vorgänge Nr. 188: Die ungebildete Republik

vorgänge Nr. 188: Die ungebildete Republik

Die ungebildete Republik

vorgänge. Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, 48. Jahrgang, Heft 4 (Dezember 2009)

 

Gut ein Jahr nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bildungsrepublik ausgerufen hat, zeugen massenhafte Proteste an den Universitäten vom vorläufigen Scheitern eines Umstrukturierungsprozesses, der vor über zehn Jahren in der italienischen Stadt Bologna seinen Ausgang genommen hat.
Begriffe wie „Qualitätsmanagement“, „Benchmarking“, „Evaluation“ und „Ranking“ markieren die Durchdringung der wissenschaftlichen Einrichtung Universität mit betriebswirtschaftlichem Denken.

Standardisierte Studienabläufe und Abschlüsse sind die faktische Antwort auf die normative Frage, welche Bildung die Gesellschaft zu welchem Behufe braucht. Die Universitäten wie auch die Schulen sind einem permanenten Reformprozess unterworfen, doch werden in den neuen Strukturen häufig genug die alten Mängel aufgehoben. Denn der wortreichen Ankündigung der Politik hinkt die materielle und personelle Ausstattung meist hinterher. An den Schulen ist die Misere durch TIMSS und PISA hinreichend dokumentiert, der Beitrag vorschulischer Bildung zur Integration der Kinder mit Migrationshintergrund wird von niemandem mehr ernsthaft in Abrede gestellt. Doch folgen diesen Erkenntnissen nur zögerlich Taten.

Eine fatale Entwicklung, denn die Hoffnung auf den Rohstoff Bildung wächst mit den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schwächen, auf die er antworten soll. Dabei gibt es durchaus ein Wissen darum, was sich ändern muss und Ansätze, es besser zu machen und Beispiele – nicht nur in anderen Ländern -, von denen es sich lohnt zu lernen. Dieses Wissen, diese Ansätze und diese Beispiele können Sie in dem Heft „Die ungebildete Republik“ nachlesen 

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