Beitragsbild Call for Abstracts: Klima zwischen Recht, Politik und Wirtschaft
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Call for Abstracts: Klima zwischen Recht, Politik und Wirtschaft

Konfrontiert mit den sichtbaren und erfahrbaren Auswirkungen des Klimawandels, mit den deutlich gestiegenen Temperaturen und dem einsetzenden Wandel der Natur, steht das Klima im Zentrum der Gesellschaft und der wissenschaftlichen Debatten. Damit stellt sich der Zeitschrift für Bürgerrecht und Gesellschaftspolitik, die „vorgänge“ die Frage, wie sich der Klimawandel bürger- und menschenrechtlich auswirkt und inwiefern dies mit anderen Sphären, wie Politik, Wirtschaft und Ethik korreliert. Zum Themenheft Nr. 245: Klimawandel zwischen Recht, Politik, Wirtschaft und Ethik erbitten die „vorgänge“ Abstracts.

Wenn es Rechte künftiger Generationen gibt und das Recht auf eine saubere Umwelt, hat dann auch die Natur Eigenrechte? Ist eine gesunde Natur ein Selbstzweck oder nur instrumentell verstehen? Wer kann wo welche Rechte gegen welche Akteur*innen einklagen? Gibt es ein Recht des Individuums auf klimaschädliche Taten oder Produkte, wenn dies auf Kosten anderer geht? Welche Akteur*innen geraten hier in Konflikt? Muss das Asylrecht angepasst werden, und wenn ja, wie? Wie ist das Vorgehen der Justiz, insbesondere der Strafjustiz gegen Klimaktivist*innen zu bewerten?

Das freigesetzte CO2 führt zu einer Anreicherung in der Atmosphäre und ist damit Ursache der sich abzeichnenden Temperaturerhöhungen. Wachsender Energiebedarf und Langfristigkeit der Wirkung führen zu den von Weltklimarat bestätigtem Klimawandel und dem angestrebten Ziel auf Gas, Kohle und Erdöl zu verzichten. Die benötigte Energie soll durch erneuerbare ins besonders Solar und Wind bereitgestellt werden. Kann dies bei zunehmendem oder konstantem Energiebedarf gelingen, oder muss der Energiebedarf wie auch immer gemessen durch Verzicht reduziert werden? Können wir nachhaltig wirtschaften? Ist Postwachstum eine Lösung und wenn ja, wie könnte dies menschen- und bürgerrechtlich – global wie nationalstaatlich – realisiert werden?

Was für Politikverständnisse sind mit der ökologischen Transformation verbunden? Hat die liberale Gesellschaftsordnung ausgedient? Wie muss/darf das Verhalten der Menschen reguliert werden, damit eine gelungen sozialökologische Transformation gelingt? Wie ist der Anthropozän zu bewerten, beziehungsweise soll der Mensch noch in die Natur eingreifen, um das Klima und die Biodiversität zu retten? Wie ist mit sozialen Konflikten und der wachsenden globalen sozialen Ungleichheit im Hinblick auf Klimaschäden umzugehen? Und warum sind Gesellschaften des globalen Nordens, da der menschengemachte Klimawandel und seine Bedrohung für die Menschheit evident sind, immer noch nicht ausreichend klimafreundlich und ressourcenschonend? Ist der Bezug von Rohstoffen aus dem Globalen Süden (Kernbrennstoffe, Wasserstoff, Lithium, Nickel, etc.) – anscheinend erforderlich für die Energiewende um ÖL Gas und Kohle zu ersetzen – eine neokoloniale Politik?

Abstracts im Umfang von circa einer Seite für wissenschaftlich fundierte, allgemeinverständlich geschriebene Artikel zu diesen und weiteren Fragen aus den Sphären Klimarecht, Klimapolitik, Klima & Wirtschaft sowie Umweltethik & Klimawandel können bis zum 26. Februar per E-Mail (an: dingeldey@humanistische-union.de) eingereicht werden. Dabei richten wir uns auch ganz explizit an Nachwuchswissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus NGOs.

Danach wird die Redaktion alle Abstracts lesen und bis Anfang März eine Auswahl an Artikeln erbitten. Die fertigen Artikel sollten einen Umfang von 30.000 bis 40.000 Zeichen haben. Die geplante Abgabe der Artikel ist am 05. Mai 2024. Jeder eingereichte Beitrag erhält ein umfangreiches Redigat und die Möglichkeit, (kostenfrei) bei uns als Open-Access-Publikation veröffentlicht zu werden.

Die Humanistische Union gibt die seit 1961 bestehende politische Vierteljahresschrift „vorgänge. Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik“ heraus. Die vorgänge analysieren bürgerrechtliche, gesellschaftliche und politische Prozesse aus einer juristischen, sozialwissenschaftlichen und/oder kulturwissenschaftlichen Perspektive.

Die Zeitschrift richtet sich über das rechts- und kulturpolitische Fachpublikum hinaus an einen größeren Leserkreis und möchte sich nachhaltig in den Diskurs über aktuelle Zeitfragen einbringen. Dazu stehen die vorgänge für einen allgemeinverständlichen disziplinären und methodischen Pluralismus. Jede Ausgabe der vorgänge hat einen Themenschwerpunkt. Darüber hinaus veröffentlichen wir Buchbesprechungen und wissenschaftlich fundierte Hintergrundartikel zu – vom Themenschwerpunkt unabhängigen – aktuellen bürgerrechtlichen und gesellschaftspolitischen Themen.

Weitere Nachfragen beantwortet Ihnen der hauptamtliche Redakteur Dr. Philip Dingeldey (E-Mail: dingeldey@humanistische-union.de, Tel.: 030/ 2045 0256).

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