Termine / Veranstaltungen / Nach Jahren / 2007

Die Würde des Menschen ist unantast­bar. Vortrag zu Sozialen Grund­rechten

24. Januar 2007
Datum: Mittwoch, 24. Januar 2007
Uhrzeit:19:30:00 Uhr

Mittwoch, 24.1.2007 um 19:30 Uhr

Universität Hamburg, Allende-Platz 1, Raum 250

Vortragsveranstaltung mit Franz-Josef Hanke

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Vielen Mitmenschen klingt dieser Grundsatz des Grundgesetzes wie Hohn in den Ohren. Wer arm ist, der muss auch in Deutschland durchaus um seine Würde fürchten. Ein Besuch von Theater, Oper oder Ballett, von Kneipe und Restaurant oder auch nur einer Informationsveranstaltung in einem Saal mit Verzehr-Zwang kommt für Millionen Menschen deswegen nicht in Frage. Das Abonnement einer Zeitung oder einen eigenen Internet-Anschluss können sich viele nicht leisten. 

311 Euro pro Person hat das Bundessozialgericht in einem Beschluss vom 23. November 2006 für ausreichend befunden, um davon das so genannte „soziokulturelle Existenzminimum“ abzudecken. Mit diesem Betrag sollen Familienmitglieder auskommen, deren „Bedarfsgemeinschaft“ vom Arbeitslosengeld II (ALG II) leben muss.

Wer ALG II beantragt, der muss auf den Schutz seiner persönlichen Daten zuvor weitgehend verzichten. Allen „Leistungs-Empfängern“ unterstellt die Politik generell eine „Mitnahme-Mentalität“ und den „Missbrauch“ staatlicher Leistungen. Doch liegt dieser Missbrauch nach einer Erhebung der Bundesagentur für Arbeit (BA) bei weniger als einem Prozent.

Nach einer anderen Studie im Rahmen einer europaweiten Datenerhebung sind 17 Prozent der Bundesbürger von Armut bedroht. Besondere Armuts-Risiken sind Erwerbslosigkeit und die Geburt von Kindern. Vor allem allein erziehenden Müttern und ihren Kindern droht in Deutschland die Verarmung.

Armut macht krank. Armut grenzt aus. Ein dermaßen hoher Prozentsatz von Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben müssen, ist einer so reichen Gesellschaft wie der bundesdeutschen unwürdig. Ein demokratischer Staat kann und darf sich diese Form der Ausgrenzung von Bürgerinnen und Bürgern aus der Gesellschaft nicht leisten.

nach oben