„Intelligente“ Roboter und die Humanisierung von Arbeit
Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik sind zwei verheißungsvolle Technologien, die auf eine lange Geschichte großer Hoffnungen und Befürchtungen zurückblicken. Sie sind seit Jahrzehnten im Diskurs über die zukünftige Arbeitswelt recht dominant, meist verbunden mit der Frage, ob sie dem Menschen dienen oder ihn ersetzen werden. Seit einigen Jahren sind vor allem Verbindungen mit „intelligenten“ Leichtbaurobotern Gegenstand diverser Prognosen einer nah bevorstehenden gesellschaftlichen Transformation. In den nächsten Jahren erwartete Fortschritte im Bereich KI, welche eine immer engere Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen sowie die Durchdringung sämtlicher Arbeitsbereiche ermöglichen sollen, dienen als regulatives Ideal. Dieses Ideal treibt nicht nur Wissenschaft und Industrie um, sondern ist Teil breit angelegter innovationspolitischer Programme und arbeitspolitischer Diskussionen. Im Einsatzfeld der deutschen Industrie, in der bisher hauptsächlich große Roboter im Einsatz sind, die hinter Zäunen arbeiten, sollen in naher Zukunft flächendeckend flexible, „intelligente“ Leichtbauroboter (sogenannte Cobots) Seite an Seite mit Menschen zusammenarbeiten und damit Arbeitsbereiche erschließen, in denen sich bislang eine Vollautomatisierung wirtschaftlich nicht lohnt oder räumlich nicht eignet.
Annabell Lamberth ist Soziologin und arbeitet am Zentrum für Technik und Gesellschaft an der Technischen Universität Berlin. Ihre Forschungsinteressen liegen in der Soziologie der Technik, der Sozialtheorie, der Transdisziplinarität und der Wohnungslosigkeit.
Leider steht dieser Artikel nur in der Kaufversion der Zeitschrift vorgänge zur Verfügung. Sie können das Heft hier im Online-Shop der Humanistischen Union erwerben: die Druckausgabe für 14.- € zzgl. Versand, die PDF-/Online-Version für 5.- €.