Publikationen / vorgänge / vorgänge Nr. 166: Nord-Süd-Konflikt oder Eine Welt? Facetten der Entwicklungspolitik

Zukunfts­träume und alltägliche Not

Live-In-Maids in Singapur und die Feminisierung der Arbeitsmigration

aus: Vorgänge Nr. 166 ( Heft 2/2004) , S.36-41

Aufgrund des immensen Arm-Reich-Gefälles zwischen Nord und Süd wird Arbeitsmigration zu einer Lösungsmöglichkeit für viele Menschen, um der Not in ihrem Land zu entfliehen und gleichzeitig für ihre zurückgebliebenen Familienangehörigen zu sorgen. Die in die Heimat fließenden Geldströme sorgen dabei nicht nur für eine Besserstellung des Migranten und seiner Familie, sondern auch die Ökonomien der Sender- und Empfängerländer profitieren davon.

Insbesondere seit den 1980er Jahren des letzten Jahrhunderts stellen Frauen den Großteil der Arbeitsmigranten. Sie verlassen ihre Heimatländer, um in den Industrienationen dieser Welt die Lücken im sogenannten reproduktiven Sektor zu schließen. Ähnlich wie in Deutschland, wo sehr viele Frauen Probleme mit der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie haben und wo die Kinderbetreuungsmöglichkeiten häufig selbst organisiert werden müssen, besteht auch in Südostasien ein sehr großer Bedarf an Frauen, die bereit sind, gegen Bezahlung Hausarbeit zu leisten. Obwohl es je nach Region Unterschiede bezüglich der Art von weiblicher Arbeitsmigration gibt, sind die Beweggründe und Probleme der Frauen, die zum Arbeiten in ein fremdes Land gehen, ähnlich. Daher kann man die Situation von Hausangestellten in Singapur exemplarisch für die Situation dieser Gruppe in vielen anderen Regionen untersuchen. Singapur bietet als größte Wirtschaftsmacht der Region vielen Frauen in Südostasien die Möglichkeit, Arbeit im reproduktiven Sektor zu finden: Jeder achte Haushalt dort hat mittlerweile eine Hausangestellte, da viele Bewohner Singapurs das als Notwendigkeit betrachten. Im Folgenden soll auf die Situation der Hausangestellten in Singapur eingegangen werden: Wie schätzen sie selbst ihre Situation ein? Warum sind sie in Singapur? Was sind ihre Pläne für die Zukunft?[1]

Gründe für die Arbeits­mi­gra­tion

Die Motivation, in einem fremden Land nach Arbeit zu suchen, speist sich aus unterschiedlichen Quellen. Auf der einen Seite gibt es so genannte Push-Faktoren, zumeist die schlechte wirtschaftliche Lage im Heimatland; auf der anderen Seite stehen die Pull-Faktoren: die Möglichkeit, woanders Arbeit zu finden oder mehr Geld zu verdienen als im Heimatland und gleichzeitig dort den Bedarf an Arbeitskräften zu befriedigen. So sind mehr als 90 Prozent der Hausangestellten in Singapur aus finanziellen Gründen dorthin gegangen. Oftmals hängen von dem Gehalt dieser Frauen deren Familienmitglieder ab. Sind es nicht die Kinder und der Ehemann, die sie zu unterstützen versuchen, so ermöglichen sie ihrem Bruder oder der Schwester eine Ausbildung. In einigen Ländern, beispielsweise auf den Philippinen, ist es mittlerweile vollkommen normal, dass die Frauen diejenigen sind, die im Ausland arbeiten und das Geld nach Hause schicken und nicht die Männer. Hier ist die Arbeitslosigkeit sehr hoch; viele Frauen sehen daher nur im Ausland die Möglichkeit, Arbeit zu finden oder ein ausreichendes Gehalt zu verdienen. Das trifft selbst gut ausgebildete Frauen: 42,6 Prozent der in Singapur lebenden Hausangestellten haben einen College oder Universitätsabschluss – gemeinhin könnte man annehmen, dass derart qualifizierten Frauen in ihren Heimatländern mehr Türen offen stünden. Doch das ist kaum der Fall (vgl. Huang/Yeoh 1999: 281).

Da in den Heimatländern mittlerweile ganze Branchen von den Gehältern der Frauen abhängen – beispielsweise Vermittlungsagenturen oder Banken, die sich dar-auf spezialisiert haben, die Gelder zwischen den Staaten zu transferieren —, werden beispielsweise philippinische Frauen, die im Ausland als Hausangestellte arbeiten, als Nationalheldinnen betrachtet. Durch ihre Arbeit im Ausland sind diese Frauen in der Lage, ihre Rolle als verantwortungsvolle Töchter, die die Familie unterstützen, zu er-füllen und dadurch Anerkennung zu erhalten. Auch aufgrund dieser allgemeinen Anerkennung wird Arbeitsmigration für viele junge Frauen zu einer denkbaren Option. Die Senderländer sehen dabei im weiteren „Export” von Frauen eine gute Möglichkeit, die wirtschaftliche Lage zu verbessern. Das führt jedoch zu einer anderen Art des brain drain: Weder dem Staat noch der Gesellschaft ist unter diesen Umständen sonderlich daran gelegen, junge Mädchen gut auszubilden, wenn sie später ohnehin nur als Hausangestellte arbeiten.

Arbeitsmigration hat jedoch nicht nur finanzielle Ursachen. Der Fortgang aus dem Heimatland wird oft zur persönlichen Problemlösung benutzt. Für viele Frauen ist es die Möglichkeit, aus einer schlecht funktionierenden Beziehung oder vor einem gewalttätigen Ehemann zu fliehen. Natürlich bietet die Tätigkeit im Ausland aber auch die Möglichkeit, fremde Kulturen kennen zu lernen, persönliche Freiheit zu erleben: einen Hauch von Abenteuer und die Erfüllung bestimmter Träume. So sagte eine der in Singapur arbeitenden Filipinas auf die Frage nach ihren Beweggründen: „Ich kann etwas von der Welt sehen und ich wollte mal auf mich gestellt sein. Wenn ich genug Geld verdient habe, möchte ich in Manila einen Computer-Shop aufmachen, mit Computern kenne ich mich gut aus.” Es gibt also durchaus vielfältige Gründe für Migration.

Das Leben der Maids in Singapur

Der Großteil der nach Singapur kommenden Frauen wird von der Realität des Arbeitslebens eingeholt. Denn zusätzlich zum Kulturschock und zur Trennung von der Familie kommen die Statusprobleme, die aus dem neuen Dasein als Hausangestellte oder aus dem Arbeitsverhältnis resultieren. Da die Hausangestellten – wie hierzulande die Au-pair-Mädchen — in Singapur üblicherweise auch bei ihrem Arbeitgeber wohnen, haben sie selten ein Privatleben und äußerst wenig Freizeit. Das in Singapur für die Hausangestellten zuständige Ministerium (Ministry of Manpower) erachtet es nicht für notwendig, dass die Hausangestellte ein eigenes Zimmer bekommt, rät jedoch von einer Unterbringung in einem Raum mit einem männlichen Erwachsenen ab. Der Arbeitgeber sollte auch ein Bett mit Matratze bereitstellen, ebenso eine Decke, sowie Handtücher und Waschgelegenheiten. Gleichzeitig führt das Ministerium in seiner Broschüre Beispiele unzulänglicher Unterbringung an, wie die Bereitstellung einer Couch im Flur oder im Wohnzimmer als Schlafgelegenheit (vgl. Ministry of Manpower 2002: 3f.). Prinzipiell jedoch sind die Arbeitsbedingungen zwischen Hausangestellter und Arbeitgeber frei verhandelbar; der Staat schreibt keine einzuhaltenden Mindestbedingungen bezüglich Lohnhöhe, Arbeitszeit, Freizeit etc. vor.

So wundert es nicht, dass es trotz der Ratschläge des Ministeriums Maids gibt, die nur in diversen Ecken des Hauses eine Schlafmöglichkeit gefunden haben, sei es im Flur, Wohnzimmer, in der Küche, auf dem Balkon oder sogar im Badezimmer. Dies ist bei etwas über 4 Prozent der Frauen der Fall (vgl. Constable 1997: 133). Die Mehrheit der Hausangestellten verfügt zwar über ein eigenes Zimmer, welches aber oft im Gegensatz zum Rest der Wohnung sehr klein ist und weder Fenster noch Klimaanlage besitzt.

Auch sonst sind die Arbeitsbedingungen der Maids durch die räumliche Nähe zum Arbeitgeber diktiert. Da die Arbeitgeberfamilie für die Hausangestellte haftet und vor der Einstellung eine Sicherheitseinlage in Höhe von 5.000 Singapur-Dollar hinterlegen muss, hat der Arbeitgeber ein großes Interesse daran, jeden Schritt seiner Angestellten auch in deren Freizeit zu kontrollieren: Schließlich möchte er sein Geld nicht verlieren und sich nicht strafbar machen. Somit bekommen die Hausangestellten eher selten die Möglichkeit, das Haus zu verlassen; ihre Arbeitszeit übersteigt ihre Freizeit bei weitem. Die meisten Hausangestellten arbeiten zwischen 12 und 16 Stunden am Tag und haben einen Tag im Monat frei (31,5 Prozent). 28,4 Prozent haben niemals frei, 19,1 Prozent haben zwei arbeitsfreie Tage im Monat und nur 10,5 Prozent der Frauen haben einmal wöchentlich frei. Der Rest hat entweder sporadisch einen Tag frei, z.B. an Feiertagen (8,6 Prozent) oder kann über mehr als einen arbeitsfreien Tag in der Woche verfügen (1,9 Prozent) (vgl. Huang/Yeoh 1998: 588ff.).

Es liegt in der Natur ihrer Tätigkeit, dass die Arbeit der Hausangestellten als selbst-verständlich und auch als „Nicht-Arbeit” angesehen wird. Das führt dazu, dass den meisten von ihnen ein immenses tägliches Arbeitspensum aufgebürdet wird; dadurch wird die Arbeitszeit oft länger als ursprünglich vereinbart. Art und/oder Häufigkeit der Auf-gaben lassen die Tätigkeiten zu einer Arbeit werden, die sich Arbeitgeberin und Arbeitgeber kaum selbst zumuten würden. So gehört es bei den meisten der Dienstmädchen zu den täglichen Aufgaben, das gesamte Haus oder die Wohnung zu putzen, das Essen zu bereiten, auf die Kinder aufzupassen, abzuwaschen, die Wäsche zu waschen usw. Auch ist der mit der Hausarbeit verbundene Status sehr niedrig, so dass die Gesellschaft Singapurs auf die Hausmädchen herabsieht. Zusätzlich ist das Arbeitsverhältnis gleichzeitig ein Machtverhältnis, bei dem die Pole klar erkennbar sind. Dieser Doppelcharakter kann zu Problemen in der Arbeitsbeziehung führen, erleichtert zudem Missbrauch bzw. hilft, diesen zu verschleiern. Obwohl die wenigsten Hausangestellten Singapurs selbst Opfer von Gewalttaten sind, wurden im Laufe der Jahre viele Fälle von Missbrauch in den Singapurer Tageszeitungen veröffentlicht. Hierbei reichen die Fälle von Schlägen, Verbrennungen über Vergewaltigung und massiver Folter bis hin zum Mord. Leider ist anzunehmen, dass diese Veröffentlichungen nur die Spitze des Eisberges darstellen: wenn man mit Hausangestellten in Singapur spricht, hat fast jede die Leidensgeschichte einer Freundin oder Bekannten zu erzählen. Viele der Opfer wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen, oder haben Angst, ihren Job zu verlieren. Daher schweigen sie den Behörden gegenüber und suchen lieber Rat und Trost bei ihren Kolleginnen.

Auch aufgrund dieser kursierenden Geschichten haben die meisten der Frauen, mit denen ich sprach, das Gefühl, sie würden als Gruppe insgesamt sehr schlecht behandelt und von den anderen Einwohner Singapurs diskriminiert: „Manche Singapurer sehen auf uns herab, […] sie halten uns für ungelernte Arbeiter, dabei haben wir auch einen Abschluss. […]Manche behandeln uns nicht wie Menschen, sondern wie Tiere.” (Sara, 25 Jahre, von den Philippinen)

Natürlich geht es nicht jeder Frau, die in Singapur als Hausangestellte arbeitet, schlecht. So sagt z.B. Adriana, eine 26jährige Filipina: „Es geht mir eigentlich ganz gut hier. Ich verstehe mich gut mit der Familie, für die ich arbeite. Natürlich gibt es ab und zu Probleme, aber die hat man in jeder Arbeitsbeziehung.”

Fragt man auf der anderen Seite, was die Arbeitgeber von den Maids halten, bekommt man viele Vorurteile zu hören: Die Maids seien schuld an höheren HIV-Raten und verantwortlich für auseinander brechende Ehen, da sie versuchten, die Männer zu verführen, so lautet ein gängiger Topos. Eine deutsche Arbeitgeberin in Singapur, die eine 33jährige Filipina beschäftigt, erzählte, dass viele Maids mit Dieben zusammenarbeiten würden und ihre letzte Angestellte ein „wahres Früchtchen” gewesen sei. So hätte sie in ihrem Zimmer pornographische Videos gefunden und sie sei sich sicher, dass die Hausangestellte an ihren arbeitsfreien Tagen als Prostituierte gearbeitet hätte, deshalb hätte sie die Maid zurückgeschickt. Dieses Gerücht begegnet einem sehr häufig. In Einzelfällen mag es tatsächlich so sein, dass Maids wirklich nebenbei der Prostitution nachgehen – vermutlich haben aber die meisten von ihnen nicht einmal die Zeit dazu.

Der Traum vom Leben danach

Den Frauen, die in Singapur als Maids leben, ist ihre Situation bewusst. Sie sagen klar, dass sie gerne mehr Rechte hätten, insbesondere Mindeststandards für ihre Arbeitsbedingungen. Für viele ist die Zeit in Singapur ein Opfer, das sie bringen, um ihre Familie daheim zu unterstützen. Dennoch haben sie Träume, die sie nach Ablauf des Arbeitsvertrages verwirklichen möchten. Normalerweise wollen die Frauen nur zwei Jahre in Singapur arbeiten, um danach einer anderen Beschäftigung nachzugehen, eine Familie zu gründen oder in einem anderen Land zu arbeiten. Jedoch bleiben die meisten sehr viel länger, da sie nicht so viel wie erhofft verdient haben oder ihre Familie länger unterstützt werden muss, als zuerst gedacht. Trotzdem wird die Zeit in Singapur nur als ein kurzer Lebensabschnitt gesehen, ein Schritt auf dem Weg zum Ziel – zweifellos eine psychologische Strategie, um mit ihrer komplizierten Situation fertig zu werden. Die Träume, die sich die Frauen erfüllen möchten, helfen über die entbehrungsreiche Zeit in Singapur hinweg. Elma, 33jährige Philippinin und seit 5 Jahren in Singapur, wollte eigentlich auch nur zwei Jahre in Singapur bleiben. Doch ihre Mutter erkrankte zwischen-zeitlich an Krebs und die notwendige Operation musste bezahlt werden. Also blieb Elma länger in Singapur. Wenn ihre Zeit dort vorbei ist, würde sie gerne nach Kanada ziehen. „Wenn es möglich ist, werde ich nach Kanada gehen, wenn meine Zeit hier um ist. […] Ich träume von Kanada. Die beste Freundin meiner Mutter lebt dort. Ich träume, dass ich verheiratet bin, einen Ehemann habe, einen guten Mann. Auch wenn er nicht reich ist, so lange er mich wie einen Menschen behandelt. Jemand mit dem man nicht nur streitet. Aber bis jetzt habe ich noch keinen gefunden. Ich möchte nach Kanada, dort verdient man mehr. Und wenn man länger als zwei Jahre bleibt, kann man dort bleiben. Dann kann mein Vater nachkommen.” Elmas Mutter ist zwischenzeitlich verstorben und sie möchte nicht, dass ihr Vater einsam ist. Gleichzeitig sehnt sie sich da-nach, wieder integriert zu sein in eine Gesellschaft, in der sie lebt – denn das ist sie in Singapur nicht. Kanada scheint für viele der Maids das Land ihrer Träume zu sein. Und sei es nur, weil sie schon immer Schnee sehen wollten.

Andere dagegen möchten zurück in ihr Heimatland, wieder bei der Familie leben und sich vielleicht selbstständig machen. Alle jedoch, mit denen ich sprach, malen sich ihre Zukunft in schillernden Farben aus.

Aufklärung als erste Hilfe für die Frauen

Die wenigsten Frauen, die nach Singapur kamen, um als Hausangestellte zu arbeiten, waren sich über die Bedeutung dieses Schrittes im Klaren. Der Kulturschock, die Trennung von den Freunden und der Familie, das unbekannte Essen, eine andere Sprache, keine Privatsphäre und wenig Freizeit: diesen Problemen sehen sich wohl alle neu ein-getroffenen Hausangestellten gegenüber. Viele würden ihre Situation gerne verbessern, können aber kaum Einfluss darauf ausüben. Was ihre Unterbringung und die Arbeitsbedingungen angeht, so sind sie auf den Arbeitgeber angewiesen. Da es keine Mindeststandards gibt und das Angebot an arbeitswilligen Frauen groß ist, können die Arbeitgeber die Bedingungen diktieren. In Singapur dürfen sich die Maids nicht gewerkschaftlich organisieren; sie haben keine Lobby, welche ihre Interessen vertreten könnte. Politisch aktive Gruppen werden in Singapur von der Regierung nicht nur kritisch beobachtet, sondern auch systematisch verfolgt und zerschlagen. Auch die katholische Kirche ist deshalb nicht in der Lage, sich politisch für die Rechte ihrer Gemeindemitglieder unter den Migrantinnen einzusetzen; den Frauen hilft sie daher vorwiegend durch Freizeitangebote, Bibelgruppen und im persönlichen Gespräch.

Prinzipiell müsste jeder Staat, der Arbeitsmigranten empfängt, die von der UNO 1999 vorgelegten „Rechte für Migranten” (Human Rights resolution 1999/44 vom 27. April 1999) ratifizieren. Aber das bleibt Wunschdenken. Aufgrund der zunehmenden Missbrauchsfälle in Singapur entsteht zwar bei der dortigen Regierung ein Problembewusstsein, sie ist aber immer noch nicht dazu bereit, die Rechte der Frauen gesetzlich zu verankern. Was bleiben somit für Möglichkeiten? Der einzige realistische Schutz für die Frauen ist die rechtzeitige Aufklärung. Sie müssen vor ihrer Ankunft in Singapur wissen, worauf sie sich einlassen und welche Probleme auftreten könnten. Sie müssen Ansprechpartner kennen, falls ihnen etwas zustößt. Ebenso wie in vielen anderen Ländern befinden sich die Frauen in einem ungeschützten Arbeitsverhältnis — damit sich hieran einmal etwas ändern kann, bedarf es zunächst aller Anstrengungen, auf ihre Situation aufmerksam zu machen.

[1] Die hier präsentierten Ergebnisse basieren auf meiner Diplomarbeit Migration in Southeast Asia – Perspectives an Domestic Workers in Singapore am Fachbereich Sozialwissenschaften an der Universität Hannover. Von September 2001 bis Januar 2002 hielt ich mich dafür in Singapur auf, wo ich ca. 20 unstrukturierte, mehrstündige Interviews mit hauptsächlich von den Philippinen stammenden Frauen führte, die in Singapur als Live-in-Maids lebten. Daneben führte ich diverse Gespräche mit Arbeitgebern von Maids, Kirchenmitarbeitern, Dozenten an der National University Singapore und Mitarbeitern der Philippinischen Botschaft. Die in diesem Beitrag zitierten Aussagen stammen aus diesen Interviews; alle Zitate sind von mir aus dem Englischen übersetzt.

Literatur

Constable, Nicole 1997: Maid to Order in Hong Kong – Stories of Filipina Workers, London
Huang, Shirlena/Yeoh,Brenda 1998: Negotiating Public Space: Strategies and Styles of Migrant Fernale Domestic Workers in Singapore; in: Urban Studies 35, Nr. 3, S. 583-602
Huang, Shirlena/Yeoh, Brenda 1999: Singapore Women and Foreign Domestic Workers – Negotiating domestic work and motherhood; in: Henshell Momsen, Janet (Hg.): Gender, Migration and Domestic Service, New York, S. 277-300
Ministry of Marspower 2002: Employing Foreign Domestic Workers – A Guide for Employers

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