Der Preisträger im Profil
Datum: | Montag, 03. August 2020 |
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Biografische Notizen zu Klaus Waterstradt
Klaus Waterstradt wurde 1920 in Angermünde (Uckermark) als Sohn eines Schulleiters und einer Lehrerin geboren. Nach dem Besuch des Realgymnasiums absolvierte er 1938 das Abitur.
Sein im November 1938 aufgenommenes Studium der Medizin (an der Universität Greifswald) musste er aufgrund des Krieges und seiner Einberufung zur Wehrmacht mehrfach unterbrechen. Im Dezember 1944 konnte er schließlich das medizinische Staatsexamen ablegen, die Promotion folgte unmittelbar darauf. Das Kriegsende erlebte Klaus Waterstradt als Truppenarzt in Prag. Nach der Befreiung Tschechiens begann für ihn eine viereinhalbjährige Kriegsgefangenenschaft, die er in sowjetischen Lagern verbrachte.
Nach seiner Rückkehr heiratete Klaus Waterstradt 1953 und trat verschiedene Anstellungen als Arzt in Norddeutschland und auf der Insel Föhr an. 1960 wechselte er zum sozialmedizinischen Dienst der Stadt Lübeck, wo er bis heute lebt. Aus seiner Ehe gingen drei Kinder hervor.
Klaus Waterstradt war für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands von 1974 bis 1982 in der Lübecker Bürgerschaft tätig. Den Schwerpunkt seiner politischen Aktivitäten setzte er jedoch in außerparlamentarischen Bewegungen: Er trat bereits 1961 der Humanistischen Union bei, in deren Bundesvorstand er 14 Jahre mitwirkte. Darüber hinaus engagierte er sich in der Vereinigung der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), im Arbeitskreis Atomenergie und arbeitsmedizinischen Initiativen. In den 1990er Jahren führte er gemeinsam mit anderen mehrere Hilfstransporte für Bürgerkriegsflüchtlinge nach Serbien, Kroatien und Rumänien durch.