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Fritz-­Bau­e­r-­Preis 1971 für Birgitta Wolf

vorgängevorgänge 0707/1971Seite 254

Aus: vorgänge Nr. 07( Heft 03/1971),Seite 254

(vg) Der Bundesvorstand der Humanistischen Union hat den von ihr zur Erinnerung an Fritz Bauer (16. 7. 1904 — 30. 6. 1968) gestifteten Fritz-Bauer-Preis Frau Birgitta Wolf zugesprochen. Die Preisverleihung findet am 10. Oktober in Frankfurt statt. Bisherige Preisträger waren für 1969 Frau Dr. Helga Einsele, Leiterin der hessischen Strafvollzugsanstalt für Frauen in Frankfurt, und für 1970 Bundespräsident Dr. Gustav Heinemann.
Der Fritz-Bauer-Preis wird jährlich in Erinnerung an den hervorragenden Reformjuristen, beispielhaften hessischen Generalstaatsanwalt (und Gründungsmitglied der HU) Fritz Bauer an eine Persönlichkeit „für besondere Verdienste um die Demokratisierung, Liberalisierung und Humanisierung der Rechtsordnung in der BRD” verliehen.
Frau Birgitta Wolf, die in der BRD ansässige schwedische Gräfin, hierzulande nicht selten apostrophiert als neuer „Engel der Gefangenen”, hat sich überaus verdient gemacht um die Gefangenen- und Strafentlassenenhilfe in der BRD; insbesondere hat sie sich um jugendliche Straftäter gekümmert, die in der Nachkriegszeit zu harten Strafen verurteilt wurden und teils heute noch in Gefängnissen sitzen. Sie hat sich nicht nur allgemein publizistisch für die Humanisierung des Strafvollzugs eingesetzt (dafür zeugen verschiedene Artikel in dieser Zeitschrift), sondern auch mit stärkstem persönlichen Einsatz immer wieder in konkreten Einzelfällen geholfen.

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