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Burkhard Hirsch - Der Urliberale

Mitteilungen06/2000Seite 32

Mitteilung Nr. 170, S. 32

Er verkörperte stets das, worum sich seine Partei in den letzten Jahren häufig vergeblich bemühte: Eigenständigkeit und Profil. Der FDP-Politiker und HU-Beirat Burkhard Hirsch, der am 29. Mai seinen 70. Geburtstag feierte, gilt als kantiger, konsequenter Liberaler und Querdenker. In Magdeburg geboren, Mitglied der LDPD, später der Jungdemokraten, studierte Rechts- und Staatswissenschaften, war Rechtsanwalt und hatte leitende Funktionen in der Wirtschaft. Im Bundestag von 1972 bis 1975, bis 1980 Innenminister in NRW, dann wieder Abgeordneter in Bonn. In seiner letzten Legislaturperiode bis 1998 war Burkhard Hirsch Vizepräsident des Bundestags.

Seit Anfang des Jahres bekleidet er eine Funktion im Bundeskanzler-amt: Als Sonderermittler für die verschwundenen Leuna-Akten soll Hirsch die Lücken in den Aktenbeständen der Regierung Kohl aufspüren und disziplinarische Vorermittlungen führen. Für diese Aufgabe bringt der gelernte Jurist alle Voraussetzungen mit. Er kennt die Arbeitsweise der Behörden und hat Einblick in die Wirtschaft als früherer Direktor bei Mannesmann und in seiner Hartnäckigkeit ist er gewohnt, zur Aufklärung der Sachverhalte penible Fragen zu stellen.

Es sei erinnert: Die Innenpolitik, „Innere Sicherheit“, Ausländer- und Asylrecht und Datenschutz sind immer wieder seine Themen. Immer ging es ihm um die Verteidigung der Rechte des Einzelnen gegen den alles regulierenden Staat – ein Urliberaler eben.

                                                                                          Tobias Baur

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