Beitragsbild Sterben in der Intensivstation
Themen / Bioethik / Freiheit zu sterben II

Sterben in der Inten­sivsta­tion

14. April 2011

Vortrag bei der Fachtagung „Die Freiheit zu sterben II. Nachdenken über assistierten Suizid und aktive Sterbehilfe“ am 14.4.2011 in Berlin

Sterben in der Intensivstation

Der Berliner Intensivmediziner Prof. Dr. med. Walter Schaffartzik gab auf der Tagung einen Werkstattbericht zu Sterbefragen im stationären Umfeld. Anhand zahlreicher Fallbeispiele verdeutlichte er die Probleme der Ärzte beim Sterben im Krankenhaus: Die Einweisung auf die Intensivstation sei häufig der erste Kontakt zwischen Arzt und Patient. Als behandelnder Arzt habe man daher keine Ahnung vom mutmaßlichen Behandlungswillen der Patienten und könne auch die Stellungnahmen der Angehörigen kaum einordnen. Bei den vorgelegten Patientenverfügungen würden teilweise pauschale Behandlungsverbote ausgesprochen, die Bewertung der aktuellen Behandlungssituation könne davon jedoch erheblich abweichen. Die größte Rechtsunsicherheit für die Ärzte entstehe jedoch, weil die behandelnden Mediziner (zum Teil unter Zeitdruck) ex ante entscheiden müssten, wohingegen sich Angehörige, Ärztekammern und Gerichte ex post lang darüber austauschen können, welche Behandlung in der Situation geboten gewesen sei und welche nicht.
Herr Schaffartzik schlug deshalb die stärkere Einbindung von Angehörigen und Juristen in den ärztlichen Entscheidungsprozess vor. Seinen Vortrag können Sie hier nachhören:

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