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"Der Versuch, Indivi­du­a­lität im genormten Leben zu bewahren"

20. April 2010
Datum: Dienstag, 20. April 2010

Die Dankesrede der Preisträgerin anlässlich der Verleihung des Ingeborg-Drewitz-Preises 2010

Sie werden erstaunt sein – ich bin fast sprachlos„, eröffnete Claudia Dantschke ihre kurze Ansprache, nachdem Sie den Ingeborg Drewitz-Preis am 20. April 2010 entgegen genommen hatte. Wer sie kennt weiß, dass es sich hier um eine Ausnahmesituation handelt. Claudia Dantschke, die sonst nie um Worte verlegen ist, die immer viel zu berichten hat – sie war von der Ehrung sichtlich gerührt.

Sie bedankte sich in erster Linie bei ihrem Kollegen Ali Yıldirim: „Du gehörst eigentlich hier mit hin, der Preis gehört dir“. Es sei ein großes Glück gewesen, dass sie ihm und seiner Frau begegnet sei. Mit Blick auf ihren Laudator erinnerte sie an den ersten gemeinsamen Artikel in der taz: Die Kolumne trug den Titel „Wir brauchen mehr als nur einen Cem“. Ihre Forderung: ein gleichberechtigter Dialog mit Migrantinnen und Migranten, der sich  nicht auf Probleme und Skandale beschränkt.

Von der Namensgeberin des Preises, der Berliner Schriftstellerin Ingeborg Drewitz, beeindruckte Claudia Dantschke vor allem das Bemühen um die Wahrung der Individualität. Sie verstehe die Auszeichnung als Ansporn, mit ihrer Arbeit einer Aufklärung über und eines Dialogs mit den Migranten dieser Stadt fortzufahren. Das sei ein mühsamer Prozess, aber die Gesellschaft beginne, sich zu ändern.

Sie können die Dankesrede von Claudia Dantschke hier nachhören:

Dauer: 12:10 min

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