Pressemeldungen

Bürger­rechte brauchen aufmerksame Anwälte

20. Oktober 1999

Humanistische Union wählte Bundesvorstand. Till Müller-Heidelberg für weitere zwei Jahre als Vorsitzender der Bürgerrechtsorganisation gewählt

„Die Bürgerrechte brauchen aufmerksame Anwälte heute mehr denn je“, stellt Till Müller-Heidelberg fest. Die Bundes-Delegiertenkonferenz der Humanistischen Union (HU) wählte den Bingener Rechtsanwalt am Wochenende für weitere zwei Jahre zum Vorsitzenden der Bürgerrechtsorganisation.

Als stellvertretende Bundesvorsitzende bestätigten die 38 Delegierten Ingeborg Rürup aus Berlin (67). Ebenso erhielten die Brandenburger Landesverfassungsrichterin und Rechtsprofessorin Prof. Dr. Rosemarie Will (50), der Hamburger Kriminologe Prof. Dr. Fritz Sack (68) und Johannes Glötzner ein Votum für zwei Jahre Vorstand. Neu in den HU-Bundesvorstand kamen die Übersetzerin Gisela Goymann (67), der 22-jährige Göttinger Student Steve Schreiber und der 44-jährige Journalist Franz-Josef Hanke aus Marburg. Er übernimmt das Amt des Pressesprechers.

Einer der Schwerpunkte für die kommenden zwei Jahre soll eine verstärkte europaweite Vernetzung der Bürgerrechtsarbeit werden, beschlossen die Vertreter der Orts- und Landesverbände. Immer mehr Entscheidungen würden auf europäischer Ebene getroffen; eine demokratische Verfassung für die Europäische Union müsse aber noch durchgesetzt werden. Deshalb wurde das Amt einer Beauftragten für Europa und die internationale Zusammenarbeit neu eingerichtet. Gisela Goymann wird diese Aufgabe übernehmen.

Darüber hinaus will Deutschlands älteste Bürgerrechtsorganisation sich kritisch mit dem Steuersystem, dem Sexual-Strafrecht und Angriffen auf den Datenschutz auseinandersetzen. Schließlich sprachen sich die Delegierten für eine Verankerung zusätzlicher Eingriffsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger im Wahlrecht aus, von denen sie sich eine lebendigere Beteiligung der Menschen an politischen Entscheidungen erhoffen.

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