Beitragsbild Fritz Bauer - Tod auf Raten. Filmvorführung und Diskussion
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Fritz Bauer - Tod auf Raten. Filmvor­füh­rung und Diskussion

15. November 2011
Datum: Dienstag, 15. November 2011
Uhrzeit:19:00:00 Uhr

Dienstag, 15. November 2011, 19 Uhr, im Rathaus Schöneberg, Kinosaal, John-F.-Kennedy Platz, 10825 Berlin

Fritz Bauer - Tod auf Raten. Filmvorführung und Diskussion

Der Film „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ wird im Rahmenprogramm der Ausstellung „Wir waren Nachbarn“ im Rathaus Schöneberg gezeigt. Die Regisseurin Ilona Ziok wird anwesend sein. Gisela von der Aue, Senatorin für Justiz, wird ein Grußwort sprechen.

Die Dokumentarfilmerin Ilona Ziok (Regie und Buch) zeigt in ihrem – auf der letzten Berlinale ausgezeichneten – Film die Facetten des Lebens von Fritz Bauer und lässt dabei Wegbegleiter, die ihn persönlich kannten, zu Wort kommen.

Fritz Bauer, 1903 in Stuttgart geboren, und heute bekannt als der Mann, der erreichte, dass die Frankfurter Auschwitz-Prozesse stattfinden konnten, war als junger Gerichtsassessor gleich 1933 von den Nationalsozialisten mit Berufsverbot belegt worden. Bauer geriet früh in den Fokus der Nazi-Verfolgung: Er war Sozialdemokrat und er war Jude. Im Mai 1933 wurde er wegen seiner politischen Arbeit festgenommen und für acht Monate im KZ Heuberg gefangen gehalten. 1936 emigrierte er nach Dänemark, später nach Schweden. Er kehrte 1949 in die Bundesrepublik zurück, wurde Landgerichtspräsident in Braunschweig, dann Generalstaatsanwalt. In dieser Funktion führte er 1952 einen Prozess, in dem er juristisch belegte, dass der NS-Staat „kein Rechtsstaat, sondern ein Unrechtsstaat“ gewesen sei und erreichte eine Rehabilitierung der Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944. Im Jahr 1956 wurde Bauer zum Hessischen Generalstaatsanwalt berufen. Er arbeitete unermüdlich am Aufbau einer demokratischen Justiz und der konsequenten strafrechtlichen Verfolgung des nationalsozialistischen Unrechts. Gesellschaftlich wurde er dafür häufig angefeindet, 1968 starb er unter ungeklärten Umständen.

Fritz Bauer hat die Humanistische Union in ihren Anfangsjahren stark geprägt. Den nach ihm benannten Fritz-Bauer-Preis verleiht die HU seit 1969 in Erinnerung an ihren Mitbegründer für Verdienste um die Humanisierung, Liberalisierung und Demokratisierung des Rechtswesens.

Fritz Bauer – Tod auf Raten
Regie: Ilona Ziok
Deutschland 2010, 97 Min.
Audiodeskription | UT für Hörgeschädigte | FSK 12
Prädikat „besonders wertvoll“ (Deutsche Film- und Medienbewertung)

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