Aktion "Ferien vom Krieg" im Sommer 2002
Mitteilungen Nr. 178, S. 34
Pressemitteilung des Komitees für Grundrechte und Demokratie e.V. vom April 2002
Das Komitee für Grundrechte und Demokratie plant im neunten Jahr Erholungsaufenthalte für traumatisierte Flüchtlings- und Waisenkinder sowie Begegnungen von Kindern der verfeindeten Konfliktparteien aus verschiedenen Kriegsgebieten.
Während letzten Sommer in Mazedonien ganze Dörfer von der Armee beziehungsweise UCK in Trümmer geschossen und die Bewohner vertrieben wurden, kamen 200 Kinder beider Kriegsparteien in vier Gruppen beim Schwimmen, Tanzen, Basteln und Spielen am Ohrid-See friedlich zusammen.
Im Kosovo waren dagegen gemeinsame Ferien von serbischen und albanischen Kindern noch nicht möglich, sie werden aber für den kommenden Sommer vorbereitet.
In anderen Teilen des ehemaligen Jugoslawien, in denen der Krieg schon länger zurückliegt, ist immer noch einmalig, daß bei den Freizeiten die ehemaligen Feinde zwei Wochen gemeinsam das Zimmer teilen, sich aussprechen können und zusammen Spaß haben. Die circa 13.500 Menschen, die bisher Ferien vom Krieg machen konnten, wirken zu Hause, in der Schule und in der Nachbarschaft
als Multiplikatoren,wenn sie erzählen, wie interessant und schön es sein kann, mit den anderen etwas gemeinsam zu unternehmen und dabei nebenbei Vorurteile abzubauen.
Darüber wird in einer Broschüre mit vielen Fotos von den KoordinatorInnen, den BetreuerInnen und den Kindern anschaulich berichtet. Ein vierseitiger Spendenaufruf, der in diesen Tagen an alle
SpenderInnen der letzten Jahre und Mitglieder des Komitees
verschickt wird, stellt die Ziele und Planungen für den Sommer 2002 detailliert dar, damit die UnterstützerInnen des Projektes sich ein Bild darüber machen können, wie ihr Geld verwendet wird. Die Veranstalter, die alle ehrenamtlich mitarbeiten, planen mit ihren langjährigen Partnerorganisationen aus dem ehemaligen Jugoslawien wieder 14 Freizeiten an der Adria in Kroatien und Montenegro beziehungsweise Ohrid-See, bei denen aufkeimende
Partnerschaften zwischen den ehemaligen Feinden weiter entwickelt werden.
Das Komitee für Grundrechte und Demokratie schreibt in dem Spendenaufruf, das Projekt Ferien vom Krieg sei als friedenstiftende Graswurzelpolitik zu verstehen. Eine Folge aller Kriege seien die Verwüstungen in der Psyche und in den Lebensbedingungen der Kinder. Dafür sei der Balkan nur ein Beispiel. Die Verantwortlichen des Komitees wünschen sich, daß statt der Finanzierung von Kriegen solche Begegnungen auch für die Kinder anderer Konfliktregionen organisiert werden sollten. In diesem Sommer wollen die Initiatoren erstmalig versuchen, daß sich Jugendliche aus Israel und Palästina zu gemeinsamen Ferien treffen, obwohl die Bedingungen dafür sich täglich verschlechtern. Darüber
hinaus planen die Veranstalter Erholungsfreizeiten für Kinder aus Palästina in einer friedlichen Umgebung.
Das Projekt wird ausschließlich durch private Spenden in Form von Ferienpatenschaften finanziert. Es besteht die Möglichkeit, Kontakt zu einem Ferienpatenkind aufzunehmen.
Das Komitee für Grundrechte und Demokratie (Köln) bittet um Unterstützung für dieses Aussöhnungs- und Friedensprojekt durch Spenden, Sammlungen, Benefizveranstaltungen und vieles mehr. Eine Patenschaft beträgt 130 Euro (Verrechnungsscheck bitte an: Herrn Günter Pabst, Höhenstr. 14, 65824 Schwalbach). Auskunft erhält man bei: Helga Dieter, Telefon: 069 – 7 89 25 25, Fax: 069 – 78 80 36 66 und Pfarrer Hubertus Janssen, Telefon: 0 64 31 – 7 25 83, Fax: 0 64 31 – 7 45 84. Auf Wunsch senden wir zu: Fotos, den vierseitigen Spendenaufruf, die Broschüre Ferien vom Krieg im Sommer 2001, eine Kurzfassung dieses Textes in Anzeigenform.