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Regio­na­l­ver­band Marburg

Mitteilungen24605/2022Seite 27 - 28

Gesund­heits­ver­sor­gung für alle in Hessen – HU Marburg und HU Hessen treten Bündnis bei

Dem Bündnis ‘Gesundheitsversorgung für alle in Hessen‘ haben sich die HU Marburg und der HU-Landesverband Hessen angeschlossen. Initiiert wurde die gleichlautende Petition an den Hessischen Landtag von den Vereinen ‘Medinetz Marburg‘ und ‘Medinetz Gießen‘.
Darin wird eine gute Gesundheitsversorgung für alle Menschen gefordert. Um sie zu gewährleisten, sollen regionale Clearingstellen eingerichtet werden. Zudem soll auch die Ausgabe eines anonymen Behandlungsscheins ermöglicht werden.

Derzeit unterstützen die beiden ‘Medinetz‘-Vereine Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen keine Krankenversicherung haben. Das reicht von Geflüchteten über Obdachlose und freiberuflich Tätige bis hin zu Reisenden, die aufgrund der Corona-Pandemie länger in Deutschland bleiben mussten und deren Versicherungsschutz deswegen abgelaufen ist.

Neben der Humanistischen Union (HU) unterstützt auch die Stadt Marburg das Anliegen der Petition und ist dem Bündnis beigetreten. Die Städte Frankfurt und Wiesbaden haben bereits eigene Regelungen getroffen, bei denen der Mainzer Arzt Prof. Dr. Gerhard Trabert Pate gestanden hat. Die Petition soll am 10. Mai in Wiesbaden an den Petitionsausschuss des Hessischen Landtags übergeben werden.

Mehr als vier Jahrzehnte jüdisches Leben- Marburger Leuchtfeuer 2022 für Amnon Orbach

Amnon Orbach erhält das „Marburger Leuchtfeuer“ 2022. Die achtköpfige Jury würdigt damit sein jahrzehntelanges Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus sowie für jüdisches Leben in Marburg.

Direktor Daniel Neumann vom Landesverband der jüdischen Gemeinden in Hessen wird die Laudatio auf den 92-jährigen Marburger Ehrenbürger halten. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Jury-Sprecher Egon Vaupel werden dem in Jerusalem Geborenen die undotierte Auszeichnung am 22. Mai in der Marburger Synagoge übergeben.

Mit dem „Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte“ zeichnen die Stadt Marburg und die HU Marburg seit 2005 herausragendes Engagement für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben aus. Orbach hat 1989 die Jüdische Gemeinde in Marburg wiedergegründet und sich anschließend stark engagiert für Jüdinnen und Juden, die in der Sowjetunion geboren worden und in den 90er Jahren nach Marburg gekommen waren. Zudem hat er sich herausragende Verdienste für den interreligiösen Dialog mit Christen und Muslimen erworben.

Seit wenigen Monaten besteht der Vorstand der Jüdischen Gemeinde Marburg ausschließlich aus Menschen russischer und ukrainischer Herkunft, die sich angesichts des Kriegs in der Ukraine derzeit gemeinsam für die Geflüchteten einsetzen. Dieses aktuelle Engagement wäre ohne den jahrzehntelangen Einsatz des diesjährigen Preisträgers wahrscheinlich nicht möglich geworden. Als Israeli trotz der Shoa ins „Land der Täter“ zu ziehen und dort eine jüdische Gemeinde aufzubauen, bezeugt Orbachs Respekt vor allen Menschen ohne Ansehen ihrer Herkunft und sozialen Stellung und ist damit preiswürdig für die Jury.

Die Übergabe des Marburger Leuchtfeuers für Soziale Bürgerrechte findet am Sonntag (22. Mai) um 11 Uhr in der Marburger Synagoge an der Liebigstraße stat. Die Laudatio wird Direktor Daniel Neumann vom Landesverband der jüdischen Gemeinden in Hessen halten. Wir freuen uns, Sie zu dieser Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

 

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