Publikationen / Mitteilungen / Mitteilungen Nr. 246

Landes­ver­band Nordrhein-West­falen

Ingebor­g-Dre­witz-­Preis für Gefan­ge­nen­li­te­ratur

Bereits Ende 2020 ausgeschrieben, geht die neue Runde dieses Preises für Gefangenenliteratur nun auf ihr Ende zu: am 19. Juni 2022 ab 11 Uhr wird endlich die Preisverleihung stattfinden können, und zwar in der Bildungsstätte „Kommende Dortmund“, Brackeler Hellweg 144, 44309 Dortmund. Die Ausschreibung stand diesmal unter dem Motto „Emotion verboten, Emotion verbogen“ und unter der Schirmherrschaft von Konstantin Wecker. Gewünscht waren spontane Texte, Erfahrungsberichte, Briefe, Gedichte, Erzählungen, Romane, Hörspiele, Theaterstücke oder andere Textformen. Die Ausschreibung zeitigte eine Fülle von Einsendungen.

Durch die Corona-Pandemie gab es einige Verzögerungen, doch inzwischen hat die Jury gearbeitet und Preisträger ausgewählt, deren Texte wie in den Vorjahren 1989 bis 2018 in einer Anthologie veröffentlicht werden sollen.

Mit dem Preis sollen zum einen Inhaftierte motiviert werden, ihre Situation literarisch zu verarbeiten. Außerdem soll den Texten von Gefangenen mehr Öffentlichkeit verschafft werden und die Auseinandersetzung mit dem Strafvollzug unterstützt werden. Die Trägergruppen des Preises würdigen damit auch die Verdienste der Schriftstellerin Ingeborg Drewitz (1923-1986) in der Straffälligenarbeit.
Zu den Trägern dieser aus der Universität Münster und abolitionistischen Knast-Gruppen entstandenen Initiative zählen heute: „Chance e.V.“ Münster, Strafvollzugsarchiv an der FH Dortmund, der HU-Landesverband Nordrhein-Westfalen sowie die Bundeskonferenzen der evangelischen und katholischen Gefängnisseelsorge.

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