Publikationen / vorgänge / vorgänge Nr. 239/240: Keine Chance für den Frieden?

Die frieden­s­e­thi­schen Kontro­versen gehen weiter: Zur frieden­s­e­thi­schen Diskussion in den evange­li­schen Kirchen im Hinblick auf den Russlan­d-U­k­rai­ne-­Krieg

Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine diskutieren die evangelischen Kirchen auf allen Ebenen dem Revisionsbedarf für die evangelische Friedensethik – und zwar mit Bezug auf die EKD-Denkschrift „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ (2007). Die Diskussion bewegt sich im Spannungsfeld von messianischer Ethik der Gewaltlosigkeit und einer politischen Ethik des geordneten staatlichen Gewaltmonopols. Die Kritik an EKD-Dokumenten reicht vom Vorwurf fundamentaler theologischer Verirrung bis zu politischer Naivität und Realitätsverweigerung. Gegen diese Kritik stellt der Autor die unterschiedlichen Ansätze auf dem Weg zur Gewaltfreiheit. Er verweist u.a. auf das Konzept von „Friedenslogik statt Sicherheitslogik“, dass er als „eine säkulare Anwendung der biblischen Bergpredikt“ zusammenfasst. Er plädiert für ein Ende der Kriegshandlungen und den Einstieg in Verhandlungen der Kriegsparteien.

Wie zuletzt nach dem Doppelbeschluss der NATO 1979 stecken die evangelischen Kirchen in Deutschland in einer neuen friedensethischen Debatte, ausgelöst durch den völkerrechtswidrigen Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar 2022. Es geht auf allen Ebenen der evangelischen Kirchen (EKD, Landeskirchen, Gemeinden, Initiativen und Gruppen sowie in der Ökumene) um Fragen der Revision evangelischer Friedensethik seit der Denkschrift der EKD „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Friedens sorgen“ (2007).

Ulrich Frey ist Mitglied des Vorstandes der Martin-Niemöller-Stiftung e.V. und des Ökumenischen Instituts für Friedenstheologie; Mitarbeit zu Friedensfragen in der Evangelischen Kirche im Rheinland. eMail: ulrich.frey@web.de.

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