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Das sympa­thi­sche Dreieck

14. Oktober 2006

Die Globalisierung bringt Marktwirtschaft, Menschenrechte und Demokratie

Frankfurter Rundschau vom 14.10.2006

Das sympathische Dreieck

Die Globalisierung bringt Marktwirtschaft, Menschenrechte und Demokratie

Globalisierung ist kein neues Phänomen. Die katholische Kirche war der erste Global Player, und auch derSozialismus verstand sich immer als eine globale Bewegung. Neu sind drei Dinge:
1. Die beschleunigte Liberalisierung des Welthandels seit den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
2. Eine beispiellose Reduzierung der Transportkosten und
3. das Internet.
Alle drei Faktoren fördern die explosionsartige Ausbreitung des Welthandels und internationaler Investitionen. Globalisierung ist jedoch mehr als ein rein wirtschaftliches Thema. Nicht nur Waren, Investitionen und Kapital reisen um die Welt, Ideen tun dies auch. In die Diskussion
über die Vorteile der Globalisierung möchte ich den Begriff des „Sympathischen Dreiecks“ einführen. Eine Seite des Dreiecks repräsentiert die Marktwirtschaft, die sich auf der ganzen Welt durchsetzt. Zur selben Zeit– und das ist die zweite Seite– setzen sich, trotz gelegentlicher Rückschritte, auch die Menschenrechte durch. Drittens entstehen
immer mehr Demokratien. Verlust an kultureller Vielfalt Nicht so sicher bin ich mir über eine vierte Dimension der Globalisierung: den internationalen kulturellen Austausch. Natürlich bietet die Globalisierung dem Individuum viel mehr kulturelle Wahlmöglichkeiten als je zuvor, aber man kann kaum verneinen, dass die Globalisierung die generelle kulturelle Vielfalt auch abbaut.
Im Gegensatz zu den Globalisierungskritikern meine ich, dass es keine wirklichen Verlierer durch die Globalisierung gibt. Zwar gibt es
Gesellschaften, die hinter andere zurückfallen, insbesondere in Afrika, aber eher dadurch, dass sie an derGlobalisierung nicht teilnehmen als umgekehrt. Nachdem das „Sympathische Dreieck“ die Schlacht gegen den Sozialismus  in den frühen 90er Jahren gewonnen hat, steht es zunehmend im Wettbewerb mit dem Islam als einem anderen System mit globalem Herrschaftsanspruch. Heute sind wir Zeugen eines zunehmenden Wettbewerbs zwischen diesen Modellen der Globalisierung.
Einige Länder kommen in der Tat im Verlauf der Globalisierung schlecht weg, z.B. diejenigen, die sich weigern, sich den schnellen Veränderungen anzupassen. Das könnten dann in der Tat Verlierer der Globalisierung sein. Damit Deutschland nicht dazugehört, muss es sein politisches Entscheidungssystem erneuern, ähnlich, wie es der Konvent für Deutschland empfiehlt. Dieser Konvent, der von Roman Herzog geleitet
wird und dem neben mir noch weitere elf Personen angehören, entwickelt regelmäßig Vorschläge  zur Verbesserung der Reformfähigkeit in unserem Land. Unser Ziel ist es, Deutschland wieder dynamischer und damit wettbewerbsfähiger zu machen.

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