2000

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18.05.2000

„Aufrechter Gang“ 2000 für Anneliese und Klaus Lintzmeyer

 

Die Auseinandersetzung um den Bau einer McDonald’s Raststätte auf dem Irschenberg hat über mehrere Jahre die Medien in Bayern und darüber hinaus beschäftigt. Sie gilt als Musterbeispiel für einen Konflikt zwischen wirtschaftlichen und naturschützerischen Interessen. Die Preisträger haben den Widerstand gegen diese Planungen angeführt, indem sie versuchten, das Projekt mit legalen Mitteln zu verhindern, was ihnen aber letztlich, trotz aller erreichten Änderungen, doch nicht gelang.

Die Humanistische Union hat verfolgt, wie die staatlichen Behörden den legalen Widerstand gegen dieses Projekt durch Verfahrenstricks mißachtet haben – durch die obrigkeitsstaatliche Beschneidung der Entscheidungsfreiheit der zuständigen Gremien und die vor-beugende Einflußnahme übergeordneter Stellen, bis hin zur Staatskanzlei. Folglich waren alle Einwände und Petitionen der betroffenen Bürger und der verschiedenen Verbände erfolglos, und auch eine breite Unterstützung in den lokalen und überregionalen Medien konnte dagegen nichts ausrichten. Bei diesen Auseinandersetzungen spielten die Preisträger eine führende Rolle, genau so wie sie es schon seit über drei Jahrzehnten in ihrem Kampf für die Beachtung der bayerischen Naturschutzgesetze im Rotwandgebiet tun, der ebenfalls in den Medien seit Anbeginn verfolgt werden konnte.

Der Grund für die Auszeichnung der Preisträger ist ihr Widerstand gegen diese Versuche, die Bürger zu entmündigen. Die Humanistische Union drückt deshalb dem Ehepaar Lintzmeyer ihre Anerkennung für den Mut aus, mit dem sie gegen die Geringschätzung rechtsstaatlicher Verfahrensweisen bei der Durchsetzung wirtschaftlicher Einzelinteressen ankämpfen. Dabei lassen sie sich auch nicht durch anonyme Drohbriefe und gezielte Unterstellungen einschüchtern.

Die Preisverleihung fand am 18. 5. 2000 in München in der Seidlvilla statt. Die Laudatio hielt Hubert Weinzierl, Vorsitzender des BUND.

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