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Fritz-­Bau­e­r-­Preis 2006 an Burkhard Hirsch

Mitteilungen19307/2006Seite 1

Humanistische Union würdigt Engagement für einen liberalen Rechtsstaat

Mitteilungen Nr. 193, S. 1

Die Humanistische Union verleiht den Fritz-Bauer-Preis 2006 an Rechtsanwalt Dr. Burkhard Hirsch, Bundestagsvizepräsident a.D. Sie würdigt damit seine Verdienste um einen liberalen Rechtsstaat. Als streitbarer und kämpferischer Demokrat setzt er sich unentwegt für eine freiheitliche Verfassung ein und meldet sich zu Wort, wenn sie in Gefahr gerät und Grundrechte ausgehöhlt werden.

Oft genug hat Burkhard Hirsch dem Gesetzgeber vor Augen geführt, wie dieser das Grundgesetz missachtet. Insbesondere die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zum „Großen Lauschangriff“ und zur Abschussbefugnis im Luftsicherheitsgesetz sind untrennbar mit seinem Namen verbunden. Die Humanistische Union ehrt mit Burkhard Hirsch einen liberalen Demokraten, der für einen unermüdlichen Einsatz zum Schutz der Freiheitsrechte steht. Seine Erfolge zeigen nicht nur ein scheinbar unerschöpfliches bürgerrechtliches Engagement, sondern auch verfassungsrechtlichen Sachverstand, der oft auch dem Gesetzgeber zu wünschen wäre.
 In der Begründung der Humanistischen Union zum Fritz-Bauer-Preis heißt es:

„Zum Gedenken an ihr Gründungs- und Vorstandsmitglied Fritz Bauer, Generalstaatsanwalt in Hessen von 1955 bis 1968, stiftet die Humanistische Union einen Preis für besondere Verdienste um die Demokratisierung, Liberalisierung und Humanisierung der Rechtsordnung in der Bundesrepublik Deutschland. Dieser Preis wird alljährlich an Persönlichkeiten oder Institutionen verliehen, die sich im Sinne der Überzeugungen Fritz Bauers und der Bestrebungen der Humanistischen Union in allgemeiner Weise oder auf einem besonderen Gebiet darum bemüht haben, der Gerechtigkeit und Menschlichkeit in unserer Gesetzgebung, Rechtsprechung und im Strafvollzug Geltung zu verschaffen.“

Der Fritz-Bauer-Preis wurde bislang unter anderem an Gustav Heinemann (1970), Heinrich Hannover (1973), Erich Küchenhoff (1983), Hans Lisken (1995), Günter Grass (1997) und Regine Hildebrandt (2000) verliehen.

Der Preis wird im Rahmen des diesjährigen Verbandstages der Humanistischen Union überreicht. Der Festakt findet am Samstag, dem 16. September 2006 um 19 Uhr im Runden Saal des Konzerthauses in Freiburg/Br. statt. Im Anschluss lädt die Humanistische Union zu einem Empfang. Das ausführliche Programm der Preisverleihung und des HU-Verbandstages wird in der kommenden Ausgabe der Mitteilungen (erscheint Ende August) angekündigt.

Fredrik Roggan
stellvertretender Bundesvorsitzender der Humanistischen Union

Ausführliche Informationen zur Preisverleihung finden Sie hier.

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