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Erwin-­Fi­scher-­Preis für Taslima Nasrin

19. September 2002

Mitteilungen Nr. 179, S.65

Die bengalische Ärztin und Schriftstellerin Taslima Nasrin erhielt Ende September auf einer Festveranstaltung im Rahmen einer internationalen Konferenz vom Interessenbund der Konfesssionslosen und Atheisten e.V. (IBKA) den Erwin-Fischer-Preis.
Damit würdigte der IBKA e.V. ihr Engagement für Weltanschauungs-freiheit und die Rechte der Frauen. Bevor sie Bangladesh verlassen musste, wies Nasrin in ihren Zeitungskolumnen hauptsächlich auf die Unterdrückung der Frauen in religiös geprägten Gesellschaften hin. Sie kritisierte, dass die Männer ihre patriarchische Macht auch heute noch mit der Religion begründen. Das lenkte den Zorn der Fundamentalisten auf die Autorin. 1993 spitzte sich die Lage zu, als sie in ihrem Roman „Lajja – Scham“ anhand einer fiktiven Familie
die reale Diskriminierung der hinduistischen Minderheit in Bangladesh, wo der Islam Staatsreligion ist, thematisierte. Im
September 1993 wurde die Fatwa über sie verhängt. Nasrin lebt seitdem im Exil und hat etliche Auszeichnungen bekommen, neben Literaturpreisen unter anderem den Menschenrechtspreis der französischen Regierung und den Sacharow-Preis des europäischen Parlaments.
Der Erwin-Fischer-Preis – benannt nach dem 1996 verstorbenen
gleichnamigen Rechtsanwalt und Bürgerrechtler – wurde zum dritten Mal verliehen. Die früheren Preisträger sind Ursula und Johannes Neumann sowie Karlheinz Deschner. Die Laudatio auf Taslima Nasrin wird Christa Stolle halten, die Geschäftsführerin von Terre des Femmes.

                                                                                       Rudolf Ladwig

ausführlichere Informationen finden Sie auf den Netzseiten
http://www.ibka.org sowie http://taslimanasrin.com
http://www.deschner.info und
http://www.terre-des-femmes.de
Für weitere Auskünfte steht Ihnen Rudolf Ladwig,
Spielbrinkstr. 26, 58135 Hagen,Tel./Fax: 02331-401037,
e-Mail: info@ibka.org zur Verfügung.

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