Zur religiösen Legitimation der Staatsgewalt in der Bundesrepublik Deutschland
von Johannes Neumann
erschienen als Broschüre der Humanistischen Union, Eigenverlag, 65 Seiten, Tübingen 1991
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Vorwort
Die christlichen Kirchen haben in der bundesrepublikanischen Gesellschaft eine rechtlich und finanziell so abgesicherte privilegierte Position und eine solche Unabhängigkeit, wie sie ihresgleichen nicht leicht findet. Vierzig Jahre Bundesrepublik Deutschland bedeuten für die Kirchen eine Periode nie gekannter Ruhe und Behäbigkeit, bürgerlicher Reputation und politischen Ansehens, beträchtlicher Einfußnahme auf die gesetzgeberische Gestaltung und beachtliche Bedeutung für die Legitimierung staatlicher Macht und Gewaltausübung. Gleichzeitig nimmt ihr tatsächliches gesellschaftliches Ansehen und ihr Einfluss auf die Getauften ab. Immer mehr Menschen stillen ihre religiösen „Bedürfnisse“ bei anderen Heilsvermittlern und Sinnagenturen. Die Kirchen sind Im politischen Alltag kaum mehr von staatlichen Institutionen zu unterscheiden.
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