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Wechsel im Beirat der Humanis­ti­schen Union

Mitteilungen22304/2014Seite 4-5

Mitteilungen Nr. 223 ( Heft 1/2014), S. 4-5

Der Bundesvorstand hat zum Jahresbeginn drei langjährige Vereinsmitglieder in den Beirat der HU berufen: Gunda Diercks-Elsner, Johann-Albrecht Haupt und Ingeborg Rürup. Alle drei haben ihrer Ernennung zugestimmt und sich für die damit verbundene Anerkennung ihres Engagements bedankt. Der Beirat berät den Vorstand in allen Sachfragen. Ihm gehören Personen an, die sich „durch ihre wissenschaftliche Tätigkeit, durch ihr künstlerisches, publizistisches und politisches Wirken um die Ziele und Zwecke des Vereins besondere Verdienste erworben haben“, so die HU-Satzung (Art. 14).

Gunda Diercks-Elsner trat 1977 der HU bei und gehörte von 1985 bis 1999 deren Bundesvorstand an. Die in Lübeck ansässige Rechtsanwältin brachte dort immer wieder ihre breite Expertise zu zahlreichen aktuellen gesellschaftspolitischen Themen in den Verband ein: etwa zur Freigabe bzw. der kontrollierten Vergabe von Drogen durch Apotheken, zu Fragen der Sterbehilfe oder dem Schutz und der Gleichstellung von Prostituierten. Diercks-Elsner entwickelte maßgeblich die HU-Patientenverfügung mit. Unvergessen sind auch ihre Veröffentlichung zum Vergleich der Frauenrechte in BRD und DDR sowie ihre Mitwirkung am alternativen Verfassungsentwurf „Frauen in bester Verfassung“ (1990/1991).

Johann-Albrecht Haupt gehört der HU seit 1976 an. Der gelernte Jurist engagierte sich viele Jahre im niedersächsischen Landesverband der HU und gehörte von 2007 bis zum letzten Jahr dem Bundesvorstand der HU an, wo er für das Ressort Staat, Religion, Weltanschauungen zuständig war. Er hat sich in den vergangenen Jahren besonders um die Ablösung der sog. Staatsleistungen an die Kirchen verdient gemacht. Seiner Recherche gemeinsam mit Carsten Frerk haben wir es zu verdanken, dass heute überhaupt die Summe der bisher geleisteten Zahlungen bekannt ist; aus seiner Feder stammt der HU-Gesetzentwurf zur Ablösung der Staatsleistungen; er war es, der beharrlich bei den zuständigen Ministerien nachhakte und sie immer wieder an den Verfassungsauftrag hinwies. „Hannes“ Haupt überzeugte jedoch nicht nur durch seine Expertise im Bereich Staat/Kirche, sondern auch in vielen anderen Themen, zu denen er sich aktiv in die Verbandsarbeit einbrachte. So wirkte er u.a. an der Erstellung dreier Memoranden zum Verfassungsschutz mit (1981/1991/2013), verfasste zahlreiche parlamentarische Stellungnahmen, arbeitete zum Humanismus-Begriff der HU.

Ingeborg Rürup ist seit 1982 Mitglied der HU. Die Historikerin und Studienrätin engagierte sich über viele Jahre im Landesverband Berlin, den sie zwischen 1990 und 1998 auch leitete. Daneben gehörte sie ab 1993 für 10 Jahre dem Bundesvorstand der HU, zuletzt als stellvertretende Bundesvorsitzende an. Mehr noch als durch die Übernahme verantwortlicher Funktionen prägte sie die HU durch ihre besonderen Kenntnisse in bildungspolitischen Fragen, im Bereich Ethik und Medizin, in Fragen der Anti-Diskriminierung und des Asylrechts. Besonders zu erinnern ist an die von Ingeborg Rürup mitinitiierte Bildungspolitische Tagung im Jahr 2003, wo sie zu den MitverfasserInnen des Manifests über „Das Recht von Kindern und Jugendlichen auf Bildung“ gehörten. Das Manifest wurde seinerzeit gemeinsam von Gustav Heinemann-lnitiative, HU und dem Komitee für Grundrechte und Demokratie verabschiedet und fand eine beachtliche Resonanz.

Auf eigenen Wunsch haben im vergangenen Jahr die Münchner Psychotherapeutin Thea Bauriedl und der Wissenschaftshistoriker und Philosoph Volker Bialas sowie die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser– Schnarrenberger ihr Ausscheiden aus dem Beirat der HU erklärt. Die Beiratsmitgliedschaft von Martin Kutscha ruht nach seiner Wahl in den Bundesvorstand der HU.

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