Wir trauern um Professor Dr. jur. Hans Lisken
Mitteilungen Nr. 184, S.1
Hans Lisken war am 29. Januar 2004 als Sachverständiger im Sächsischen Landtag, als er noch im Sitzungssaal einen Herzschlag erlitt und trotz der sofort eingeleiteten medizinischen Hilfe am 3. Februar 2004 in einem Krankenhaus in Dresden verstarb. Mit der ihm eigenen Leidenschaft hatte er soeben den Abgeordneten seine Auffassung zur geplanten Novellierung des Polizeigesetzes erläutert.
Hans Lisken war der Humanistischen Union eng verbunden. Als sachkundiger Referent, Sachverständiger bei Anhörungen, Autor des „Grundrechte-Reports“ und der Zeitschrift „Vorgänge“ trat er unermüdlich für die Menschen- und Bürgerrechte ein. Für seine Verdienste ehrte die Humanistische Union ihn 1995 mit dem Fritz-Bauer Preis. In der Laudatio würdigte der damalige Bundestagsvizepräsident Dr. Burkhard Hirsch, ebenfalls Beiratsmitglied der Humanistischen Union, den damaligen Polizeipräsidenten Hans Lisken als eine Persönlichkeit, die „sich in Lehre und Praxis unerschrocken und unbequem für die Freiheit des einzelnen und für eine humane Gesellschaft verbürgt.“
Am 21. Februar 2004 wäre Hans Lisken 73 Jahre alt geworden. Er wurde durch seinen für uns unerwarteten Tod mitten aus einem bis zuletzt aktiven Leben gerissen. Der „Kampf ums Recht“ (Ihering) ist ohne ihn fortzusetzen. Sein Eintreten für unsere Verfassung, die immer „durch uns selbst gefährdet ist“ (Lisken), hat wird der Humanistischen Union Vorbild und steter Ansporn sein.
Reinhard Mokros