Publikationen / Mitteilungen / Mitteilungen Nr. 247

Bremen

Die HU Bremen wird sich in nächster Zeit mit der Frage der öffentlichen Finanzierung der Privatschulen befassen, besonders mit der staatlichen Bezuschussung konfessioneller Lehranstalten. Die Thematik ist heute dringlicher denn je wegen des zunehmend desolaten Zustands des öffentlichen Bildungswesens, das in der Zukunft angesichts der bedrohlichen Hochrüstung weiter leiden wird. Mit der Verschlechterung der Bedingungen an den öffentlichen Schulen steigt die Tendenz begüterterer Eltern, ihre Kinder in Privatschulen zu geben, die finanziell deutlich besser aufgestellt sind und die auf jene Schülerinnen und Schüler „verzichten“, die wegen ihrer sozialen Lage, Migrationshintergründe, Armut u. v a. m. nicht zu den „Leistungsträgern“ in den Lerngruppen gehören. Von dieser Klientel „befreit“, sind Privatschulen auch zumeist von pädagogischen Herausforderungen befreit. Das führt zu einer Spirale der stetigen Verbesserung der Bedingungen der Privatschulen und der steten Verschlechterung der öffentlichen Schulen, an denen die pädagogischen Probleme kumulieren. Die Forderungen nach weiteren finanziellen Hilfen für die Privatschulen würde zu einer weiteren Verschlechterung der Schulen für alle führen. Zudem arbeiten die meisten Privaten nicht inklusiv und verstoßen damit gegen die Behindertenrechtskonvention.

Wolfram Grams, Bremen

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