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Landes­ver­band Berlin-­Bran­den­burg

„Vesper“-Diskus­si­ons­reihe und „One World Berlin“-Filmreihe werden fortgesetzt

Im September setzten wir, zusammen mit unseren Partner*innen, unsere beiden monatlichen Veranstaltungsreihen „One World Berlin: Menschenrechte aktuell“ und „Vesper: Menschenrechte aktuell“ fort.

„One World Berlin: Menschenrechte aktuell“ ist eine Dokumentarfilmreihe mit anschließenden Expert*innengesprächen, die wir zusammen mit dem One World Berlin Human Rights Film Festival und dem Lichtblick-Kino organisieren. Inzwischen wieder als reine Präsenzveranstaltung.

Am 25. September präsentierten wir Ute Adamczewskis essayistischen Dokumentarfilm „Zustand und Gelände“ (Deutschland 2019) und unterhielten uns anschließend mit ihr. Ausgangspunkt ihres Films sind die ‚wilden Konzentrationslager‘, die unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtergreifung ab März 1933 zur Ausschaltung politischer Gegner*innen eingerichtet wurden. Heute sind sie weitgehend vergessen. Ihr Film verknüpft drei aufeinanderfolgende Zeiträume der deutschen Geschichte zu einem losen Narrativ, in dem Gewalt zur Durchsetzung von Macht eine wesentliche Rolle spielt.

Am 6. Oktober zeigten wir im ausverkauften Lichtblick-Kino, noch vor dem Kinostart, „Dear Future Children“ (Deutschland/Großbritannien/Österreich 2020, Regie: Franz Böhm) und sprachen mit Chiu Kit Lam, Gründungsmitglied von Hongkonger in Deutschland, über die Situation in Hongkong, die fünf Kernforderungen der Demokratiebewegung und ihrem aktuellem Zustand. In seinem mit mehreren Publikumspreisen ausgezeichnetem Film porträtiert Böhm drei junge Kämpferinnen für eine bessere Welt. In Uganda setzt Hilda sich, wie „Fridays for Future“, für eine saubere Umwelt ein. In Chile kämpft Rayen in der dortigen Hauptstadt für Demokratie und soziale Gerechtigkeit. In Hongkong ist Pepper ein Teil der Demokratiebewegung, die für ein von China unabhängiges Hongkong kämpft. Ihre Gegner sind die Polizei und China.

Vesper: Menschen­rechte aktuell

Während die Kinovorführungen im Moment Präsenzveranstaltungen sind, die nicht aufgezeichnet werden, finden die Vespern weiterhin online statt. Ob sie 2022 wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden werden, ist noch unklar. Die Vespern sind eine am letzten Donnerstag im Monat stattfindende Gemeinschaftsveranstaltung von uns und der Internationalen Liga für Menschenrechte, der Eberhard-Schultz-Stiftung für soziale Menschenrechte & Partizipation und der Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte. Die einzelnen Abende werden immer von einer Organisation federführend organisiert. Die letzte von uns organisierte Vesper war eine informative Wahlnachlese mit Dr. Manès Weisskircher (University of Oslo, Department of Sociology and Human Geography, Post-Doc).

Am 30. September, vier Tage nach den Wahlen zum Bundestag und dem Berliner Abgeordnetenhaus und der Entscheidung über den Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co Enteignen“ (DWE), redeten wir in der Vesper darüber, was die Wahlergebnisse für die im Haus der Demokratie und Menschenrechte arbeitenden Gruppen und die Zivilgesellschaft und Protestbewegungen, wie Fridays for Future, bedeuten.
Der Volksentscheid war erfolgreich. Aber er ist zuerst einmal nur ein schwierig umzusetzender Arbeitsauftrag an das Abgeordnetenhaus und die nächste Landesregierung.In Berlin wurde die aus SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen bestehende Rot-Rot-Grüne-Koalition überzeugend bestätigt.Im Bund finden inzwischen Gespräche über eine Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP statt. Während des Vesper-Gesprächs war das noch unklar. Im Bund und Land erhielt die AfD weniger Stimmen. Trotzdem wurde sie in Sachsen und Thüringen stärkste, in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zweitstärkste Partei. Dort erhielt sie sechzehn Direktmandate.

Die Oktobervesper wurde von der Internationalen Liga für Menschenrechte organisiert und beschäftigte sich mit dem Menschenrecht auf Wasser. Die Podiumsgäste waren Mathias Anderson (Geschäftsführer von arche noVa), Michael Bender (Leiter der Bundeskontaktstelle Wasser, GRÜNE LIGA), Dorothea Härlin (Mitbegründerin des Berliner Wassertischs, der Wassertafel Berlin-Brandenburg und der Blue Community Berlin) und Dr. Thilo F. Papacek (Projektreferent bei GegenStrömung, Institut für Ökologie und Aktions-Ethnologie).
Im Juli 2010 kannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen das Recht auf einwandfreies und sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung als ein Menschenrecht an. Mit unseren Gästen sprachen wir darüber, wie der Zugang zu sauberem Wasser zunehmend in Gefahr gerät und wie die Versorgung aller Menschen mit dieser Lebensgrundlage sichergestellt werden kann.

Beide Veranstaltungen können auf unserem YouTube-Kanal https://www.youtube.com/channel/UCrTlZZ9cwO6IPcdZGq_9Hgw angesehen und, wie alle unsere dort veröffentlichten Videos, weiterempfohlen werden.

Axel Bussmer, Landesgeschäftsführung Berlin-Brandenburg

 

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