2004

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Ingebor­g-Dre­witz-­Preis 2004 an das Weglaufhaus „Villa Stöckle“

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Mit den Problemen der Psychiatrie beschäftigt sich die Humanistische Union mindestens seit ihrem Kongreß zur Psychiatriereform von 1979. Nachdem die Ära der großen antipsychiatrischen Diskussionen vorüber scheint, sind es heute eher die kleinen, pragmatischen Ansätze, mit denen psychiatrische Praxis hinterfragt und neu gestaltet wird.

Eines dieser Projekte ist das Berliner Weglaufhaus „Villa Stöckle“. Es bietet Menschen in Krisensituationen einen Schutzraum, der es ihnen ermöglicht, ihr Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Es gewährt Menschen Zuflucht vor Obdachlosigkeit und vor einer psychiatrischen Behandlung. Das Team des Weglaufhauses setzt sich damit ganz konkret für die Selbstbestimmung der Betroffenen ein. Uns beeindruckt die Offenheit mit der das Weglaufhaus neue Wege geht, Altes immer wieder in Frage stellt, Neues ausprobiert und im Team auch kontrovers diskutiert.

Ein ungewöhn­li­cher Preis für ein außer­ge­wöhn­li­ches Projekt

Bericht zur Preisverleihung am 12. Dezember 2004

Die Preisverleihung im Haus der Demokratie und Menschenrechte war so bunt und abwechslungsreich, wie es die Arbeit des Weglaufhauses ist. Neben einem klassischen musikalischen Programm zu Klängen von Zitter und Laute gab es akustische Improvisationen, Gedichte und Geschichten und sogar einen erzählenden Tisch.
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Dem Projekt gehört mein Respekt

Laudatio von Peter Lehmann

Einer derjenigen, die eng mit dem Weglaufhaus verbunden sind, ist Peter Lehmann. Er war Gründungsmitglied des Weglaufhauses, ist Autor und Verleger und Vorstandsmitglied mehrerer Vereinigungen, die sich kritisch der Psychiatrie auseinandersetzen.

Laudatio von Peter Lehmann (externer Link)

Verrückt­heit gehört zur Mensch­lich­keit dazu

Begründung der Vergabe des Ingeborg-Drewitz-Preises an das Weglaufgaus „Villa Stöckle“ von Roland Otte

Die Humanistische Union würdigt heute ein antipsychiatrisch orientiertes Projekt. Auf den ersten Blick mag das widersprüchlich erscheinen. Die Humanistische Union sieht sich in der Tradition der Aufklärung, setzt auf Vernunft, streitet für eine rationalere Politik.

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