2000

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Fritz-­Bau­e­r-­Preis 2000 an Regine Hildebrandt

Humanis­ti­sche Union würdigt Engagement „gegen die Ausgrenzung nach rechts oder links“

Seit 1969 verleiht die Humanistische Union den Fritz-Bauer-Preis wegen herausragenden Engagements für Demokratie und Bürgerrechte. Benannt ist die Auszeichnung nach dem 1968 verstorbenen hessischen Generalstaatsanwalt und HU-Gründungsmitglied Fritz Bauer. Die Liste der prominenten Preisträger – darunter Gustav Heinemann (1970), Lieselotte Funcke (1990) und Günter Grass (1997) – wird in diesem Jahr durch eine weitere bekannte Persönlichkeit bereichert: Regine Hildebrandt (Jahrgang 1942) – von der Gründung des Bundeslandes Brandenburg bis zum Oktober 1999 brandenburgische Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen – wird den Fritz-Bauer-Preis für das Jahr 2000 erhalten.

„Mit der Preisverleihung möchten wir ihren Einsatz gegen die Ausgrenzung nach rechts oder links (eines der Hauptthemen der Humanistischen Union seit ihrer Gründung) und für die sozialen Grundrechte sowie für die Zu-Kurz-Gekommenen würdigen“, erklärt der HU-Bundesvorsitzende Dr. Till Müller-Heidelberg. „Gleichzeitig ist Regine Hildebrandt ein Beispiel für dokumentierte Gesinnungsethik in der Politik nach dem Grundsatz: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“. Das hat sie zuletzt durch ihren Amtsrücktritt angesichts der Bildung der Großen Koalition in Brandenburg bestätigt, weil sie (im Gegensatz zu vielen anderen Politikerinnen und Politikern) ihre Überzeugung für wichtiger hielt als die Amtsausübung.“

Gerade zu einer Zeit, wo sich andere Politiker mit Macht an ihrem Posten festklammern, ist die vorbildliche Geradlinigkeit von Regine Hildebrandt nach Ansicht der HU besonders hervorzuheben. Nach ihrem Amtsrücktritt hat sich die promovierte Biologin aber nicht in den Ruhestand zurückgezogen; vielmehr engagiert sie sich im „Forum Ost“ für die Bürgerinnen und Bürger Ostdeutschlands.
Laut Spiegel vom 11. Oktober 1999 ist Regine Hildebrandt die „beliebteste Politikerin Ostdeutschlands“.

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