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Filmvor­füh­rung: Tod in Lübeck (Dokumen­ta­r­film)

18. November 2004
Datum: Donnerstag, 18. November 2004
Uhrzeit:20:30:00 Uhr

Donnerstag, 18. November 2004, 20.30 Uhr

Berlin, Haus der Demokratie und Menschenrechte, Robert-Haveman-Saal, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin

Am Donnerstag, den 18. November, zeigt die Humanistische Union um 20.30 Uhr im Rahmen des diesjährigen One World-Festivals im Haus der Demokratie und Menschenrechte (Greifswalder Straße 4) die Dokumentation „Tot in Lübeck“. Die beiden Filmemacherinnen Lottie Marsau und Katharina Geinitz sind bei der Präsentation anwesend.

„Tot in Lübeck“ dokumentiert die seltsamen Ermittlungen der Staatsanwalt- schaft nach einem bis heute nicht aufgeklärten Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in der Lübecker Hafenstraße am 18. Januar 1996. Bei dem Anschlag verbrannten zehn Menschen. Spuren in das Neonazi-Milieu wurden nicht verfolgt. Stattdessen konzentrierten sich die Ermittlungen auf den Asylbewerber Safwan Eid.

Marsau und Geinitz lassen in ihrer Dokumentation ausführlich den Staatsanwalt und Safwan Eids Verteidigerin zu Wort kommen. Kommentiert wird dies alles von dem Kabarettisten Dietrich Kittner.

Pressestimmen zum Film:
„das Ereignis des Filmfestes“ (Kieler Nachrichten, 27. Mai 2003)

„inhaltlich aufrüttelnder und handwerklich gekonnter Schwarzweiß-Film“ (Kieler Nachrichten, 15. Mai 2003)

„Ihr als Moritat angelegter Film ist gewöhnungsbedürftig, doch wenn der Bänkelgesang des Kaberettisten Dietrich Kittner in den Hintergrund tritt und die hilflosen Entschuldigungsversuche des Lübecker Oberstaatsanwalts nur noch kommentiert, verdichtet er sich zu einer beklemmenden Realsatire, die man wohl in den meisten Ländern der Welt für möglich gehalten hätte, sicher aber nicht in unserer Marzipanhochburg.“ (Filmdienst, 20. Mai 2003)

„Zum suggestiven Wechsel von Rede und Gegenrede haben die Filmemacherinnen Charlotte Marsau und Katharina Geinitz die Äußerungen von Staatsanwalt und Verteidigerin zusammengeschnitten. Ein Verfahren, das Widersprüche, Nachlässigkeiten in der polizeilichen Untersuchung ebenso erschreckend sichtbar macht wie den unbedingten Willen der Staatsanwaltschaft, die Beweislücken zu schließen – wie auch immer. Ein bisschen Straffung hätte nicht geschadet, und vielleicht hebt der mit seiner Lübecker Moritat zwischengeschaltete Kabarettist Dietrich Kittler manchmal allzu deutlich den Zeigefinger. Wie der Film den Prozess seziert und entlarvt, ist trotzdem eindringlich gelungen und auf erschreckende Weise spannend.“ (Kieler Nachrichten, 11. September 2003)

„‚Tot in Lübeck‘ geht den Fakten minutiös nach. In einem dialektischen Prozess stellt der Film den Erklärungen der Staatsanwaltschaft Punkt für Punkt die präzise Argumentation der Rechtsanwältin Gabriele Heinecke gegenüber. Mit ätzendem Spott kommentiert der Kabarettist Dietrich Kittner die Nichtaufklärung des Falles. Aus drei Perspektiven also entsteht ein Gesamtbild der Repressionen gegen den vermeintlichen Täter, der haarsträubenden Ermittlungsschlampereien, des bewussten Negierens von Fakten und der Fehlentscheidungen der Staatsanwaltschaft.“ (Ulla Jelpke, Junge Welt, 23. Mai 2003)

Weitere Informationen:

Zum One World Festival: www.oneworld-fest.de
Zum Film „Tot in Lübeck“: www.rosamarsfilm.de

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