Befürwortet die HU eine Straffreiheit für den sexuellen Austausch zwischen Erwachsenen und Kindern?
Nein, das tun wir nicht!
Innerhalb der HU haben wir ausführlich über die einseitige Kriminalisierung Pädophiler und das Leitbild des sexuellen Missbrauchs für eine Kriminalpolitik der Angst diskutiert. Weil sich die HU für eine Kriminalpolitik mit Augenmaß aussprach, wurde uns teilweise unterstellt, wir würden Pädophilie oder „freiwillige“ sexuelle Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern befürworten. Um diesen Vorwürfen zu begegnen, hat der Bundesvorstand der HU im August 2004 eine Klarstellung verabschiedet, die für uns verbindlich ist:
Erklärung des Bundesvorstands vom 7.8.2004
Der Bundesvorstand sieht sich veranlasst, folgende Klarstellung vorzunehmen:
Die Humanistische Union hat zu keinem Zeitpunkt den sexuellen Missbrauch von Kindern verharmlost oder gebilligt. Die HU ist vielmehr davon überzeugt, dass sexuelle Kontakte von Erwachsenen mit Kindern wegen des inhärenten Machtgefälles nicht einvernehmlich sein können, und daher kein Ausdruck von sexueller Selbstbestimmung sind.
Die HU teilt ausdrücklich nicht die innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität (AHS) vertretene Auffassung, dass sexuelle Handlungen von Erwachsenen mit Kindern unter bestimmten Umständen straffrei sein sollten.
Eine nähere Prüfung der Positionen der AHS, insbesondere verschiedener Internet-Darstellungen hat ergeben, dass die AHS für die Humanistische Union keine geeignete Kooperationspartnerin in bürgerrechtlichen Fragen sein kann. Bis zu einer Klärung innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität wird die HU nicht mit der AHS zusammenarbeiten.
Berlin, 7. August 2004
Für den Bundesvorstand: Reinhard Mokros, Ulrich Fuchs, Irmgard Koll, Dr. Jürgen Kühling, Sophie Rieger, Prof. Dr. Fritz Sack, Prof. Dr. Rosemarie Will.
Anmerkung der Redaktion: Die Erklärung wurde vom Vorstand am 7. August 2004 einstimmig beschlossen und von der Mitgliedschaft der HU auf dem Verbandstag am 11./12.9.2004 mit großer Mehrheit bestätigt.