Beitragsbild Die Humanistische Union in Zahlen (2010)
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Die Humanis­ti­sche Union in Zahlen (2010)

Mitteilungen21112/2010Seite 16

Mitteilungen Nr. 211 (4/2010), S. 16/17

Die Humanistische Union in Zahlen (2010)

Die Humanistische Union in Zahlen (2010)

Die Humanistische Union in Zahlen (2010)

Die Humanistische Union in Zahlen (2010)

Vor zwei Jahren erschien an dieser Stelle die letzte Übersicht zur Situation der Humanistischen Union (Mitteilungen Nr. 203, S. 11/12). Die Zeit ist also reif für ein kleines Update. Im Folgenden soll ein komprimierter Überblick zur Mitgliederentwicklung und der finanziellen Situation des Verbandes gegeben werden. Schließlich bemüht sich die HU auch um Transparenz in eigener Sache, und beim Verbandstag in Köln (wo dieser Bericht aus Zeitgründen stark gekürzt vorgetragen wurde) war nur ein Bruchteil unserer Mitgliedschaft anwesend.

Mitglie­der­ent­wick­lung und -struktur

Jahrzehntelang schrumpfte die HU, doch seit 2006 kann sie erfreulicherweise wieder Zuwächse verzeichnen. Diese erreichten im Jahre 2007 einen Höhepunkt (damals u.a. aktuell: Bundestrojaner, Vorratsdatenspeicherung, Schäubles Überlegungen zur Abschaffung der Unschuldsvermutung). Im laufenden Jahr hat die HU 111 neue Mitglieder gewonnen, denen 70 Austritte gegenüberstehen. Für die letzten Jahre ergibt sich folgender Trend (noch ohne GHI-Fusion):

Grafik 1: Ein- und Austritte der Humanistischen Union (für das laufende Jahr: Stand 10.12.2010).

Derzeit kommt die HU auf knapp 1.600 Mitglieder. Ein wesentlicher Sprung in der Mitgliederzahl ist der Vereinigung mit der Gustav Heinemann-Initiative im vergangenen Jahr geschuldet. Dadurch gewann die HU 253 Neumitglieder (11 Doppelmitgliedschaften bestanden bereits).

Anderthalb Jahre nach der Fusion mit der GHI ist es an der Zeit für eine erste Integrationsbilanz. Wie viele Mitglieder der GHI sind den Schritt mitgegangen? Die Antwort liefert Grafik 2: Sie zeigt die Entwicklung der Mitgliederzahlen in der GHI vor und nach der Verschmelzung im Sommer 2009. Offenbar hat die Diskussion über die bevorstehende Verschmelzung mit der HU (die in der GHI lang und mit offenem Ausgang geführt wurde) keine größeren „Fluchtbewegungen“ ausgelöst. Seit der Verschmelzung ist die Austrittsrate unter den GHI-Mitgliedern leicht gestiegen, jedoch sind mit 218 (Stand: 15.12.2010) in der HU/GHI verbliebenen mehr Menschen den Schritt mitgegangen, als erhofft.

Grafik 2: Mitgliederzahlen (ehem.) GHI-Mitglieder vor und nach der Verschmelzung mit der Humanistischen Union im Juni 2009.

Ungeachtet der Verschmelzung von HU und GHI hat sich in den vergangenen Jahren die „Verjüngung“ unserer Mitgliedschaft fortgesetzt. Umfasste der Anteil der unter 40-Jährigen 2005 noch 11 Prozent, macht er inzwischen 29 Prozent der Mitgliedschaft aus:

Grafik 3: Die Verschiebung der Altersstruktur in der HU-Mitgliedschaft seit 2008.

Durch die Mitgliederzuwächse der vergangenen Jahre wird die HU mittlerweile von einer Generation relativ jung im Verband angekommener Mitglieder getragen. Nahezu jedes zweite Mitglied ist 2000 oder später in den Verband eingetreten. Insgesamt zeigt sich folgende Verteilung nach dem Eintrittsdatum (da GHI-Mitglieder in der HU-Statistik alle mit Eintrittsdatum vom August 2009 erscheinen würden, sind sie an dieser Stelle nicht berücksichtigt):

Grafik 4: Die „Eintrittsgenerationen“ in die Humanistische Union. Ausgewertet wurde das aktuell vermerkte Datum des (Wieder-)
Eintritts in den Verband.

Finanzen

Kurz zusammengefasst lässt sich die finanzielle Lage der HU so ausdrücken: arm, aber stabil – und zum Teil sogar komfortabel. Die vergangenen Jahre wurden jeweils mit einem ausgeglichenen Haushalt abgeschlossen, teilweise konnte ein leichter Überschuss erwirtschaftet werden, mit dem eine Erhöhung der Rücklagen möglich wurde: 

Grafik 5: Haushaltsausgleich der HU in den vergangenen Jahren (die Angaben zu 2010 geben den Stand vom 17.11.2010 wieder).

Bei einem jährlichen Ausgabenbudget von knapp 150.000 € verfügte die HU zum Jahresabschluss 2009 über Rücklagen in Höhe von 218.000 €, was im Vergleich zu anderen NGOs (die mit einer Rücklage von 3-4 Monaten auskommen müssen) recht komfortabel ist. In diesen Rücklagen ist die „Erbschaft“ des GHI-Vereinsvermögens i.H.v. 35.000 € enthalten.

Bevor an dieser Stelle unerfüllbare Begehrlichkeiten geweckt werden: Ein Teil der Rücklagen ist zweckgebunden (etwa: 10.000 € für die Zeitschrift vorgänge, 6.800 € für die Musterklage gegen die Steuer-ID). Zudem beschloss die HU-Delegiertenkonferenz bereits 1997 die Einführung einer „Schuldenbremse“, wonach jährlich nur 10 Prozent der freien Rücklagen verbraucht werden dürfen.

Mit den steigenden Mitgliedszahlen steigt auch das Beitragsaufkommen der HU an. Es liegt seit einigen Jahren durchschnittlich bei ca. 66 € pro Jahr und Mitglied. Die Beiträge und Spenden unserer Mitglieder machen nach wie vor ca. 75 Prozent der HU-Einnahmen aus und sichern ihre Unabhängigkeit. Daneben konnte die HU in den vergangenen Jahren ihre Projektmittel ein wenig steigern, wie ein Blick auf die Einnahmestruktur zeigt:

Grafik 6: Herkunft der HU-Einnahmen im Jahresvergleich 2004-2009.

Damit stieg auch der Anteil der projektgebundenen Ausgaben. Das Budget der HU wuchs in den vergangenen Jahren stetig an, die Fixkosten (Büromiete, technische Dienstleistungen) und die Personalausgaben blieben in ihrer absoluten Höhe jedoch annähernd konstant. Dadurch arbeitete die HU in finanzieller Hinsicht effektiver:

Grafik 7: HU-Ausgabenverteilung im Jahresvergleich 2004-2009.

Die Angaben zu den projektbezogenen Aufwendungen fallen in dieser Übersicht systematisch bedingt niedriger aus, als die realen Aufwendungen sind. Da zahlreiche unserer Kooperationsprojekte mit minimalen Eigenmitteln bestritten und finanziell von externen Geldgebern getragen werden (in 2010 u.a. Berliner Gespräche, Hartz IV-Tagung, Kongress Öffentlichkeit & Demokratie), treten sie im HU-Haushalt kaum in Erscheinung.

Auch für die HU gilt: Besser geht immer

Leider lässt sich die Reichweite und Wirksamkeit unserer Arbeit nicht so einfach in Zahlen messen. Reizvoll wäre solch eine Auswertung allemal, etwa zur medialen Reichweite der HU, aber auch zur Wirkung ihrer politischen Beiträge. Bisher fehlt uns dafür noch die geeignete Datenbasis, die sich in vertretbarer Zeit erstellen und auswerten ließe. Als kleiner Anhaltspunkt für die Reichweite der HU an dieser Stelle die „Abozahlen“ der HU-Mitteilungen. Die Verbreitung der gedruckten Exemplare gibt Anhaltspunkte für die Entwicklung des HU-Umfeldes:

Grafik 8: Feste Bezieher/innen der HU-Mitteilungen, ermittelt aus den Daten des Pressepostversandes.

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