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Verwun­de­rung über Namens­de­batte

Mitteilungen Nr. 218/219 (Heft 3/4 2012), S. 27

Mit Verwunderung verfolge ich das Ringen und die Diskussion um einen neuen Namen. In Mitteilungen Nr. 217 auf Seite 26/27 bezieht sich Gerhard Saborowski unter anderem auf den Bekanntheitsgrad des bisherigen Namens „Humanistische Union“ und kritisiert, dass der bisherige Name kaum in den Medien präsent bzw. bekannt ist und versucht, dies am Beispiel der Berichterstattung zum 50jährigen Jubiläum deutlich zu machen.

Auch wenn es kaum eine Berichterstattung zum 50jährigen Jubiläum gab, ist fraglich, ob die Berichterstattung mit einem neuen Namen besser werden würde? Gerhard Saborowski hat da offenbar selber in seinem Artikel Zweifel und führt aus, dass der alte Name doch bereits in einigen Kreisen eine gewisse Bekanntschaft hat. Diese Bekanntheit wird durch einen neuen Namen natürlich aufgegeben und muss neu erarbeitet werden.

Es stimmt, dass die Medien im Allgemeinen kaum bis gar nicht über die Humanistische Union berichten. Aber das Schicksal teilt die HU mit vielen anderen Bürgerrechtsorganisationen. Und ebenso wie die HU haben auch andere Organisationen das Problem, dass sie ihren Namen erklären müssen. So zum Beispiel auch der Verein zur Förderung des bewegten und unbewegten Datenverkehrs, kurz: FoeBuD e.V. Wie auch die HU sucht der FoeBuD nach einem neuen Namen. Und wie die HU sind die Namensvorschläge beim FoeBuD geprägt von Beliebigkeit oder Allgemeinplätzen. Was bei der HU solche Namensvorschläge wie „Bürgerrechtsunion“ sind, ist beim FoeBuD zum Beispiel der Vorschlag „Data Movement“.

Ein Name für eine Organisation sollte meinem Empfinden nach jedoch nicht beliebig sein, sondern durchaus prägnant und wiedererkennbar. Bisher habe ich unter den vorgeschlagenen neuen Namen noch keinen entdeckt, bei dem ich den Aufwand, diesen als neue Marke zu etablieren, gerechtfertigt sehe.

Wenn, wie von Gerhard Saborowski dargestellt, die HU bisher kaum in den Medien wahrgenommen wird, dann wird auch ein neuer Name keine Verbesserung bewirken, sondern eher das Problem vergrößern, da man mit der Öffentlichkeits- und Medienarbeit von vorne anfangen muss. Deshalb fürchte ich, dass sich weder Humanistische Union noch Heinemann-Initiative einen Gefallen mit einem neuen Namen tun und auch die inhaltliche Arbeit darunter leiden wird, weil das etablieren des neuen Namens viel Mühe brauchen wird.

Ich hoffe, dass bei einer Abstimmung über den Namen bei den Mitglieder, es auch die Option der Beibeihaltung des alten Namen geben wird.

Ingo Jürgensmann, Rostock

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