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Überfällige Ehrung: Fritz Bauer mit der Wilhel­m-Leusch­ner-­Me­daille ausge­zeichnet

Posthum wurde Fritz Bauer am 1. Dezember 2022 mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille ausgezeichnet. Die Wilhelm-Leuschner-Medaille ist die höchste Auszeichnung des Landes Hessen und wird traditionell am Hessischen Verfassungstag, dem 1. Dezember, verliehen. Die Feierstunde fand in der Goethe-Universität Frankfurt am Main statt.

„Fritz Bauer ist eine der Schlüsselfiguren der jungen deutschen Demokratie. Mit seinem Wirken, seiner Beharrlichkeit und seiner Ausdauer ebnete er den Weg Deutschlands zum politischen Neubeginn nach den Grauen des Zweiten Weltkriegs. Bauer setzte sich Zeit seines Lebens dafür ein, die Ideologie des NS-Regimes zu enttarnen“, betonte Ministerpräsident Boris Rhein in seiner Laudatio. Fritz Bauers Großnichte Marit Tiefenthal nahm die Medaille stellvertretend entgegen und dankte in einer sehr persönlichen Ansprache.

Eine Einordnung des Werks von Fritz Bauer gab Prof. Dr. Sybille Steinbacher, die Direktorin des Fritz-Bauer-Instituts. Auf die vielleicht naheliegende Frage, warum Fritz Bauer erst jetzt und nicht bereits zu seinen Lebzeiten ausgezeichnet wurde, stellte sie fest, dass dies im damaligen gesellschaftlichen Klima nicht denkbar gewesen wäre. Vielleicht lässt sich die Verleihung so auch als Indiz für den gesellschaftlichen Fortschritt werten, den wir seit den 1960er-Jahren erreicht haben. Die von Fritz Bauer mitgegründete Humanistische Union hat sicherlich dazu ihren Beitrag geleistet.

Stefan Hügel

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