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Und ewig nervt die Zivil­ge­sell­schaft

Jan-Hendrik Wulf in der taz

„An welcher Wohnzimmerschrankwand können sich heutzutage noch antibürgerliche Affekte austoben? Und auf welchem dialektischen Stand der Selbstwahrnehmung bewegt man sich dabei? In der neuen Ausgabe der Zeitschrift Vorgänge wird die ‚Rückkehr der Bürgerlichkeit‘ ausgerufen. In der BRD, heißt es in den Beiträgen fast unisono, seien schon immer alle Menschen Bürger gewesen. Vielleicht ohne es zu merken. Wer also Bürgerlichkeit allein als eine Frage von feinen Unterschieden oder wechselhaften Lebensstilen betrachtet, wird hier schnell eines anderen belehrt: Wen wundert’s, aber in der aktuellen Debatte interessiert vor allem, ob sich Bürgerlichkeit besser als die Freiheit vom Staat oder durch den Staat leben lässt. Reale gesellschaftliche Konflikte sind unter der Kategorie der Bürgerlichkeit dagegen kaum noch zu fassen. …“

Jan-Hendrik Wulf

Quelle: tageszeitung vim 3. Dezember 2005, Seite 20

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