2006

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Fritz-­Bau­e­r-­Preis 2006 an Dr. Burkhard Hirsch

Ein voller Saal bei der Preisverleihung im Konzerthaus Freiburg

Die Humanistische Union hat am 16. September 2006 ihre höchste Auszeichnung, den Fritz-Bauer-Preis, an den Rechtsanwalt und ehemaligen Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages Dr. Burkhard Hirsch verliehen. Mit Burkhard Hirsch ehrt die Humanistische Union einen liberalen Demokraten, der sich unermüdlich zum Schutz der Freiheitsrechte einsetzt. Seine Erfolge zeigen nicht nur ein scheinbar unerschöpfliches bürgerrechtliches Engagement, sondern auch verfassungsrechtlichen Sachverstand, der manchmal auch dem Gesetzgeber zu wünschen wäre.

Die Preisverleihung (Bilder vom Festakt) fand im feierlichen Rahmen im Konzerthaus Freiburg statt. Etwa 120 Gäste waren gekommen, um den aufrechten Verfechter einer liberalen Rechtsordnung zu ehren.

In seiner Festrede betonte Burkhard Hirsch zwei Aspekte aus dem Vermächtnis Fritz Bauers: dessen Bemühungen um eine Anerkennung der nationalsozialistischen Verbrechen und die Entwicklung eines Schuldbewußtseins, aber auch die Bemühungen Bauers um eine Humanisierung der Rechtsordnung. In Bezug auf den zweiten Aspekt warnte Burkhard Hirsch davor, in den gegenwärtigen sicherheitspolitischen Diskussionen nicht den Maßstab zu verlieren. Als Beispiel führte er die polizeiliche Schleierfahndung an: „Es ist fast erheiternd, daß wir bei der sog. Schleierfahndung – also bei dem Recht der Polizei, jedermann im öffentlichen Verkehrsraum auch ohne Verdacht überprüfen zu können -, bei dem Preußischen Polizeirecht von 1850 angelangt sind, das damals allerdings noch die Ausrufung des Belagerungszustandes voraussetzte. Oder daß wir beim Großen Lauschangriff das Gespräch eines Belauschten mit seiner Mutter oder seiner Ehefrau weniger schützen als sein Gespräch mit dem Steuerberater.“

Anlässlich der Preisverleihung übergab Dr. Fredrik Roggan eine Festschrift („Mit Recht für Menschenwürde und Verfassungsstaat“). In diesem Sammelband sind zum einen die Referenten der diesjährigen Tagung zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts über das Luftsicherheitsgesetz vertreten. Außerdem würdigen zahlreiche Weggefährten Hirschs dessen Engagement.

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