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Veteranen – nicht mehr lange ein deutscher Sonderweg?

in: vorgänge Nr. 218 (Heft 2/2017), S. 65-78

Mit der steigenden Zahl militärischer Auslandseinsätze stellt sich eine neue Herausforderung: Wie umgehen mit den Veteranen der Bundeswehr? Jenseits der (friedens)politischen Debatten um diese Einsätze verfügen die ehemaligen Soldatinnen und Soldaten über eigene Erfahrungen und eigene Sichtweisen auf dieses Thema. Welchen Einfluss das auf die deutschen Sicherheitsdebatten haben kann, und was die Wissenschaft bisher über die Veteranen weiß, stellt Michael Daxner im folgenden Beitrag vor.

1. Präludium

In Ang Lees „Die irre Heldentour des Billy Lynn“ tourt ein Kriegsheld durch Texas von Massenfeier zu Massenfeier, um für die US Army zu werben. In seiner Filmbesprechung schreibt Philipp Stadelmeier:

Am Ende wird Billy in den Katakomben des Stadions eine Begegnung mit einem Toten haben. Und dann ist da noch dieses Cheerleader-Girl, mit dem er flirtet: blond, zuckersüß, ein vulgärer amerikanischer Stereotyp gleichzeitig das einzige Versprechen wahrer Liebe. Als sei Billy im Irak gestorben, als sei die Heldentour eine Tour ins Paradies, als würde das Cheerleader-Girl in diesem Football-Tempel auf den gefallenen Krieger warten.“ (Philipp Stadelmeier: „Feuerwerk im Paradies“, SZ v. 3.2.2017: 11).

In dieser Sequenz steckt viel Theorie und Problematik. In früheren Aufsätzen habe ich postuliert, der Veteran konkurriere mit dem toten Helden (Daxner2016a). George W. Bush, hauptverantwortlich für den Krieg der USA gegen den Irak, malt in seiner Altersfreizeit Gesichter von Veteranen, ein Akt der Anerkennung für ihre psychischen und physischen Leiden. Das ist die paradoxe Intervention eines Menschen, der sich dem Leiden anderer, das er selbst mitverursacht hat, annimmt, als Akt der Selbstreinigung.[1] Die Veteranenbilder wurden in allen Medien besprochen.

Die nachgetragene Sympathie und Empathie für die Überlebenden von Kriegshandlungen entlasten die Täter und anscheinend gleich auch die Opfer: wer sich so zu den Veteranen verhält, wird nicht sagen „Selber schuld!“, wenn die Veteranen PTBS (Post-traumatische Belastungsstörung, engl. PTSS) haben, invalide sind oder sonst wie unter den Folgen ihres Einsatzes leiden. Das „Selber schuld!“ ist aber eine der häufigen Reaktionen gegenüber Veteranen von Seiten unkritischer Friedensbewegung und Kriegsgegner. Warum sich mit Einsatzrückkehrern und Veteranen befassen? Wissenschaftlich, weil es sich um eine für die deutsche Nachkriegsgesellschaft neue soziale Gruppe handelt; politisch weil sie ein ernstzunehmendes Problem für die Verteidigungspolitik und das institutionelle Gefüge der Bundesrepublik sind; sozial, weil ihre steigende Zahl versicherungs- und beschäftigungstechnische Herausforderungen mit sich bringt. Das wären schon Gründe genug. Hinzu kommt, dass die Veteranen zunehmend die Legitimations- und Wertediskurse der ganzen Gesellschaft in der Öffentlichkeit (z.B. Bundestag, Bundeswehr) und im Privaten (z.B. Auswirkungen auf Familien und gesellschaftliches Umfeld) mit beeinflussen und einen Platz in der Deutung von Kriegen und Interventionen beanspruchen.

Den einzelnen Begründungen können gesellschaftliche Macht-Strukturen zugeordnet werden, die mit ihrer jeweiligen Definitionsmacht die Veteranen zu nützlichen oder gefährlichen sozialen Elementen machen. Für die Wissenschaft, die nicht von einer Interessengruppe beauftragt ist, sondern Grundlagen erforscht und öffentlich macht, ist die Suche nach Bias und Subtexten wichtig.

Für mich ist der Gender-Aspekt besonders wichtig: die Zahl der weiblichen Veteranen steigt, aber sowohl persönlich als auch im Diskurs sind diese Frauen noch kaum sichtbar. Ich gehe davon aus, dass mit der steigenden Zahl weiblicher Rückkehrer eine grundlegende Veränderung der gesamten Gruppe eintreten wird.

2. Was wir schon wissen

Ich fasse die bisherigen Forschungsansätze und -ergebnisse kurz zusammen. Die folgende Übersicht (Tabelle 1) soll helfen, sich in die Komplexität des anscheinend einfachen Themas einzufinden. Was wir mittlerweile wissen:

[Tabelle 1: Dimensionen der Veteranenforschung]

  • Deutsche Veteranen sind eine neue soziale Gruppe ohne weitreichende Narrative in die Vergangenheit und nur mit geringen Schnittflächen zu älteren Traditionen (Weber 2017); Philipp Schultheiss (Marburg) und Eva Baumgärtel (FU Berlin) bereiten zur Zeit Forschungsarbeiten mit weiträumigen Befragungen von Veteranen und Politikern vor. Mit Robert C. Mann habe ich eine erste Auswertung bisheriger Erkenntnisse 2016 vorgelegt (Daxner/Mann 2016):  Die Identitäten der Veteranen zeigen noch nicht eindeutig in eine festgelegte Richtung.
  • Die Veteranen beanspruchen über ihre Interessenverbände und ihre Diskursstrategien Anteile an der Deutungshoheit deutscher Beteiligung an militärischen Interventionen (weil sie praktische Erfahrung haben – Kampfpraxis versus Entsendungspraxis – bestehen sie auf „besserem Wissen“ gegenüber den Schreibtischkommandeuren in der Heimat. Noch wird die Gruppe maskulin bestimmt, aber die Risse im Geschlechtergefüge sind wahrnehmbar.
  • Unter den Veteranen gibt es harte und weiche Abgrenzungslinien:
    – Selbstdefinition über Kampfeinsatz (Combat) versus Einsatzerfahrung out of area (Küchenhilfe im Feldlager);
    – Partei ergreifend für das Einsatzziel oder diesem kritisch gegenüber stehend versus Erledigung einer professionellen Dienstpflicht;
    – Hierarchisierung der Beziehungswerte: Familie versus Kameradschaft;
    – Erwartung von Dank (des Vaterlandes) versus Anerkennung (professionell).

Diese Brüche zeigen sich in den Veteranenverbänden und in den Diskursen der Bundeswehr, aber auch zunehmend im öffentlichen Meinungsbild zu Veteranen.

Die Remythisierung des Soldatenberufs kommt mit den Auslandseinsätzen, weil es nur dort Feindberührung gibt (im Englischen treffend „contact“ genannt). Allerdings trifft die Annahme, dass dort, wo gekämpft wird, ein Feind sein müsse, nicht unbedingt zu: Sind die Taliban in Afghanistan etwa unsere Feinde (also die Deutschlands oder der Bundeswehr)? Feind ist, wer angreift oder gegen den man sich verteidigt. Das widerspricht aber teilweise den gerade beschriebenen Abgrenzungslinien der Veteranen, die ja aus der Erinnerung eine bestimmte Wertung vornehmen: Die Erinnerung produziert einen mit anderen teilbaren Text, der sich zu kollektiven Narrativen zusammenschließen lässt. Teilweise werden diese Erzählungen gegenüber Erfahrungs„fremden“ sogar abgeschottet, wie das z.B. die Veteranengruppe der Recondos explizit macht.[2]

3. Was Veteranen reprä­sen­tieren

Die Existenz aus der Rückschau ist eindimensional: Soldat-Sein ist in der Regel eine Statuspassage, die bisweilen durch den Tod, meist durch Abrüstung beendet wird. Soldat-Sein im Einsatzfall ist ein Sonderfall dieser Passage. Veteran ist man danach und für immer. Veteranen unterscheiden sich ebenfalls von einfach abgerüsteten Soldaten, besonders sichtbar in den Einsatzfolgen (Invalidität, Traum, PTBS, Habitusverschiebungen). Kein Mensch wird als Soldat geboren, daher auch niemand als Veteran.

Eine interessante Variante bietet Österreich: ein neutrales Land ohne nennenswerte militärische Aufstellung. Der österreichische Kameradschaftsbund (ÖKB) ist dennoch eine mächtige Lobby:

Heute gibt es in Österreich 9 Landesverbände mit insgesamt 250.000 Mitgliedern, wovon bereits über 80 % jener Generation angehören, die erstmals im Bundesheer der 2. Republik Soldaten wurden.
Ist der Gedanke einer „Schicksalsgemeinschaft“ traditionell besonders zu achten, so ist er in der Zwischenzeit dem Begriff einer „Gesinnungsgemeinschaft“ bereits weitgehend gewichen. Tradition stellt somit die Weitergabe von Erfahrungen, Fähigkeiten, Kenntnissen und Einsichten an die Nachfahren dar.
“ (www.okb.at, ges. 27.4.2017)

Das Militär wird nicht mehr als Erfahrungsort von gewaltsamer Auseinandersetzung, sondern als Geschichtsinstitut verstanden, weil es für die Schicksalsgemeinschaft nicht mehr genügend Erinnerungen gibt.

Die wenigen Studien, die das Phänomen der Einsatzrückkehr in der Bundeswehr untersucht haben (Biehl 2012; Näser-Lather 2011; Seiffert/Hess 2014) bestätigen alle die gemachten Feststellungen Insgesamt aber ist die Verortung der Veteranen in einer gesellschaftlichen Ordnung noch wenig erforscht. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Die Politik will es gar nicht so genau wissen, auch nicht die Verteidigungspolitik. (Es gibt – wie oben aufgelistet – segmentäre Interessen, eine konstitutive Rolle der Veteranen für die Gesellschaft wird aber abgelehnt.)
  • Die ablehnende Haltung der Friedensbewegung und der Kritiker der Bundeswehreinsätze überträgt sich auf die Veteranen.
  • Tatsächlich konkurrieren schlichtes Nichtwissen und eine schmale Repräsentation des entstehenden kollektiven Gedächtnisses in der Gesellschaft und damit auch in der Erinnerungsproduktion der Veteranen.

Die Hypothese ist naheliegend, dass Veteranen ihren militärischen Habitus und das damit verbundene Selbstverständnis aus ihrer objektiven Erfahrung und der subjektiven Deutung des Soldatenberufs beziehen, allerdings in breiter Varianz. Die Subjektivierung dieser Erfahrung spielt besonders dort eine Rolle, wo es keine Wieder-Eingliederung in das Soldatenleben, z.B. in der Kaserne oder Verwaltung gibt.

Veteranen-Biographien beginnen im weitesten Sinn mit einer Sozialisation, die einen jungen Menschen entweder zum Wehrdienst oder zum Zivildienst führt. Einmal in der Bundeswehr, kommt es auf Engagement und Berufsperspektiven an, die jemanden den professionellen Soldatenweg gehen lassen. Ob und wie dann eine Einbestellung zum out of area-Einsatz erfolgt, ist eine komplizierte Gemengelage von Freiwilligkeit, Gruppendruck, Push- und Pullfaktoren; aber es ist eine entscheidende Weichenstellung dafür, wie jemand nach einem Auslandseinsatz als Veteran zurückkehrt und den Heimat-Begriff überhaupt erst mit Gewicht versieht.

Wir haben dieses Phänomen erstmals für die Auslandseinsätze der Bundeswehr in den Studien zum Heimatdiskurs untersucht (Daxner/Mann 2016; Daxner/Neumann 2012; Herzog et al. 2012; Robotham/Roeder 2012). In der Untersuchung zur legitimierenden Wahrnehmung der Bundeswehr im Interventionseinsatz haben wir vier funktionale Zuordnungen gefunden: Aufbauhelfer, Kämpfer, Opfer und Täter. Wir haben diese Zuschreibungen auf die Veteranen übertragen und ihnen eine fünfte hinzugefügt: Chronist (Daxner 2016b; Daxner/Mann 2016).

Wie also sieht sich ein Veteran oder eine Veteranin  im Rückblick auf das, was er oder sie erlebt hat und die Bedeutung, die dem zugemessen wird? Und wie werden die Rückkehrenden wahrgenommen, von der engsten Beziehung über Freundschaften, Nachbarschaften, Umwelt und Umfelder im weitesten Sinn? Tragfähige Forschungsergebnisse stehen bislang noch aus. Ich möchte aus der vergleichenden Literatur und einigen spezifisch deutschen Vermutungen drei Thesen aufstellen:

1. Veteranen sind in Deutschland seit 1999 (Kosovo) dabei, als soziale Gruppe eine neue Tradition zu begründen. Die konkurriert bzw. vermengt sich paradoxerweise mit zunehmender Größe und Zeitdauer wiederum mehr mit alten Traditionen. Es gibt hier in der Tat eine deutsche Sonderentwicklung, die nur begrenzt mit den Veteranentraditionen anderer staatlicher Armeen verglichen werden kann.[3]

2. Der Prozess der Selbstwahrnehmung unterliegt einer starken Subjektivierung: in den Veteranen drückt sich ein objektiv konflikthaftes Geschehen (Kriegshandlungen, Kampf, Soldatenhandwerk usw.) aus, das im Wortsinn verkörpert wird. Der Körper wird zu einem wesentlichen Bestandteil dieser Subjektivierung, ist aber mit Tabus im diskursiven Bereich belegt.

3. Mit ihrem Anspruch auf Deutungshoheit verschieben die Veteranen das gesamte Feld der „Versicherheitlichung“ und damit den Konflikt- und Friedensdiskurs der Gesellschaft.

Ich werde diese drei Thesen kurz erörtern.

Zu 1) Mit zunehmendem Bewusstsein, man sei Veteran oder gehöre der Gruppe der Veteranen an, wird schon begrifflich ein Bezug zum kulturellen Gedächtnis „aller Veteranen“ hergestellt. Der Begriff wird sonst dem Alter (Oldtimer-Autos) oder der Wertschätzung (Partei-Veteran) zugeordnet. Weil die deutsche Veteranen-Tradition nicht ohne den Traditionsbruch aufgerufen werden darf, muss sie sozio-kulturelle Brücken bauen: Wer heute Veteran wird, ist dies aus ehrenhaften Gründen (humanitäre Mission, NATO-Bündnistreue) und wurde bisher jedenfalls immer vom Bundestag abgesegnet. Die neuen Zeichen der alten Traditionen (Veteranentag, Auszeichnungen, auch der Kampf um die Deutung der Position von Veteranen in der Gesellschaft, s. Weber 2017) müssen sich geradezu abheben von den alten, denen sie nur gleichen, aber nicht gleich sind.

Zu 2) Der physische und psychische Körper als Träger der Person des Veteranen wird im öffentlichen Diskurs vernachlässigt. Auch in der breit publizierten Rückkehrerliteratur spielt er explizit kaum eine Rolle, die Ausnahmen sind bemerkenswert und umstritten, z.B. Dirk Kurbjuweit 2011. Das ist umso bemerkenswerter, als in der amerikanischen Literatur (s.u.) der Körper, Leiden, Folter und vor allem Sexualität eine weit größere Rolle spielen. Die Tatsache, dass alle Soldat*innen einen Körper haben und dass sie alle dem sexuellen Begehren unterworfen sind, ist schwer mit den normativen Bildern in Einklang zu bringen, mit denen die moderne, zeitgemäße, professionelle Armee beworben wird. Auch die Erotik des toten Heldenkörpers gehört zu den wichtigen kulturellen Mythen.[4] Mit dem Körper hängen auch Invalidität, PTBS und „abweichendes“ Verhalten von Einsatzrückkehrer*innen zusammen, und damit nicht nur öffentliche und private Anerkennung, Ausgrenzung oder Sonderbehandlung, sondern auch Fragen der Versicherungs- und Gesundheitspolitik und der militärisch-präventiven Fürsorge.

Zu 3) Veteranen deuten ihre Einsatzerfahrung ex post, als wären sie noch im Dienst, oder sie kritisieren die Rahmenbedingungen ihres Einsatzes. Dabei lassen sich drei verschiedene Leitideen ausmachen:

a) Patriotismus, staatsbürgerliche Pflicht, ideelle Werte: man war und ist gern Held oder Staatsbürger in Uniform;

b) Individuelle Kampf- und Einsatzwilligkeit: man war und ist gern Soldat;

c) professionelle Unterordnung unter die Idee der Versicherheitlichung („Securitization“): man war und ist gerne Instrument der Sicherheitspolitik und dient der Bereitstellung des wichtigsten öffentlichen Guts.

Über a) und b) gibt es viele Vermutungen[5], aber zur Sicherheit überraschend wenig. Die Leitidee ist kurz gefasst folgende: Wenn die staatliche Aufgabe vor allem darin besteht, Sicherheit für die Bürger zu gewährleisten, dann wird jeder Einsatz dahingehend geprüft, ob er dieser Aufgabe genügt. Erfolgt der Einsatz im Rahmen eines Bündnisses, z.B. der NATO, dann muss heruntergebrochen werden, was er denn „uns“ Deutschen nützt. Dabei umgeht man scheinbar die Klippen des Nationalismus und Patriotismus, und rechtfertigt die militärische Aktion pragmatisch, professionell.[6] Für die Soldaten ist die Sicherheit, für die Legitimation die Freiheit die wichtigere Dimension. Nun beruhen republikanische Gesellschaften, Demokratien zumal, auf einer notwendigen Unsicherheit nach Innen und Außen insoweit, als ausgehandelte Ordnungsstrukturen niemals verfestigt und dauerhaft, sondern bestenfalls nachhaltig gemacht werden können. Wenn sich Veteranen auf die Sicherheit beziehen, die ihren Einsatz rechtfertigt, verbinden sie Patriotismus mit individueller Lebensaufgabe und ordnen beide einem politischen Imperativ unter: der Sicherheit. Solange legitime gegen illegitime Sicherheit ausgespielt werden kann, ist das sicheres Terrain und reflektiert gesellschaftliche Ansprüche auf jedes Rückkehrerleben. Veteranen der Private Security haben hier mehr Probleme, genauso wie die Förderer eben dieser privatisierten Sicherheitspolitik.

4. Veteranen und Heimat­dis­kurs

Veteranen sind Protagonisten des kollektiven Gedächtnisses bestimmter nationaler Politiken und Einwirkungen auf Konflikte. Ihre Deutungen mögen widersprüchlich sein und ihnen wird widersprochen, aber selbst darin ist ihr Anteil an dieser Konstruktion irreversibel.

Veteranen kommen im Heimatdiskurs kaum vor. Bohnert und Schreiber haben ihre Anthologie wohl deshalb „Die unsichtbaren Veteranen“ genannt (Bohnert 2016). Sie stellen eine theoriegeleitete Brücke zwischen den Auslandseinsätzen der Bundeswehr, ihren Diskursen in Deutschland („Heimat“) und den Veteranen her. Wir dürfen nicht vergessen, dass die meisten Berichte aus der Realität der Interventionen (Kosovo, Afghanistan, Mali, Atalanta etc.) auf zwei Ebenen erfolgen: in annähernd Echtzeit durch offizielle Verlautbarungen (dürftig), Medien (meist detailliert und überprüfbar) und Spezialagenturen (im Falle Afghanistan unverzichtbar: Afghanistan Analysts Network, AAN); und in den nachholenden Erzählungen der Veteranen. Die wiederum sind entweder bewusst veröffentlicht, hauptsächlich in Form des neuen Genres der Heimkehrerliteratur; oder es handelt sich um private Dokumente einzelner Veteranen, die sich in persönlichen Kommunikationsnetzwerken verbreiten.

Der Heimatdiskurs bezeichnet die „diskursiven Praktiken und Strategien, die sich mit der Legitimation, Anerkennung und Bewertung von Politik und Truppeneinsatz außerhalb des nationalen Territoriums befassen“ (Daxner 2012:29, in Daxner/Neumann 2012). Hierbei ist wichtig, dass es sich um Auslandseinsätze handelt, und keineswegs um Militäreinsatz generell. Würde die Bundeswehr im Innern eingesetzt, gäbe es dann Veteranen? Unsere Theorie des Heimatdiskurses ist eine Grundlage dafür, die Wahrnehmung der veränderten Rolle Deutschlands als militärischer Interventionsmacht zu analysieren und zu bewerten. In vielen Ländern sind die Veteranen Teil des militärischen Selbstverständnisses, d.h. sie gehören zu einem „System“, in dem Einsatz und Einsatzfolgen für die militärischen Akteure zusammengehören. Das gilt beispielsweise für ehemalige Kolonialmächte und imperialistische Staaten wie Frankreich, Großbritannien und die USA, aber auch für Russland als Nachfolger der Sowjetunion. Darüber hinaus hat jedes Land mit Auslandseinsätzen, also auch kleine NATO-Mitglieder, seinen Heimatdiskurs. Der wird in den diskursiven Strategien der Veteranen explizit und kann nach den oben aufgelisteten Kriterien geordnet werden. Deutschland ist insofern ein Sonderfall, weil die Veteranengeschichte nach 1945 unterbrochen und mit der Bundeswehr wieder begonnen wurde. (Die Traditionserlasse und die deutschen Nostalgien sind dafür genauso wichtig wie die historische Aufarbeitung des deutschen Militarismus. Die Wehrmachtsausstellung war z.B. eine wichtige Landmarke dieser Aufarbeitung.) Der gegenwärtige Hype um die rechtsradikalen Vorkommnisse in der Bundeswehr bestätigt die These.

Die „Heimat“ ist ein ständiger Topos aller Kriegsliteratur, Heimkehr die unwahrscheinliche Alternative zum (Helden)Tod in der Ferne. In der neuen deutschen Einsatzgeschichte wird diese Heimat neu konfiguriert, weil sie sich wenigstens nach Außen, aber sicher auch durch Bewusstseinswandel, von der pathetischen Heimat des letzten Weltkriegs emanzipieren muss, um massiver Kritik oder Ablehnung zu entgehen. Mit den Landserheften (erschienen 1957-2013 bei Pabel-Moewig) und der euphemistischen Wehrmachtsliteratur (Konsalik u.a.) ist diese alte Heimat untergegangen, schon bei 08/15 von H.H. Kirst (1954/55) wird sie kritisch gebrochen (Kirst 1994). Es gibt danach eine Lücke, in der die Weltkriegspathetisierung (auch biologisch) abnimmt und es noch keine Auslandseinsätze der Bundeswehre mit Gefallenen gibt. Das sollte sich erst nach dem Afghanistaneinsatz ab 2002 ändern. Textproben sollen in die Problematik einführen: Manchmal führt der Titel in die Irre, aber er ist nie zufällig gewählt:

Heike Groos: Ein schöner Tag zum Sterben. Als Bundeswehrärztin in Afghanistan, Fischer Taschenbuch 2009.

O. Herz: „Hier in Deutschland war keiner auf die Rückkehr von Bundeswehrsoldaten eingestellt … meine Familie verhielt sich abwartend, sie fragten sich (!), ob ich noch derselbe bin … ob ich mich bei jedem Türenknallen auf den Boden werfen würde.“ (In: Ute Susanne Werner, Ich krieg mich nicht mehr unter Kontrolle“, Fackelträger-Verlag 2010, S. 37)

Andreas Schmidt: „Aber ich möchte wieder nach Afghanistan, um zu sehen, ob sich etwas verändert hat … ich will versuchen meinen Beitrag zu leisten, damit sich das Land weiterentwickeln kann.“ (ebd., S. 127).

Andreas Schindler, unter der Überschrift „Ich habe einen Freund verloren“: „Ich war ein kritischer Soldat, aber ich war Soldat, auch wenn ich für mich selbst immer versuchte, diese Berufsbezeichnung zu umgehen.“ (ebd., S. 105)

Andreas Timmermann-Levanas, der Gründer des Verbands deutscher Veteranen, schreibt mit Andrea Richter ein vielbeachtetes Buch: „Die reden. Wir sterben – wie unsere Soldaten zu Opfern der deutschen Politik werden“ (Campus 2009)

Jonathan Schnitt, Foxtrott 4 (Bertelsmann 2012): „Durch meine Zeit in Kunduz habe ich eine Ehrlichkeit und Wahrheit aus  Sicht der Soldaten über den Afghanistan-Einsatz, den ich aus Statements von Politikern und selbst aus den aufrichtigsten und journalistisch hochklassigsten Berichten aus Afghanistan nicht kannte.“ (S. 207)

Brinkmann, Hoppe und Schröder bringen es auf den Punkt: „Feindkontakt – Gefechtsberichte aus Afghanistan“ (E.S. Mittler & Sohn 2013).

Die beiden BILD-Journalisten Julian Reichelt und Jan Meyer machen im Untertitel Politik, im Titel wenden Sie sich an die Toten: „Ruhet in Frieden, Soldaten! Wie Politik und Bundeswehr die Wahrheit über Afghanistan vertuschten“ (Fackelträger-Verlag 2010).

Marc Baumann und andere geben Feldpostbriefe deutscher Soldaten aus Afghanistan heraus (Baumann u.a. (Hrsg.), Feldpost. Briefe deutscher Soldaten aus Afghanistan, Rowohlt 2011). Einige kurze Auszüge von verschiedenen Verfassern: „Ich bitte um Entschuldigung, dass ich das heute in Form einer Sammelmail tue, aber die Verteidigung der deutschen Sicherheit am Hindukusch (Danksagungen nehme ich gerne entgegen …) erfordert meinen ganzen Einsatz.“ (S. 28); „… aber heute sollte es endlich soweit sein und ich meine Pistole anschießen können. Tatsächlich fahren wir mit Fuchs, Dingo und Wölfen raus, ich entscheide mich für den Vordersitz des Fuchs und bemerke erst später, dass mein Fahrer eine blonde Fahrerin ist, mit der man sich angenehm unterhalten kann. Das Schießen selbst ist auch sehr interessant …“ (S. 41); „Nachts ist nicht nur Krieg. Man darf nicht unterschätzen, was so eine Zeit zwischen Männern und Frauen hier im Lager anrichtet … was häufig auch seine Auslöser oder seine Folgen zuhause hat.“ (S. 173); „Hier ist es ja quasi wie im Ferienlager, nur mit ganz wenigen Mädels.“ (S. 174)

5. Lebenslang Veteran und Kamerad

Wenn man sich durch hunderte solcher Aussagen bewegt, bestätigen sich die fünf oben genannten Typen von Veteranen. Der Habitus der Veteranen ähnelt sich global. Das ist kein Widerspruch, weil die Kategorien von Opfer, Täter, Chronisten und Krieger- zusammen mit der Professionalisierung des Soldatenberufs auch global auftreten. Meine Vermutung ist, dass sich die Traditionen der Veteranenländer eher angleichen gegenüber dem neuen, autonomisierten Distanzkampf (Drohnen), während sich in Deutschland noch das Gegenteil entfaltet; wer weiß, wie lange noch.

Die lebensgeschichtliche Subjektivierung der Erzählung vom Krieg nimmt literarische Formen an, die sich an die Rezeptionsästhetik einer breiten Leserschaft angleichen muss, um zum Genre werden zu können. Dirk Kurbjuweit macht mit Kriegsbraut (Kurbjuweit 2011) einen Neuanfang. Hier ist das Veteranenthema die Hülle für eine Persönlichkeitsentwicklung, die als Allegorie der deutschen Befindlichkeit nach der Vereinigung und durch den Afghanistaneinsatz gelten kann. (Im Übrigen ist das Buch eines der wenigen, die Sexualität und Beziehungen jenseits des Kameradschaftsklischees ausarbeiten.)

Die Kameradschaft hat globale Geltung als Antagonist zu familiären Beziehungen und zum Tod. Die Veteranenhymne „Ich hatt‘ einen Kameraden“ (von 1809; später abwechselnd als Volkslied, Wehrmachtslied oder Soldatenlied weit verbreitet) zeugt von der sehr alten Tradition dieses Elements. Kameradschaft ist ein globaler Term, der etwas ausdrückt, was in den Erfahrungsbereichen (ehelicher) Bindungen oder„normaler“ Freundschaften explizit nicht vorkommen; sie hat einen hohen Wert, ist ständig prekär (das Sterben und der lächerliche, d.h. nicht heldenhafte Tod sind nahe) und passt in einen Erzählungsrahmen, der gut auf verschiedensten Ebenen vermittelbar ist. Ich verzichte hier ausdrücklich auf einzelne Beispiele, weil die Kameradschaft im Veteranendiskurs ubiquitär ist und jede Auswahl weitere hier unbearbeitete Probleme aufwürfe.

Vorbilder sind trans-sozial: Kameradschaft verbindet selbst ehemalige Feinde und lässt Feindschaften jenseits der Kriegerfriedhöfe verebben. Im Kameraden sind mehrere Elemente vereint, die nun dekonstruiert werden müssen. Die Verschiebung der Pathosformel der Pieta auf den sterbenden oder toten Kameraden im Arm des Kriegers macht Sinn erst in der Erinnerung oder der Wahrnehmung durch Dritte. Man muss es nicht erlebt haben, aber man muss es erzählen und beschreiben. Die Innigkeit der Bindung hat zugleich etwas Erotisches und  den Kitsch des nur als Krieger und Kämpfer harten, aber im „Inneren“ (Was ist das?) „weichen“, d.h. zu Empfindungen fähigen Mannes. Bei Frauen wird noch nicht differenziert: In der Google-Bildergalerie kommen die gleichen Varianten der Darstellung vor wie bei Männern.[7]

Dass diese Kameradschaft nicht im Pathos erworbener Loyalitäten ersticken muss (Vaterland, Kampf der Guten gegen das Böse etc.), zeigt Sebastian Jungers hervorragendes Buch „War“ über die vorgeschobene Kampfbasis „Restrepo“ in Afghanistan (Junger 2010). Es stellt Freundschaft und Nähe als Antagonisten zum Kriegsgeschehen dar, die zur Basis politischer Kritik werden. Bei Junger geschieht das Notwendige, nämliche der Reflex auf die eigene Gesellschaft, im kleinsten, durch Subjektivität gekennzeichneten Raum – und in ständiger Lebensgefahr.

Dem steht als extremes und m.E. negatives Vorbild Luttrells „Lone Survivor“ entgegen. Hier wird buchstäblich alles, Training, Privatethnologie, Elitestellung der Navy Seals, Ehrung durch den Präsidenten, Vorbild für die Familie und ihr Umfeld, einem Kameradschaftsmodell des „Sieg oder stirb!“ unterordnet; ein riesiger Publikationserfolg, dessen Spuren sich in etlichen deutschen Veteranenbüchern wieder finden.

Europäisch und qualitativ höchstwertig ist „Der menschliche Körper“ von Paolo Giordano (Rowohlt 2014), der fünf italienische Afghanistan-Veteranen nach ihrer Rückkehr begleitet und in die tiefsten psychischen Schichten und Subtexte einsteigt. Die wiederkehrende Problematik von Todesnähe, Körper, Sexualität und Bindung wird hier genauestens ausgebreitet und differenziert. So ein Buch kann gar nicht massenwirksam werden, weil es Positionen verlangt, die schon im Einsatz schwer aufzubauen und nachzuvollziehen sind – dafür ist es ein anspruchsvoller Beweis für die Notwendigkeit der Kunst als zusätzliche Instanz der Vermittlung gesellschaftlicher Probleme.

6. Veteranen gibt es, wir sind nicht vorbereitet

Vergleiche werden getroffen, um die eigene Position klarer zu sehen – oder zu verteidigen. Lange Zeit „litten“ viele Bundeswehrsoldaten darunter, von den in viele Kämpfe, Verwundungen und Todesfälle verstrickten Amerikanern als Kämpfer nicht für voll genommen zu werden. Erst nach den skandalösen Vorfällen von Kunduz (4.9.2009), bei denen die Deutschen ihre „Unschuld“ verloren (Reuter 2010) und den Todesfällen der nachfolgenden Kampfperioden, fühlten sich viele Bundeswehrsoldaten als „richtige“ Krieger oder Kämpfer am rechten Ort. Daraus resultiert auch die Spaltung der Veteranenverbände: Der Bund deutscher Veteranen, ursprünglich von Timmermann-Levanas gegründet, benannte sich „auf Grund einer absehbaren offiziellen deutschen Veteranendefinition“ im November 2016 in Bund Deutscher EinsatzVeteranen e.V.[8] um. Daneben gibt es die Combat Veterans[9], deren internationale Mitgliedschaft sich unter dem Wappenspruch „Von Veteranen für Veteranen“ zusammengeschlossen hat; weitere Gruppen wie die Recondos (s.o.) pflegen die Arroganz der Ingroup-Sekten. Eine vergleichende Forschung zu den Veteranenkulturen steht noch aus. Sie sind komplizierter, als es der platten Zweiteilung der Kritik in Antimilitarismus und Anerkennung des Soldatenberufs genehm ist. Integration und Distanz einzelner Veteranen und ihrer gewählten oder aufgedrängten Umfelder ist ebenso notwendig wie eine kritische Entkrampfung des öffentlichen Diskurses, der den Erzählungen der Rückkehrer Schuld oder Anerkennung an und für die jeweiligen Kampf- und Kriegseinsätze zu geben bereit ist.

7. Conclusio und Ausblick

Die Zahl der Veteranen steigt, auf lange Sicht werden wir auch immer mehr weibliche Veteranen haben. Die Zahl der Einsatzrückkehrer*innen wird bald die der aktiven Bundeswehrangehörigen übersteigen, ebenso wie die Zahl der ehemaligen Bundeswehrangehörigen, die jetzt in privaten Sicherheitsdiensten tätig sind. Sie bilden eine neue soziale Gruppe, mit Bindekräften aus gleichartigen Erfahrungen und Interessen. Sie suchen ihre Identitäten zu fixieren und wollen Anerkennung erfahren, manchmal auch Dank für geleistete öffentliche Dienste. Viele Veteranen bemühen sich um Deutungshoheit über die Ereignisse, die sie in den Auslandseinsatz gebracht haben. Sie werden in die Curricula der Schulen, in die sozialen Netzwerke und in die politischen Debatten um die Bundeswehr, deren Einsatzbeteiligung und die nicht-militärischen Alternativen eingreifen.

Wir wissen noch nicht allzu viel über die längerfristigen Auswirkungen des Veteranendaseins nach der Statuspassage als Soldat*in. Aber wir können vorhersehen, dass Veteranen über ihre Interessenvertretung in der Öffentlichkeit und ihre Umgestaltung ihrer Beziehungs- und Kommunikationsfelder auch die Kultur und Sozialstruktur unseres Landes beeinflussen. Dabei spielen oberflächliche Erscheinungen wie die Forderungen nach Veteranentagen, Auszeichnungen und Anerkennungsritualen wohl weniger eine Rolle als die tiefgreifenden Verschiebungen im sozialen Raum, in dem eine neue Gruppe einen dauerhaften Anspruch auf Geltung erhebt. Es zeigen sich selbstverständlich auch alle Schattierungen von Kritik, selbst an der Behandlung des Themas – einschließlich Misstrauen gegen einen empathischen Zugang zu den Veteranen. Sicher ist es richtig, dass es ohne Militär keine Veteranen gäbe. Aber wann wird es soweit sein? Eine ganz aktuelle und sensible Frage ist, ob der Habitus und die Verhaltensweisen ziviler Rückkehrern aus Kriegs- und Gewaltzonen nicht sehr viele Ähnlichkeiten mit den Veteranen zeigen.

Ich bin sehr zurückhaltend und vorsichtig mit Prognosen für die Zukunft des Veteranismus in Deutschland. Soviel kann ich mit Sicherheit sagen: Die weitere Entwicklung der Bundeswehr zur professionellen Interventionsarmee wird nicht nur diese, sondern auch die Veteranen entscheidend prägen. Und es wird einen Unterschied machen, ob dies im Rahmen der NATO, einer Europäischen Verteidigungsstreitmacht oder als nationales Militär geschieht.

PROF. DR. MICHAEL DAXNER   geb. 1947, studierte Anglistik, Pädagogik, Philosophie bzw. Geistes- und Sozialwissenschaften in Wien und Freiburg. 1970 wurde er Referent im österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, 1972 promovierte er an der Universität Wien mit einer Arbeit über Ernst Bloch. 1974 berief ihn die Universität Oldenburg zum Professor für Hochschuldidaktik, von 1986 bis 1998 war er Präsident dieser Universität. Anschließend wechselte er auf eine Professur für Soziologie und Jüdische Studien. Von 2000–2002 war Daxner zuständig für Bildung und Wissenschaft bei UNMIK im Kosovo, ab 2003 beriet und forschte er in Afghanistan. Seit 2009 arbeitete Daxner bis zu seiner Pensionierung am SFB 700 der Freien Universität Berlin zur Sicherheit und Entwicklung in Nordost-Afghanistan. Er ist Senior Fellow bei der Berghof-Stiftung.   Blog: http://michaeldaxner.com.

Literatur:

Baumann, Marc et. al (Hrsg.) 2011: Feldpost – Briefe deutscher Soldaten aus Afghanistan, Reinbek.

Biehl, Heiko 2012: United We Stand, Divided We Fall?, in: Seiffert, Anja (Hrsg.): Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, Wiesbaden, S. 169-186.

Bohnert, Marcel/Schreiber, Björn (Hrsg.) 2016: Die unsichtbaren Veteranen, Berlin.

Brinkmann, Sascha/Hoppe, Joachim/Schröder, Wolfgang (Hrsg.) 2013: Feindkontakt – Gefechtsberichte aus Afghanistan, Hamburg.

Daxner, Michael 2016a: Afghanistan hat Veteranen produziert – was nun?, in: Bohnert, Marcel; Schreiber, Björn (Hrsg.): Die unsichtbaren Veteranen, Berlin, S. 107-118.

Daxner, Michael 2016b: Einsatzrückkehrer und Veteranen, in: Bundeszentrale für politische Bildung, in: http://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-verteidigungspolitik/220648/veteranen.

Daxner, Michael/Mann, Robert C. 2016: Veteranen – eine neue soziale Gruppe, in: Österreichische Militärische Zeitschrift 54: 5/2016, S. 624-633.

Daxner, Michael/Neumann, Hannah (Hrsg.) 2012: Heimatdiskurs. Wie die Auslandseinsätze der Bundeswehr Deutschland verändern, Bielefeld.

FAZ 2010: Merkel nennt es Krieg, in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 19.12.2010.

Giordano, Paolo 2014: Der menschliche Körper, Reinbek.

Groos, Heike 2009: Ein schöner Tag zum Sterben, Frankfurt/M.

Herzog, Laura/Kobsda, Christian/Neumann, Hannah/Schulz, Anna-Lena 2012: von friedlichen Aufbauhelfern und professionellen Kämpfern – Die Darstellung der SoldatInnen im Heimatdiskurs, in: Neumann, Daxner and (Hrsg.): Heimatdiskurs, Bielefeld, S. 137-164.

Junger, Sebastian 2010: War, London.

Kirst, Hans Hellmut 1994: 08/15, Klagenfurt.

Kurbjuweit, Dirk 2011: Kriegsbraut, Berlin.

Luttrell, Marcus/Robinson, Patrick 2014: Lone Survivor, München.

Münkler, Herfried 2014: Helden, Sieger, Ordnungsstifter, in: IP 69: 3, S. 118-127.

Näser-Lather, Marion 2011: Bundeswehrfamilien, Baden-Baden.

Reichelt, Julian/Meyer, Jan 2010: Ruhet in Frieden, Soldaten!, Berlin.

Reuter, Christoph/Mettelsiefen, M./Theiss, H. 2010: Kunduz, 4. September 2009. Eine Ausstellung, Kunstraum Potsdam, 04/23-06/13/2010, unv. M.

Robotham, Christopher/Roeder, Sascha 2012: Die Bundeswehr in Afghanistan – Analysen an den Grenzen des Heimatdiskurses, in: Daxner, M. and Neumann, H. (Hrsg.): Heimatdiskurs, Bielefeld, S. 201-242.

Schlichte, Klaus/Veit, Alex 2010: Drei Arenen. Warum Staatsbildung von außen so schwierig ist, in: Bonacker, Daxner, Free, Zürcher (Hrsg.): Interventionskultur, Wiesbaden, S. 261-267.

Schnitt, Jonathan 2012: Foxtrott 4, München.

Seiffert, Anja/Hess, Julius 2014: Afghanistanrückkehrer, (Juli 2014 ), Potsdam.

Timmermann-Levanas, Andreas/Richter, Andrea 2010: Die reden – Wir sterben, Frankfurt/M.

Weber, Christian 2017: Veteranenpolitik in Deutschland (HSU Hamburg: Dissertation).

Werner, Ute Susanne 2010: ,,Ich krieg mich nicht mehr unter Kontrolle“, Berlin.

Anmerkungen:

1 Vgl. u.a. Kane Farabaugh: Former President Bush Honors Veterans With, Portraits of Courage‘,
http://www.voanews.com/a/president-george-bush-portraits-of-courage/3748579.html (ges. 26.4.2017); zur Rezeption in Deutschland s. „Selbstgemalte Portraits von George W. Bush sind ein Bestseller“, FAZ v. 20.3.2017.

2 S. http://www.recondo-vets.de/home.htm, ges. 27.4.2017.

3 S. „Rückkehrende aus dem Einsatz“, Internationale Tagung 7.-9.7.2016 an der Philipps-Universität Marburg am Zentrum für Konfliktforschung, https://www.uni-marburg.de/konfliktforschung/veranstaltungen/tagungen/rueckkehrer_innen (ges. 26.4.2017).

4 Vgl. die Pietà, einem oft gebrauchten Bild auch von Veteranen: Der Soldat hält den verwundeten oder gar toten Kameraden wie Maria den Jesus.

5 Z.B. in Zeitschrift Wissenschaft und Frieden Nr. 4/2014.

6 Das war im Afghanistan-Einsatz schon sehr früh eine wichtige Lesart von Strucks Satz, die deutsche Sicherheit würde am Hindukusch verteidigt. Diese Lesart macht verständlich, warum in hunderttausend Hits Sicherheit mit Freiheit vertauscht wurde. Der Satz des Ministers Struck, wonach „Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt“ wurde tausendfach zitiert und abgewandelt. Das Original findet sich im Plenarprotokoll des Bundestags Nr. 15/97,
S. 8601 (2004).

7 S. https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=weibliche+Veteranen (ges. 27.4.2017).

8 https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_Deutscher_Veteranen (ges. 27.4.2017).

9 https://www.combat-veteran.com (ges. 27.4.201).

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