Der Fritz-Bauer-Preis wurde von der Humanistischen Union 1968 gestiftet in Erinnerung an ihren Mitbegründer Fritz Bauer, den langjährigen Generalstaatsanwalt von Hessen und sozial engagierten Juristen. Mit dem Preis will die Humanistische Union Verdienste um die Humanisierung, Liberalisierung und Demokratisierung des Rechtswesen würdigen und Personen auszeichnen, die unbequem und unerschrocken der Gerechtigkeit und Menschlichkeit Geltung verschaffen.
Am 11. September 2021 wurde der Fritz Bauer-Preis der Humanistischen Union an netzpolitik.org verliehen. Werner Koep-Kerstin begründete die Entscheidung: „Als Plattform für digitale Freiheitsrechte greifen die zahlreichen Autorinnen und Autoren von netzpolitik.org die großen Fragestellungen im Zusammenhang von Digitalisierung und Politik sowie Gesellschaft seit bald 20 Jahren auf. Bürgernah bietet die Plattform hervorragend recherchierte Informationen besonders für diejenigen an, die sich für digitale Freiheitsrechte engagieren.“
Am 9. Juni 2018 wurde der Fritz-Bauer-Preis verliehen an den Rechtsanwalt und langjährigen Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele. Mit der Verleihung würdigt die Humanistische Union das anwaltliche wie politische Lebenswerk Ströbeles.
Am 17. September 2016 verlieh die Humanistische Union (HU) ihren Fritz-Bauer-Preis an die Organisatoren der bundesweiten Gefangenen-Gewerkschaft. Damit sollten deren Bemühungen um angemessene Standards für Gefangenenarbeit anerkannt werden. Die Organisation setzt sich für die Anwendung des gesetzlichen Mindestlohns, für deren Teilnahme an der gesetzlichen Sozialversicherung und die volle Gewerkschaftsfreiheit für Gefangene ein.
Die Humanistische Union hat ihren Fritz-Bauer-Preis 2014 an Edward J. Snowden verliehen. Mit der Entscheidung würdigt die Bürgerrechtsorganisation Snowdens Verdienst, die Weltöffentlichkeit über die massenhafte und anlasslose Ausspähung, Speicherung und Auswertung von Kommunikationsdaten und -inhalten durch amerikanische und andere Geheimdienste informiert zu haben.
Die Humanistische Union hat ihren Fritz-Bauer-Preis 2012 an Joachim Perels verliehen. Mit der Entscheidung würdigt die Bürgerrechtsorganisation einen Wissenschaftler und engagierten Demokraten, der sich seit Jahrzehnten für die umfassende Geltung der demokratischen Rechtsordnung einsetzt. Joachim Perels hat sich in herausragender Weise um die rechtswissenschaftliche wie politische Aufarbeitung der NS-Vergangenheit bemüht.
Die Humanistische Union verleiht ihren diesjährigen Fritz-Bauer-Preis an den früheren Richter am Oberlandesgericht Braunschweig, Dr. Helmut Kramer. Mit der Entscheidung würdigt die Bürgerrechtsorganisation Kramers Initiativen zur Aufarbeitung der Justizgeschichte des Nationalsozialismus, sein Engagement für Gedenkstätten und die rechtshistorische Ausbildung junger Juristen, seinen Einsatz gegen das Rechtsberatungsgesetz und nicht zuletzt die friedenspolitischen Bemühungen des Preisträgers.
Die Humanistische Union verleiht den diesjährigen Fritz-Bauer-Preis an Dr. Klaus Waterstradt. Die Auszeichnung würdigt das Engagement des Lübecker Arztes für ein selbstbestimmtes Leben. In der Begründung des Preises wird betont, dass Klaus Waterstradt durch seinen Einsatz für selbstbestimmte Entscheidungen schwangerer Frauen, aber auch durch seinen Einsatz für mehr Selbstbestimmung im Sterben einen wichtigen Beitrag zu einer Humanisierung unserer Gesellschaft geleistet hat.
Die Humanistische Union hat am 16. September 2006 ihre höchste Auszeichnung, den Fritz-Bauer-Preis, an den Rechtsanwalt und ehemaligen Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages Dr. Burkhard Hirsch verliehen. Mit Burkhard Hirsch ehrt die Humanistische Union einen liberalen Demokraten, der sich unermüdlich zum Schutz der Freiheitsrechte einsetzt.
Die bekannte Frauenrechtlerin Susanne von Paczensky erhält den Fritz-Bauer-Preis 2004 der Humanistischen Union. Das gab der Bundesvorstand der ältesten bundesdeutschen Bürgerrechtsvereinigung heute in Berlin bekannt. Dr. Susanne von Paczensky erhält diese höchste Auszeichnung, die die Humanistische Union zu vergeben hat, in Anerkennung ihres außergewöhnlichen Lebenswerkes, insbesondere ihres beispielhaften Einsatzes im Streit für die Rechte der Frauen.
Mit Dieter Schenk erhält ein bedeutender Autor und Polizeikritiker den ideellen Bürgerrechtspreis der ältesten deutschen Bürgerrechtsvereinigung. Mit seinen Büchern leistet Dieter Schenk bereits seit vielen Jahren aktive Aufklärungsarbeit für Demokratie und Bürgerrechte. Seine kritische Auseinandersetzung insbesondere mit der braunen Vergangenheit des Bundeskriminalamtes, dem er bis 1989 angehörte, hat Dieter Schenk als Publizisten bekannt gemacht.
Den Fritz-Bauer-Preis für herausragendes Engagement um Demokratie und Bürgerrechte verleiht die HUMANISTISCHE UNION (HU) am Sonntag, den 10. Mai, zum 25. Mal. Der ideelle Bürgerrechtspreis wird im Gedenken an das HU-Gründungsmitglied, den 1968 verstorbenen hessischen Generalstaatsanwalt Dr. Fritz Bauer verliehen.
„Mit der Preisverleihung möchten wir ihren Einsatz gegen die Ausgrenzung nach rechts oder links (eines der Hauptthemen der Humanistischen Union seit ihrer Gründung) und für die sozialen Grundrechte sowie für die Zu-Kurz-Gekommenen würdigen“, erklärt der HU-Bundesvorsitzende Dr. Till Müller-Heidelberg. „Gleichzeitig ist Regine Hildebrandt ein Beispiel für dokumentierte Gesinnungsethik in der Politik nach dem Grundsatz: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“.
Helga Seibert war bis Ende 1998 langjährige Bundesverfassungsrichterin. Während ihrer Amtszeit hatte sie in besonderer Weise die Rechtsprechung zur verfassungsgerichtlichen Überprüfung frauen- und familienrechtlicher Normen geprägt. Hierzu zählte vor allem die Rechtsprechung zur Verwirklichung der Gleichberechtigung und der Herstellung gleicher Bedingungen für nichteheliche Kinder.
„Sie werden gewiß Gründe haben, mich als Redner für diesen Anlass vorzuschlagen“. Mit diesem Satz eröffnete Günter Grass seine auch international vielbeachtete Laudatio auf Yasar Kemal bei der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels im Jahr 1997. Die HUMANISTISCHE UNION hat ihrerseits viele Gründe, Günter Grass als Schriftsteller, vor allem aber als unermüdlichen Streiter für Bürgerrechte und Mahner vor der Dummheit der Macht zu ehren und auszuzeichnen.
Die weiteren Preisträgerinnen und Preisträger:
1996 Hanne und Klaus Vack
1995 Hans Lisken
1993 Erwin Fischer
1990 Liselotte Funcke
1988 Eckart Spoo
1986 Ossip K. Flechtheim
1985 Rosi Wolf-Almanasreh
1984 Ulrich Finckh
1983 Erich Küchenhoff
1982 Ruth Leuze
1981 Ulrich Vultejus
1980 Peggy Parnass
1978 Gerald Grünwald
1977 Heinz D. Stark
1976 Werner Hill
1975 Helmut Ostermeyer
1973 Heinrich Hannover
1972 Emmi Diemer-Nicolaus
1971 Birgitta Wolf
1970 Gustav Heinemann
1969 Helga Einsele
Allgemeine Informationen zur Begründung des Fritz-Bauer-Preises, zu Werk und Wirken des Namensgebers sowie den Vergabekriterien der Humanistischen Union finden Sie hier.