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Preis "Aufrechter Gang" 1998 des Ortsver­bandes München

Mitteilungen16309/1998Seite 84

Mitteilungen Nr. 163, S. 84

Der OV München hat seinen diesjährigen Preis „Aufrechter Gang“ Sepp Obermeier und Chung Yee Obermeier-Tang zuerkannt. Mit dem Preis werden Frauen und Männer ausgezeichnet, die sich in Bayern für Bürgerrechte und Demokratie einsetzen und obrigkeitstaatliches Handeln nicht kritiklos hinnehmen.
In der oberbayerischen Gemeinde Bruckmühl (bei Rosenheim) sind Sepp Obermeier und Chung Yee Obermeier-Tang staatlichen Pressionen und erheblichen Schikanen von Mitbürgern ausgesetzt, weil sie darauf bestehen, daß das Kreuz in dem Klassenzimmer ihrer Tochter abgehängt wird. Weil dies nur vorübergehend gelungen ist, versuchen sie jetzt auf dem langen und kostspieligen Instanzenweg, das die BVerfG-Entscheidung konterkarierende bayerische Kruzifix-Gesetz aufheben zu lassen.
Die Humanistische Union will Sepp Obermeier und Chung Yee Obermeier-Tang auszeichnen, weil sie unter Inkaufnahme erheblicher persönlicher Nachteile das Grundrecht auf „Freiheit vor Religion“ für ihre Kinder einfordern. Wir sehen darin auch einen Akt des Widerstandes gegen die Tendenz, diese Religionsfreiheit unter Berufung auf einen besonderen Ehrfurchtsanspruch christlicher Traditionen zu beschränken. Dieser Haltung zollen wir unsere Anerkennung.
Der „Aufrechte Gang“ ist ein ideeller Preis und wurde bis jetzt neunmal verliehen. Er wird symbolisiert durch eine Plastik, die man sowohl als stacheligen Kaktus als auch als aufrechten Menschen mit dem Grundgesetz unter dem Arm verstehen kann. Sie wird während der Preisverleihung überreicht. Diese soll voraussichtlich im Oktober 1998 statt finden.

Näheres siehe auch unter „HU-Nachrichten München“.

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