netzwerke, die unter eben diesem oft strapazierten Begriff subsumiert werden. Seit den 1960er Jahren werden damit klassischerweise öffentlichkeitswirksame Aktionen der neuen sozialer Bewegungen (NSB) (wie z.B. Studenten-, Friedens- und Umweltbewegung) und die Strukturen und Zielsetzungen alternativer Medien – u. a. die Alternativpresse, freie Radios und offene Kanäle – beschrieben. Momentan rücken aber auch die kritischen Öffentlichkeiten der Nichtregierungsorganisationen (NGOs), verschiedenartige Medienaktivisten oder aktuell Weblogs und andere partizipative Kommunikationsformen im Internet wie z. B. WikiLeaks in den Vordergrund. Gerade unter dem Eindruck der raschen gesellschaftlichen Aneignung neuer Medien wird vielfach eine Renaissance der Gegenöffentlichkeit und eine digitale Fortführung alternativer Kommunikation postuliert.

Die im Kontext von Gegenöffentlichkeit beanspruchten Partizipations- und Diskursivitätsansprüche scheinen allerdings bereits in dem von Habermas skizzierten Öffentlichkeitsbegriff der Aufklärung enthalten zu sein. Wobei aber verkannt wird, dass spezifische Teilöffentlichkeiten aus dem gesellschaftlichen Diskurs kommunikativ aus-geschlossen sind (vgl. ausführlich Wirmmer 2007, 173 ff.). Gegenöffentlichkeit soll gerade diesen Gruppen als Sprachrohr gesellschaftlicher Emanzipation dienen und die kritische Funktion von Öffentlichkeit revitalisieren. Inwieweit diese grob skizzierten Ansprüche an Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit heutzutage einlösbar sind, wird in diesem Artikel in zwei Schriften diskutiert. Zuerst werden die Wandlungsprozesse aktueller (Medien-) Öffentlichkeit(en) skizziert, danach der Strukturwandel der Gegenöffentlichkeit(en) aufgezeigt.

Struk­tur­wandel der Öffent­lich­keit „revisited”

In Anlehnung an Friedrich Krotz (1998) und Bernhard Peters (2007) kann Öffentlichkeit als ein Mehrebenenphänomen verstanden werden, das nicht nur einen kulturellen Unterbau besitzt, sondern auch stets eine strukturelle wie personelle Ebene impliziert. Die strukturelle Ebene – verstanden als manifeste Strukturen und Funktionen von Öffentlichkeit – wie auch die personelle – verstanden als Aneignung und Teilhabeprozesse an Öffentlichkeit – befinden sich in einem dauernden Wandlungsprozess und beziehen sich dabei stets wechselseitig aufeinander. Auf diese beiden analytischen Pole verweist auch indirekt Habermas (1998, 228), indem für ihn der Begriff der Moderne und damit auch der der Öffentlichkeit „mit dem abstrakten Gegensatz zwischen einer disziplinierenden Gesellschaft und der verletzten Subjektivität des Einzelnen” in Zusammenhang zu bringen sei.[2] Anstatt statisch ist Öffentlichkeit daher folgerichtig im Sinne eines dynamischen, komplexen und dabei multidimensionalen Kommunikationsprozesses zu konzeptionalisieren (grundlegend zur Multidimensionalität von Öffentlichkeit vgl. Wimmer 2011).

Die oftmals als einheitlich und universell gedachte politische Öffentlichkeit zerfällt daher bei näherem Hinsehen in mehrere partikulare bzw. segmentierte Öffentlichkeiten (verstanden als Teilöffentlichkeiten) mit scheinbar „widersprüchlichen Produktions- und Rezeptionslogiken zwischen Nivellierung und Differenzierung, zwischen Konformität und Pluralität” und unterschiedlicher Komplexität und Reichweite (Zimmermann 2000, 46). Dieser Prozess wird durch die Existenz moderner (Massen-)Medien rapide beschleunigt. Die immer stärker werdende mediale Vermittlung und Durchdringung unseres Alltags (Prozess der Mediatisierung) führt dazu, dass „die computervermittelte Kommunikation […] als Folge des Mediatisierungsprozesses langfristig eine potenzielle Basis für neue Formen von Öffentlichkeit und politischer Kommunikation bilden kann.” (Krotz 2007, 107) [3]

Ähnlich macht Christoph Neuberger (2009, 35) darauf aufmerksam, dass digitaler Medienwandel und die neuen technischen Potentiale für Interaktivität die Akteurshandlungen, Strukturen und Leistungen von Öffentlichkeit neu prägen und eventuell „funktionale Äquivalente” zum Journalismus und damit zur massenmedialen Öffentlichkeit entstehen. Ein Beispiel dafür stellt die so genannte Blogosphäre dar, der man eine synchronisierende Funktion unterstellen kann (Niedermaier 2008). Zwar ist noch kein völliger Niedergang der Öffentlichkeits-Funktion des klassischen Journalismus zu konstatieren, allerdings entstehen aufgrund des Medienwandels neue Kanäle der Politikvermittlung, die, wie z. B. Social Networks oder Onlinespiele, gerade die jüngere Generation besonders ansprechen. So zeigen aktuelle Forschungsergebnisse zur konvergenten Medienwelt von Jugendlichen eindrücklich, dass Web 2.0-Angebot für die interpersonale Kommunikation von Jugendlichen und deren Wahrnehmung gesellschaftlicher Kommunikation immer relevanter werden .[4]

Klassische sozialwissenschaftliche Definitionen von politischer Öffentlichkeit als eine bestimmte Einheit stoßen somit an ihre Grenzen, und politische Kommunikation in einem weiten Sinne – wie z. B. Politikdarstellung und -vermittlung in Unterhaltungsangeboten sowie im Rahmen interpersonaler Kommunikation – muss analytisch stärker berücksichtigt werden. So stellte schon Habermas (1990) fest, dass in der Moderne die Medienorganisationen zwar den institutionellen Kern politischer Öffentlichkeit bilden, aber erst im Rahmen der „Kommunikation au trottoir“[5] Öffentlichkeit zum Leben erweckt wird und damit eigentlich die (medienvermittelte) interpersonale Kommunikation das Fundament der Demokratie darstellt.[6]

Die öffentliche Thematisierung und Diskussion relevanter politischer Angelegenheiten sichern die Funktionalität und Legitimität eines demokratischen Gesellschaftssystems. Es stellt sich allerdings die Frage, ob alle, die an den öffentlichen Kommunikationsabläufen teilnehmen wollen, auch tatsächlich die Möglichkeit dazu haben. Peters (1994, 52) differenziert die Beschränkungen, denen ein solches idealtypisches Modell normativer Öffentlichkeit in der gesellschaftspolitischen Kommunikationswirklichkeit ausgesetzt ist – oder anders formuliert, die Ungleichheiten und Asymmetrien in den öffentlichen Kommunikationsverhältnissen: „Es gibt Ungleichheiten der Sichtbarkeit oder Vernehmlichkeit, des jeweils beanspruchten oder kontrollierten Anteils am öffentlichen Raum; es gibt Ungleichheiten des Einflusses; und es gibt schließlich asymmetrische Wissensvoraussetzungen in Kommunikationen.” (Kursivsetzung im Original)

Die Problematik der fehlenden Repräsentation gesellschaftlicher Themen und Akteure im Prozess politischer Öffentlichkeit kommt in der Diskussion um eine Differenzierung von (Teil-)Öffentlichkeiten (z. B. Peters 1904, 70; Jarren/Krotz 1998), in der Debatte über marginalisierte Öffentlichkeiten (z. B. Wimmer 2007) und in der Frage nach der Definitionsmacht und den Partizipationschancen der verschiedenen Öffentlichkeitsakteure (z. B. Imhof 2003a, 204) zum Ausdruck. Alex Demirovic (1997, 165) verweist auf eine zentrale demokratietheoretische Aporie (Unmöglichkeit der Funktionserfüllung) (vgl. ausführlich Imhof 2003b, 25 ff.). Da der Raum öffentlicher Kommunikation begrenzt ist, können die normativen Ansprüche an Öffentlichkeit nicht von allen Bürgern gleichzeitig und gleichermaßen in Anspruch genommen werden, ansonsten würde sich die Gesellschaft auflösen. Auch der oben skizzierte Medien- und Gesellschaftswandel lässt grundsätzlich die Frage aufkommen, inwieweit Öffentlichkeit ihre Funktionen überhaupt noch erfüllen kann (Fraser 2007, 19). Vor dem Hintergrund der raschen Transformation der Öffentlichkeit und ihrer zentralen integrativen Funktion für die Gesellschaft formuliert daher Krotz (1998, 111 f., Hervorhebung i. 0.) folgende Grundsatzfrage nach den Partizipationschancen an der Öffentlichkeit: „[W]ie adäquat [ist] die bisher mögliche Teilhabe an organisierter Öffentlichkeit als Nutzung standardisierter Nachrichten- und Informationssendungen und wie adäquat die Partizipationsmöglichkeiten der repräsentativen Demokratie unter heutigen Lebens-, Arbeits- und Medienbedingungen heute noch […]. Denn Bürgern und Bürgerinnen müssen gemäß des gesellschaftlichen und technischen Entwicklungsstands adäquate Informations- und Partizipationsmöglichkeiten eingeräumt werden.”

Öffentlichkeit gewährt demnach die Teilhabe an der Demokratie. Die Strukturen von Öffentlichkeit sollten also vor dem Hintergrund alter und neuer gesellschaftspolitischer Problematiken – die sich u. a. real in der digitalen Spaltung zeigen – dem Individuum adäquate Mitgestaltungsmöglichkeiten eröffnen.

Struk­tur­wandel der Gegen­öf­fent­lich­keit

Einschlägige Öffentlichkeitstheorien weisen die Rolle der Gegenöffentlichkeit und damit die Möglichkeit zur kommunikativen Mitgestaltung demokratischer Prozesse im Allgemeinen der Zivilgesellschaft und im Spezifischen den NSB, alternativen Medien und/oder NGOs zu (vgl. ausführlich Wimmer 2007, 21 ff.).[7]
Oft wird dabei davon aus-gegangen, dass Gegenöffentlichkeit und ihre Manifestationen einerseits positive Funktionen für unsere Demokratie einnehmen können und andererseits untrennbar mit Medienöffentlichkeit verbunden sind. Idealtypisch für diese Position postulieren Natalie Fenton und John Downey (2003, 16): „[C]ounter-public spheres offer the best prospects for encouraging democratisation at local, national and international level.”

Nach der Institutionalisierung der Alternativbewegung in den 1980er Jahren und einer abnehmenden wissenschaftlichen Begleitung erhält das Phänomen der Gegenöffentlichkeit aktuell wieder eine größere Aufmerksamkeit. Diese Zunahme kann – hauptsächlich aus Aktivistensicht – auf drei Gegenwartsdiagnosen zurückgeführt werden, die miteinander verbunden sind: (1) Der politökonomische Wandel, der sich v. a. in der zunehmenden Globalisierung und Transnationalisierung und deren zivilgesellschaftlichen Kritik äußert; (2) ein gesellschaftlicher Wandel, der neue Möglichkeiten für progressive (politische) Kollektivakteure bietet – so fördern Krisenerscheinungen der (dominanten) bürgerlichen Öffentlichkeit einerseits kritische Stimmen in der politischen Öffentlichkeit und lassen andererseits nicht-etablierte politische Akteure wie z. B. NGOs und NSB zentrale Funktionen klassischer Politikgestaltung übernehmen (Prozess der Subpolitik); (3) der rapide medientechnische Wandel, der sich in den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien und deren Möglichkeiten manifestiert.

Die meisten Ansätze reduzieren allerdings Phänomene der Gegenöffentlichkeit allein auf bestimmte Institutionen – verstanden als verdichtete soziale und kommunikative Handlungszusammenhänge. Es ist in theoretisch-analytischer Hinsicht darüber hinauszugehen, da das Konzept der Gegenöffentlichkeit nicht per se auf bestimmte Medien, Personen, Orte oder Themen reduziert werden kann. Genauer genommen sind die Entwicklungskontexte von Gegenöffentlichkeit komplexer:,,[C]ounterpublics as discursive entities emerge in a multiple public sphere through constellations of persons, places, and topics.“ (Asen 2000: 430) Gegenöffentlichkeit ist somit wie Öffentlichkeit nicht als ein monolithischer, sondern als ein multidimensionaler Begriff aufzufassen und verweist ebenso einerseits auf die Mikro-, Meso- und Makroebenen öffentlicher Kommunikation und andererseits gleichermaßen auf funktionale (strukturelle) wie subjektive (individuelle) Merkmale.

Folglich bezieht sich der Begriff Gegenöffentlichkeit auf drei Komplexitätsebenen von Öffentlichkeit, deren Grenzen allerdings stark fließend und kontingent sind: Erstens werden damit kritische Teilöffentlichkeiten definiert, die ihren als marginalisiert empfundenen Positionen, welche oft auch als Gegenöffentlichkeit bezeichnet werden, mit Hilfe von alternativen Medien und Aktionen innerhalb der massenmedialen Öffentlichkeit Gehör verschaffen möchten (alternative Öffentlichkeit). Hier kann wiederum zwischen alternativen Medien mit größerer Thematisierungskraft wie z. B. die Berliner Tageszeitung taz (alternative Leitmedien) oder geringerer öffentlicher Reichweite wie z. B. lokaler Bürgerfunk oder offenen Kanälen (alternative Folgemedien) differenziert werden. Zweitens bezeichnet Gegenöffentlichkeit auf der (Meso-)Ebene kollektive und dabei v. a. politische Lern- und Erfahrungsprozesse innerhalb alternativer Organisationszusammenhänge wie z. B. neue soziale Bewegungen oder nichtstaatliche Organisationen (partizipatorische Öffentlichkeiten). Auf der (Mikro-)Ebene einfacher Interaktionssysteme verweist der Begriff drittens auf vielfältige Formen von (zum Großteil individuellem) Medienaktivismus gerade im Bereich der neuen Medien.

Mit dem Internet hat sich nun anscheinend die Idee eines dezentralen Kommunikationsnetzwerkes verwirklicht, das von Akteuren der Zivilgesellschaft getragen und als Medium ihrer Selbstorganisation verstanden werden kann. Gerade für kritische Teilöffentlichkeiten gilt, dass sie nicht mehr ohne die neuen technischen Möglichkeiten gedacht werden können. Mehr noch, sie rekurrieren in ihrer Funktionsweise hauptsächlich auf digitale Kommunikation, die vorwiegend über das Internet stattfindet. Die neuen Internet-Anwendungen wie z. B. Weblogs oder Wikis unterscheiden sich dabei grundlegend von den klassischen Massen- und Organisationsmedien. Neue Merkmale bestehen darin, dass Kommunikationsinhalte vernetzt aufgebaut werden können (Hypertextualität), mit einer Vielzahl anderer Medien kombinierbar (Multimedialität) und sowohl von bestimmten Teilöffentlichkeiten als auch einzelnen Rezipienten beliebig bearbeitbar sind (Interaktivität). Die digitalen Anwendungen stellen nicht nur ein Mittel der Distanzverringerung und der schnellen Kommunikation dar, sondern ermöglichen theoretisch auch eine mit Interaktivität gekoppelte, fast beliebige Erweiterung (Cyberspace) und gleichzeitige Vernetzung (Konnektivität) der internen und externen Bezugsgruppen politischer Akteure.

Manuel Castells (1997: 362) räumt den neuen Internetanwendungen ein weitreichendes Mobilisierungspotenzial ein: „It appears that it is in the realm of symbolic politics, and in the development of issue-oriented mobilization by groups and individuals outside the mainstream political system that? the new electronic communication may have the most dramatic effects.”

Wirklich darauf aufmerksam wurde die Weltöffentlichkeit erstmals durch die Proteste gegen die WTO-Konferenz in Seattle im Dezember 1999. Die dabei verwendeten Internetanwendungen erwiesen sich aufgrund ihrer Eigenschaften v. a. als ein transnationales Organisations- und Kommunikationsinstrument, mit dessen Hilfe die Proteste erst vorbereitet und durchgeführt werden konnten. Neben den verschiedenen Protest-, Subversions- und Kollaborationsformen erleichtern die neuen Internetanwendungen v. a. die Artikulation der Akteure aus dem Spektrum der Gegenöffentlichkeit. So sind seit dem Ende der 1990er Jahre zahlreiche Onlineformate entstanden, welche die Funktionen der früheren alternativen und bewegungsnahen Medien übernehmen und weiterführen. Mehr noch: Der fundamentale gesellschaftliche Bedeutungsverlust der Alternativpresse im Verlauf der 1980er Jahre (vgl z. B. Holtz-Bacha 1999 345) scheint damit überwunden Idealtypisch können mehrere Formen unterschieden werden, wobei es natürlich u vielen Funktionsüberschneidungen kommt, wie das Projekt Indymedia (http://de.indymedia.org) zeigt:[8]

  • Alternative Informationsquellen. Medien, die unabhängige Informationen kooperativ erstellen, zur freien Nutzung bereitstellen und dauerhaft speichern wie z.B. die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia.
  • Alternative Nachrichtendienste. Medien; „die unabhängige Informationen mit unmittelbarem Zeitbezug kooperativ erstellen und zur freien Nutzung bereitstellen wie z. B. die partizipative Nachrichten- und Presseagentur Wikinews oder die vom Anarchismus inspirierten Infoshops.
  • Alternative Publikations- und Diskursionsplattformen. Medien, die der Veröffentlichung von kontroversen Informationen dienen und so als Grundlagen zum Führen von Diskursen dienen wie z. B. das unabhängige Online-Politikportal Indymedia, Diskussionslisten wie z.B. Nettime oder die sog. Media Watchdogs wie z. B. BildBlog.de.

Es existieren darüber hinaus verschiedene „Interaktivitätsdimensionen”, die ihre praktische Anwendung im Internet fanden und immer noch finden: Bspw. können Logos auf WWW-Seiten darauf hinweisen, dass deren Betreiber mit entsprechenden politischen Kampagnen sympathisiert. Es können auch „Enthüllungs“-Websites erstellt werden — wie aktuell das prominente Beispiel WikiLeaks, „die auf ein tatsächliches oder angebliches unethisches Verhalten einer Person oder einer Organisation aufmerksam machen, einschlägiges Material bereitstellen und möglicherweise zum Protest aufrufen” (Plake et al. 2001: 63). Internetangebote können somit informieren und als Koordinations- und Kommunikationszentrum für politisch orientierte Aktionen in Erscheinung treten.

Weiterhin besteht die Möglichkeit, durch elektronische Kettenbriefe sozusagen im Schneeballprinzip möglichst viele Adressate einer Protestaktion zu erreichen. Und während bei Sit-ins oder Online-Streiks die Überlastung (und damit der Ausfall) einer Webseite durch möglichst viele gleichzeitige Aufrufe erreicht werden soll, versuchen Hacker die Quelldatei einer Webseite umzuprogrammieren.[9] Aus Aktivistensicht werden diese Aktivitäten auch als Formen „elektronischen, zivilen Ungehorsams“ bezeichnet. Die Übertragung des politischen Protests aus der wirklichen Welt in den Cyberspace ist gleichzeitig der Gang von einem lokalen zu einem globalen Ereignis. Protestaktionen richten sich allerdings hauptsächlich gegen Militär-, Politik- und Wirtschaftskreise und häufig auch gegen die fortschreitende Kommerzialisierung des Internets und für die Erhaltung von Kommunikationsgrundrechten. Dabei soll politischer Aktivismus im Netz sowohl das Publikum verunsichern und damit zum Nachdenken anregen als auch hinsichtlich vorherrschender Machtverhältnisse eine Machtumverteilung bewirken. Publizitätswirksame Beispiele sind Projekte wie The Yes Men, Reclaim the Streets oder RTMark.[10]  Diese Gruppen sind zum großen Teil schon seit den Achtzigerjahren als Medienaktivisten tätig, aber erst die Möglichkeiten der neuen Medien und der computervermittelten Kommunikation haben ihnen zu einen enormen Anschub verholfen.

Die Formen sind zu vielfältig, um von dem Medienaktivismus im Internet zu sprechen (vgl. z.B. Meikle 2002). Online Medienaktivismus stellt somit keine eigene „Bewegung” mit einer empirisch beschreibbaren kollektiven Identität dar, sondern ist je nach Perspektive der Betrachter ein Projekt z. B. für eine „radikale Demokratie”, für eine „Netzkritik” oder für eine „Kommunikationsguerilla”. Ein idealtypisches Beispiel für eine stark partizipative Form von Medienaktivismus im Internet stellt One World TV (http://tv.oneworld.net) dar. Im Rahmen dieses unabhängigen Internetprojekts ist ein öffentlicher Raum geschaffen worden, in dem Filmjournalisten und -macher, die keinen Zugang zu den Massenmedien haben, ihre Produktionen und Arbeiten senden können. Die verschiedenen Clips sind miteinander thematisch verlinkt, um ein loses, interaktives Netzwerk zu kreieren. So können die Teilnehmer dieses Projektes miteinander kommunizieren und durch ihre Produktionen Ideen miteinander austauschen.

Gegenöffentliche Internetauftritte können somit auch für die Gesellschaft den Platz eines Recherche- und Präsentationsmediums einnehmen und vermitteln gerade dadurch auch Wissen an die Öffentlichkeit weiter. Nicht nur durch wachsenden Wettbewerb, Boulevardisierung oder Aktualitätsdruck, sondern auch in Krisenzeiten, wenn die Recherchemöglichkeiten durch Zensur und andere Hindernisse stark eingeschränkt sind (z.B. Kriegsberichterstattung), können diese Online-Quellen sowohl Zusatzinformationen bieten, als auch aus journalistischer Sicht reizvoll und authentisch sein.[11] Neben der Übernahme von Medieninhalten durch etablierte Medien ist auch die alternative Medienpraxis im Kontext des Internets zu beachten. So finden sich der nicht-hierarchische und interaktive Aufbau vieler gegenöffentlicher Online-Diskussionen und die identitätsstiftende (virtuelle) Gemeinschaft gegenöffentlicher Foren in leicht abgewandelter Form und vielfachen Ablegern inzwischen auch in den Online-Angeboten etablierter Medien. Dem vordergründigen Aufbrechen einseitiger Kommunikationszusammen- hänge liegt hier allerdings als Intention eine verstärkte Leser-Blatt-Bindung zugrunde (Stichwort Bild-Lesereporter, vgl. ausführlich Engesser/Wimmer 2009).

Neben den unzähligen Diskussionsforen, virtuellen Archiven, Mailinglisten etc. wird vielfach den Weblogs großes (gegen-) öffentliches Potential eingeräumt (vgl. ideal-typisch Niedermaier 2008). Diese peer-to-peer Kommunikationsnetzwerke machen zwar die klassischen Funktionen von Journalismus wie Orientierung und Service nicht überflüssig, können sie aber kritisch und gewinnbringend ergänzen. Allerdings wird bisher nur ein Bruchteil regelmäßig aktualisiert und frequentiert. Dieser Befund gilt im übertragenen Sinn für alle gegenöffentlichen Formen computervermittelter Kommunikation: Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung und den traditionellen Massenmedien ist die Zahl der aktiv Partizipierenden immer noch sehr gering. Es bleibt noch abzuwarten, ob die Blogosphäre ein temporäres Phänomen ist, das als Modeerscheinung bald wieder verschwinden wird, oder ob sie sich als ein fester Bestandteil alternativer Öffentlichkeit erweist.

Die klassische Alternativöffentlichkeit im Bereich der Print- und Radiomedien erscheint relativ gut erforscht (vgl. im Überblick Wimmer 2007), der Bereich der alternativen Onlineangebote hingegen nur sehr disparat. Allerdings zeigt sich klar, dass es auch hier zu einem Strukturwandel gekommen ist (vgl. Blöbaum 2006). Die Zunahme an Professionalität alternativer Online-Medien (gemessen an Adaptionen der Produktionsweise etablierter Medien) sowie eine Abnahme der Betroffenheitsberichterstattung kann u. U. die Prinzipien alternativer Öffentlichkeit wie Authentizität und Unabhängigkeit beeinträchtigen. So verdeutlichen Chris Atton und Emma Wickenden (2005) am Beispiel der britischen SchNEWS die Ausbildung von Quellenhierarchien und idiosynkratischen Zielsetzungen der Redaktion, die z. T. eine alternative Kommunikationspraxis dominieren können. Trotz grundsätzlich größeren Zugangsfreiheiten und Partizipationsmöglichkeiten sind verschiedenartige Einschränkungen der Partizipationsmöglichkeiten feststellbar, die stetig Einfluss auf die Nachrichtenselektion und -produktion nehmen. Beispiele sind so genannte editorial teams bei Indymedia oder Mitgliedsmodelle bei kollektiven Weblogs wie z. B. MetaFilter. Die Eigenschaften der neuen Internetanwendungen können diesem Prozess gleichzeitig aber auch entgegenwirken — wie z. B. in Form kollektiver Nachrichtenselektion und -produktion.

Onlinemedien stellen im Gegensatz zu alternativen Radios und Zeitungen nur z. T. eine publizistische Ergänzung massenmedialer Öffentlichkeit dar, da hier oft nur Kritik ohne inhaltliche Alternativen artikuliert wird (z. B. Dillon 2005). Alternative Öffentlichkeit im Internet erweist sich in den Studien somit größtenteils als komplementär zur massenmedialen Berichterstattung (z. B. Reese et al. 2007). Aus inhaltlicher Perspektive werden die Themen etablierter Öffentlichkeit zwar kritisch aufgearbeitet, aber somit auch implizit gesellschaftlich reproduziert (z. B. Rutigliano 2004). Aus struktureller Perspektive zeigen sich gerade im Längsschnittvergleich Anpassungsprozesse alternativer Medien an die Strukturen etablierter Medien. Auch gilt für den Onlinebereich, dass trotz eines großen Engagements alternativer Medienmacher und des sich gewandelten Verhältnisses zur Kommerzialität eine (andauernde) Abhängigkeit alternativer Öffentlichkeit von öffentlichen Geldern festzustellen ist.[12]

Die Wirkung digitaler Gegenthematisierung ist an sich als gering einzuschätzen: Ein inter media agenda setting gelingt nur bei bestimmten, politisch brisanten Themen (vgl. für ein prominentes Fallbeispiel Song 2007). Die Onlineangebote gegenöffentlicher Akteure vergrößern nicht automatisch deren allgemeine Medienresonanz (vgl. z. B. die Fallstudie von Gerhards/Schäfer 2007).

Fazit: (Gegen-) Öffent­lich­keiten als Dauer­bau­stelle

Die partizipativen Strukturen der neuen Internetanwendungen erlauben Online-Gegenöffentlichkeiten mehrerlei: den direkten Dialog von Sender und Empfänger, den räumlich unabhängigen Austausch von Informationen, die nationale und internationale Vernetzung, Kooperation und Koordination der Aktivitäten sowie die Ausbildung genuiner alternativer Subkulturen. Gesamtgesellschaftlich gesehen stellen Gegenöffentlichkeiten (bisher) allerdings nur marginale Kommunikationsprozesse dar, die im real-öffentlichen wie virtuellen Raum, gleichzeitig zu öffentlichen Prozessen ablaufen. Auch die neuen Medien scheinen das Konzept von Kritik und öffentlicher Gegenthematisierung auf gesellschaftlich breiter Front (noch) nicht wiederbeleben zu können – wenngleich Fallstudien einige kommunikative Freiräume wie z. B. emanzipative Diskurse in Mailinglisten oder gut funktionierende communities in practice aufzeigen.

Aus demokratietheoretischer Perspektive ist die schon von Habermas diagnostizierte zunehmende politische und ökonomische Vermachtung von Öffentlichkeit problematisch. Das Publikum erscheint dabei weitestgehend als eine passive Größe, politische Kommunikation und Meinungsbildung als ein im Wesentlichen elitegesteuerter Prozess. Online- Gegenöffentlichkeiten können ein Korrektiv sowie ein Innovationspotential für die etablierte Politik darstellen. Vielfach zeigt sich das Demokratiepotential auch in den Fallstudien – z. B. in einer durch Gegenöffentlichkeiten initiierten gesellschaftlichen Solidarisierung, in den Partizipationsmöglichkeiten am eigentlich exklusiven massenmedialen System und in alternativer Kommunikationspraxis gerade auf lokaler Ebene.

Allerdings ist abschließend festzustellen, dass die neuen digitalen Medientechnologien bisher nichts an den grundlegenden ökonomischen Faktoren geändert haben, die den etablierten Medienkonzernen ihre marktbeherrschende Stellung ermöglichen. Auch ist es plausibel, anzunehmen, dass von den Eigenschaften neuer Medien (z. B. den Recherche-, Reaktions- und Präsentationsmöglichkeiten) ebenso die dominanten Massenmedien und etablierten politischen Akteure profitieren, d. h. sie werden sowohl einflussreicher auf die öffentliche Agenda als auch resistenter gegenüber den Einflussnahmen der Gegenöffentlichkeiten. Die neuen digitalen Medientechnologien besitzen daher einerseits verstärkende Effekte auf die Artikulationskraft nicht-politischer Akteure wie aber auch unintendierte negative Effekte, wie z. B. das Phänomen der digitalen Spaltung, die bestehende Asymmetrien politischer Öffentlichkeit verstärken (können). Beide Dimensionen, die positive wie negative, sollten in der Analyse stärker in Beziehung zueinander gesetzt werden. In diesem Sinne stellen Downey und Fenton (2003, 199 f.) zu Recht fest: „The relationship between new media, Counter-public spheres and the public sphere may become central to questions of democracy and legitimacy in coming years.”

[1] Idealtypisch für diese Position stellt Nancy Fraser fest (2005): „Das Konzept der Öffentlichkeit wurde nicht etwa entwickelt, um lediglich empirische Kommunikationsflüsse zu verstehen, sondern um zu einer normativen, politischen Demokratietheorie beizutragen. […] Es ist demnach wichtig festzuhalten, wer partizipiert und zu welchen Bedingungen dies der Fall ist. Zudem soll die Öffentlichkeit als ein Vehikel für die Mobilisierung öffentlicher Meinung als einer politischen Kraft fungieren. Sie sollte die Bürgerinnen und Bürger gegenüber privaten Mächten ermächtigen und es ihnen ermöglichen, Einfluss auf den Staat auszuüben.“

[2] Den Gedanken führen Ulrich Beck und Anthony Giddens in ihrem Konzept der reflexiven Moderne fort.

[3] Swantje Lingenberg (2010, 150) macht diesen Vorgang an empirischen Beispielen deutlich und zeigt auf; dass „die Beteiligung an öffentlichen Diskursen ebenso wie die Beobachtung politischen Geschehens längst nicht mehr nur über Massenmedien, sondern auch über spezialisierte Newsgroups, Diskussionsforen, Blogs und Twitter im Internet oder über das Mobiltelefon denkbar [ist].”

[4] So verlagert sich bspw. gerade bei Jugendlichen die interpersonale Kommunikation via E-Mail hin zu der Kommunikation via Social Networks und/oder via diverse Spielplattformen (z. B. Schmidt et al. 2009).

[5] Habermas (1992, 452) benennt drei Ebenen von Öffentlichkeit „von der episodischen Kneipen-, Kaffeehaus- oder Straßenöffentlichkeit über die veranstaltete Präsenzöffentlichkeit von Theateraufführungen, Elternabenden, Rockkonzerten, Parteiversammlungen oder Kirchentagen bis zur abstrakten, über Massenmedien hergestellten Öffentlichkeit von vereinzelten und global verstreuten Lesern, Zuhörern und Zuschauern.”

[6] Allerdings konstatieren Habermas und eine Vielzahl weiterer Autoren diesbezüglich kritisch, dass die Massenmedien Öffentlichkeit gleichsam monopolisiert haben.

[7] Allein unter strukturellen Gesichtspunkten kann man auch von einer rechtsradikalen „Gegenöffentlichkeit” sprechen. Alternative wie auch bewegungseigene Medien sind sehr wohl in der rechtsradikalen (wie auch linksradikalen) Szene zu finden. Eigene Kommunikationsnetzwerke tragen auch hier zu einer starken Bewegungsidentität bei. Allerdings entsprechen die verschiedenen Formen rechter Gegenöffentlichkeit aus mehreren Gründen weder inhaltlich noch strukturell dem normativen Kontext von Gegenöffentlichkeit im Sinne emanzipativer und demokratiestärkender Öffentlichkeitsstrategien. Ebenso muss das hier verwendete Konzept der Gegenöffentlichkeit von einer „realsozialistischen” Gegenöffentlichkeit abgrenzt werden, da in diesem Fall andere demokratietheoretischen Grundlagen die etablierte Öffentlichkeit konstituieren.

[8] Das erste Independent Media Center (IMCs), kurz Indymedia genannt, wurde 1999 anlässlich der Anti-WTO-Proteste in Seattle (USA) mit dem Ziel gegründet, möglichst vielen Menschen eine Informationsplattform zur Verfügung zu stellen, welche von den Aktivisten selbst benutzt und auch betrieben wird. Indymedia repräsentiert einen emanzipatorischen Mediengebrauch, aber auch eine Form von Netzaktivismus — neben blockierenden Maßnahmen im Internet werden Information bereitgestellt bzw. Aktivisten vernetzt. Dies geschieht auf Indymedia durch Diskussionsforen, E-Mail-Verteiler und das so genannte open posting.

[9] Bekanntes Beispiel ist die von der amerikanischen Künstlergruppe Electronic Disturbance Theater entwickelte Software Flood Net. Diese Software ermöglicht die Automatisierung der virtuellen Sit-ins. Wer teilnehmen will, verbindet sich mit dem Flood Net, das nur zu einer angekündigten Zeit im Netz funktionsfähig ist und das die Onlinenutzer auf eine bestimmte Webseite leitet, wobei das Programm alle paar Sekunden automatisch den Reload-Befehl ausführt und so die anvisierte Webseite überlastet.

[10] Diese meist subversiven (Protest-)Formen von Medienaktivismus sind aufgrund der dabei inszenierten Bilder und Ereignisse für die mediale Berichterstattung am attraktivsten (vgl. z. B.: www.sueddeutsche.de/computer/bildstrecke/298/1 3 503 9/p0).

[11] So berichtet z. B. die englische Rechtsreferendarin Wilding einer Korrespondentin gleich von ihren Erlebnissen als humanitäre Helferin im Irak. Die Süddeutsche Zeitung übernahm dabei die Schilderungen direkt von einer Onlinediskussion zum Irakkrieg, die im alternativen Onlinemagazin open-Democracy geführt wurde.

[12] So wird openDemocracy fast ausschließlich durch Stiftungsgelder finanziert.

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