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Licht und Schatten - Die vorgänge in den letzten zwei Jahren

Mitteilungen Nr. 180, S.4

Als wir, Thymian Bussemer und Alexander Cammann, vor etwas über zwei Jahren die Redaktion der vorgänge übernahmen, fanden wir eine schwierige Situation vor: Die Zeitschrift schien in die Jahre gekommen, sie traf nicht mehr die Bedürfnisse der HU-Mitgliedschaft, viele im Verband empfanden sie nur noch als Bleiwüste.

Wir haben in den letzten Jahren den Versuch gemacht, die vorgänge thematisch und politisch wieder eindeutig zu positionieren, die Qualität der Hefte zu verbessern und die Zeitschrift innerhalb der HU wieder ins Gespräch zu bringen. Das ging mal besser und mal schlechter: Das Sonderheft zu „40 Jahre Bürgerrechtsbewegung“ anlässlich des HU-Gründungsjubiläums war sicherlich einer der wichtigsten Versuche in diese Richtung; auch unsere Themenhefte zu Innerer Sicherheit und Rot-Grün wurden vor allem im Hinblick auf die aktuellen Diskussionen innerhalb der HU konzipiert.

Parallel dazu haben wir versucht, die Zeitschrift auch außerhalb der engeren bürgerrechtlichen Zirkel wieder bekannter zu machen. Die vorgänge sind, das kann man ohne Übertreibung sagen, in den politisch-intellektuellen Diskurs zurückgekehrt. Regelmäßige Erwähnungen und Besprechungen des Heftes in Qualitätszeitungen wie der Neuen Zürcher Zeitung, der Frankfurter Allgemeine Zeitung und der Frankfurter Rundschau geben davon genauso Zeugnis wie Rezensionen im Deutschlandfunk, im WDR oder die Erwähnung der Zeitschrift in Monografien und Aufsätzen. Wir erreichen mit den vorgängen mittlerweile einen nicht kleinen Teil des linken intellektuellen Milieus in der Bundesrepublik, dem wir die Positionen der HU vermitteln. Die vorgänge werden mittlerweile wieder als linksliberales bis radikaldemokratisches Intelligenzblatt wahrgenommen, das sich vier Mal im Jahr relevanten gesellschaftspolitischen Fragestellungen widmet und dabei wissenschaftliche Fragestellungen mit politischen Positionen verbindet.

Wir verstehen die vorgänge als Bestandteil der Bürgerrechtsbewegung und legen Wert darauf, in jedem Heft bürgerrechtliche Positionen zu beziehen bzw. unsere Themen aus bürgerrechtlicher Perspektive zu beleuchten. Wir glauben, dass die vorgänge für die HU nach wie vor eine wichtige Funktion haben: Nicht nur, dass wir uns als Theorieorgan der Bürgerrechtsbewegung verstehen (wie etwa die im Heft stattfindenden Debatten über Zivilgesellschaft zeigen): Die Zeitschrift fungiert auch als Scharnier der HU in die kritische Wissenschaft und Publizistik hinein und wird dort auch als HU-eigenes Organ wahrgenommen.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Trotz aller Bemühungen gelingt es nicht, die Auflage der vorgänge deutlich zu steigern. Mehr Abonnenten, Autoren und kritische Begleiter(innen) sind aber die Grundlage dafür, dass aus dem Projekt vorgänge wieder eine Erfolgsgeschichte wird.

Deshalb die Bitte an die HU-Mitgliedschaft: Lesen Sie unser Heft und prüfen Sie, ob Sie nicht Abonnent werden wollen. Überlegen Sie, welche Institutionen oder Personen Interesse an einem dauerhaften Bezug der vorgänge haben könnten. Und nicht zuletzt: Schreiben Sie uns, was Sie von den vorgängen halten, damit Ihre Interessen in das Heft einfließen können.

Thymian Bussemer, Alexander Cammann

Bestellungen für Probehefte und Abonnements bitte an die Redaktion vorgänge, Haus der Demokratie,

Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin richten

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