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Die Freiheit zu sterben

27. Februar 2007

Experten diskutierten über Sterbehilfe und Patientenverfügungen

KNA vom 27.02.2007

Berlin – Die wohl treffendste Bemerkung kam von einem
Teilnehmer, der gar nicht auf der langen Referentenliste stand:
«Selbstbestimmung», so Wolf-Dieter Narr, «gehört zu den
einfachsten Sachen, die am schwersten zu machen sind.» Mit diesem
Satz hatte der Berliner Politologe bei der gemeinsamen
Expertentagung der Humanistischen Union und der
Heinrich-Böll-Stiftung zum Thema «Die Freiheit zu sterben.
Selbstbestimmung durch Sterbehilfe und Patientenverfügungen» am
Dienstag in Berlin fraglos den Nagel auf den Kopf getroffen.

…Auch der Kostendruck in den Sozialsystemen
spielt eine immer größere Rolle.

Rosemarie Will, Bundesvorsitzende der Humanistischen Union,
jedenfalls sieht den Gesetzgeber unter Zugzwang. «Generell», so
klagt sie, «ist er gegenüber dem existenziellen Problem des
Sterbens bislang blind geblieben.» Das Fehlen gesetzlicher
Regelungen führe dazu, dass das Thema Sterbehilfe in der
Gesellschaft weit gehend tabuisiert werde.

…Wie das Parlament die straf- und zivilrechtlichen Probleme von
Patientenverfügungen und Sterbehilfe letztlich bewertet, ist
völlig offen. «Absehbar ist jedoch, dass es sich in seiner
Entscheidung vom Wertverständnis der Bevölkerungsmehrheit
unterscheiden wird», prognostiziert Fücks (Heinrich-Böll-Stiftung).

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