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Geheimnis — Ein inter­ak­tio­nis­ti­sches Paradigma

aus: vorgänge Nr. 78 (Heft 6/1985), S. 38-48

»Das Geheimnis, das durch negative oder
positive Mittel getragene Verbergen von
Wirklichkeiten, ist einer der größten
Errungenschaften der Menschheit«

Simmel 1968, 272

Ebenso wie der Anspruch auf Umverteilung materieller Güter kann auch der auf Umverteilung von Wissen zum Gegenstand sozialer und politischer Auseinandersetzungen werden. Insbesondere solche Fälle bergen ein hohes Konfliktpotential, in denen Wissen monopolisiert und anderen daran Interessierten bewußt und absichtlich vorenthalten wird. Es sind dies Fälle, in denen durch Geheimhaltung Macht geschöpft und ergriffen wird. Diese Akte ziehen meistens dann heftige Turbulenzen nach sich, wenn sie ganz offensichtlich Normen zur Veröffentlichung von Wissen verletzen und außerdem von solchen Akteuren begangen werden, die ohnehin über Machtressourcen verfügen. Dies trifft vielfach für Positionsinhaber im Politikbereich demokratisch verfaßter Gesell-schaften zu. Die Möglichkeit zur Kontrolle der gewählten Vertreter durch Teilhabe an Wissen ist zentraler Bestandteil dieser Systeme. Diese Kontrollmöglichkeit wird ganz offensichtlich dann vereitelt, wenn Bürgern der Zugang zu für sie relevantes Wissen versperrt wird, aber auch dann, wenn auf sie zu viel für sie irrelevantes Wissen abgeladen wird.

Im Mittelpunkt derzeitiger Zeitdiagnose stehen zwei Vermutungen über die Entwicklungstendenzen von Geheimnis: Zum einen wird der Verdacht geäußert, Geheimnis nehme im Politikbereich immer mehr zu; das Öffentliche werde immer privater. Zum anderen wird der Verdacht einer gleichzeitig stattfindenden, gegenläufigen Tendenz geäußert, nach der die Geheimhaltung privater (oder intimer) Angelegenheiten immer mehr abnehme; das Private werde immer öffentlicher (so etwa kürzlich Guggenberger 1985). Sollte – um den von Richard Sennet geprägten Ausdruck zu übernehmen – die »Tyrannei der Intimität« die »Tyrannei der Öffentlichkeit« ersetzt haben? (Siehe hierzu die Diskussion von Barbara Sichtermann 1985).

Georg Simmel hat in seiner im Jahre 1908 publizierten »Soziologie« eine sog. Evolutionsformel aufgestellt, die der heutigen Zeitdiagnose widerspricht. Danach wird »das Öffentliche immer öffentlicher, das Private immer privater« (Simmel 1968, 277). Haben die jüngsten Entwicklungen Simmels Evolutionsformel überholt? Oder beruht die
heutige Kritik auf einer Überschätzung der durch Massenmedien hochgespielten Skandalfälle und Affären? Diese Fragen lassen sich in der so gestellten Form nicht beant-worten. Sie können auch nicht Diskussionsgegenstand eines Beitrages sein, der seinem Charakter nach nicht kulturkritisch sein soll. Er beschränkt sich auf den Versuch, eine wichtige Vorfrage zu klären: Was ist eigentlich genauer unter Geheimnis zu verstehen? Welche sozialen Beziehungen werden inszeniert oder abgeschnürt, wenn Wissen geheim gehalten wird? Die Klärung dieser Fragen erlaubt es, auf Widersprüche, Spannungen und Prozesse hinzuweisen, die durch Geheimhaltung als Interaktionsform als solcher ausgelöst werden. Viele aktuelle politische Skandal-Fälle (von der Fälschung der Hitler-Tagebücher, über den Flick-Skandal und die Parteispendenaffäre, bis zum Weinskandal) ließen sich bereits dadurch eher verstehen, daß man Erkenntnisse über Geheimnis als Interaktionsform von Anfang an berücksichtigt.

Der Rekurs auf kontingente politische »Umstände« und »Bedingungen« reicht oft bloß aus, um die von Fall zu Fall inhaltlich wechselnden, aber funktional austauschbaren politischen Motive für Geheimhaltungsabsichten zu erfassen, nicht aber, um Struktur und Dynamik geheimer Konstellationen selbst zu begreifen.

Ein solcher Rekonstruktionsversuch von Geheimnis als Interaktionsform soll hier unternommen werden und zwar auf der Grundlage des fünften Kapitels aus Simmels »Soziologie«: »Das Geheimnis und die geheime Gesellschaft«.

Georg Simmel ist vorgehalten worden, Geheimnis nur unzulänglich definiert zu haben (so etwa von Sievers 1974). Diese – wie immer berechtigte – Kritik dient oft bloß als Vorwand, um sich der Mühe einer konstruktiven Erarbeitung der von Simmel hauptsächlich verwendeten analytischen Elemente von Geheimnis zu entziehen. Scheut man diese Mühe jedoch nicht und läßt sich von Simmel zu Ergänzungen und Weiterführungen seiner Gedanken anregen, so läßt sich ein sog. interaktionistisches Paradigma von Geheimnis erstellen.

Simmel analysiert Geheimnis unter der Perspektive der Wechselwirkung. Dies mag zunächst trivial erscheinen, hat aber Konsequenzen für die Definition und Auswahl der empirischen Fälle von Geheimnis. Als Soziologe interessiert Simmel Geheimnis hauptsächlich insofern, als es soziale Beziehungen stiftet. Er räumt ein, daß »…man mit Recht sagt, ein Geheimnis, um das Zwei wissen, sei keines mehr« (Simmel 1968, 283). Die soziale Wirkung von Fällen, in denen ein einzelner Wissen für sich allein behält, ist »Isolierung, Gegensatz, egoistische Individualisation« (Simmel 1968, 282); sie sind unter der Perspektive der Wechselwirkung soziologische Grenzfälle. In dem Moment, in dem ein Akteur Wissen bewußt und gewollt angebbaren anderen Akteuren vorenthält und es mit angebbar anderen Akteuren teilt, – erst in diesem Moment entsteht eine Dreierkonstellation, die jene Spannung, Emotionalität und Dynamik enthält, die Attraktivität und Ambivalenz von Geheimnissen ausmachen. Welches sind nun im einzelnen die analytischen Elemente des interaktionistischen Paradigma?

I. Anzahl von Akteuren und Arten von Handlungen im Geheimnis

Folgt man Simmel und betrachtet Geheimnis unter der Perspektive der Wechselwirkung, so stellt sich zunächst die Frage, wie viele Akteure typischerweise am Geheimnis partizipieren und welche Arten von Handlungen sie dabei entfalten. Die Beantwortung dieser Fragen führt zum ersten Definitionsmerkmal:

Geheimnis stiftet typischerweise Triaden: Zwei Akteure, (A) und (B), teilen Wissen (I.1) und machen es dadurch zu einem exklusiven Gut, daß sie es vor Dritten, (C), verbergen (I.2). Der »stark betonte Ausschluß aller Draußenstehenden« verleiht den Geheimnisträgern »ein entsprechend stark betontes Eigentumsgefühl« (Simmel 1968, 273). Teilen von Wissen assoziiert (A) und (B) noch in einer anderen Hinsicht: Sie verständigen sich darüber, welche Wissensbestandteile anderen vorenthalten werden sollen und elaborieren u.U. Symbole und Codes zur Binnenkommunikation. Die Beherrschung einer Geheimsprache hat mehr als nur instrumentelle Funktionen: (A) und (B) qualifizieren sich damit nicht nur als Träger exklusiven Wissens, sondern auch als Träger einer exklusiven Kultur.

Während die Teilhabe von Wissen assoziiert, hat das Verbergen von Wissen die Wirkung der Dissoziation. Geheimnisträger müssen eine Vorentscheidung darüber treffen, welche anderen Akteure von der Teilhabe an dem exklusiven Gut ausgeschlossen werden sollen. Durch Verbergen wird eine Schranke zwischen Wissenden und Nicht Einzuweihenden konstruiert. Dadurch bricht aber die Wechselwirkung nicht ab; vielmehr werden in Orientierung an den ausgeschlossenen Dritten vielfältige Techniken des Verbergens erfunden, die ethisch mehr oder minder bedenklich, in manchen Fällen sogar paradox sein können. Plagen den Geheimnisträger Schuldgefühle, weil er vor dem Dritten etwas verbirgt, dann wird er »dadurch zu Rücksicht, Zartheiten, geheimem Wiedergutmachen-wollen bewegt, zu Nachgiebigkeiten und Selbstlosigkeiten, die ihm bei völlig gutem Gewissen ganz fernlägen« (Simmel, 1968, 272, Anm. 1). Verbergungstechniken betreffen zum einen das vorzuenthaltende Wissen selbst und können solche Tätigkeiten veranlassen wie Verschweigen, Unterlassen, Vertuschen, Themenwechsel, aber auch Manipulation von Tagesordnungen, Vernichten von Akten, Lügen, Fälschen, Unterschlagen. Zum anderen können die Techniken des Verbergens die Personen der Geheimnisträger selbst betreffen und zu so bekannten Maßnahmen führen wie Verstecken, Maskieren, Tarnen, chirurgische Operation, Selbstentstellung. Nach Simmel nehmen Verbergungstechniken oft die Form einer »aggressiven Defensive« gegenüber dem (oder den) ausgeschlossenen Dritten an.

Die dritte Handlungsart, die nach dem Modell geheimer Dreierkonstellationen entfaltet wird, besteht in dem Versuch des Dritten das Geheimnis von (A) und (B) zu enthüllen (I.3). Um Enthüllungsaktivitäten entfalten zu können, müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein; der Dritte muß ein Minimum an Wissen besitzen: Erstens muß er wissen, das er von Wissen ausgeschlossen wurde; zweitens, wer ihm Wissen vorenthält und drittens muß er überhaupt daran interessiert sein, das vor ihm verborgene Wissen zu enthüllen.

Während die ersten beiden Voraussetzungen oft erst in einem langwierigen Prozeß erfüllbar sind, der zum eigentlichen Drehpunkt der Interaktionsdynamik werden kann, ist nach Simmel die letzte Voraussetzung am ehesten zu erfüllen. Oft reicht bereits die Kenntnis vom Ausschluß von der Teilhabe des exklusiven Gutes Wissen aus, um die Motivation zur Enthüllung zu wecken. Dabei kann der Dritte einer »typischen Irrung« unterliegen indem er annimmt: »alles Geheimnisvolle ist etwas Wesentliches und Bedeutsames« (Simmel 1968, 274). Unbekanntes und Unzugängliches erfährt in der Phantasie des ausgeschlossenen Dritten eine Wertsteigerung und Aufmerksamkeitsbetonung, »die die offenbarte Wirklichkeit meistens nicht gewonnen hätte« (Simmel 1968, 274). Eben diese – oft maßlose – Wertsteigerung mobilisiert ausgeschlossene Dritte zu Enthüllungsaktivitäten, die mehr oder minder aufwendig sein können; von so laienhaften und alltäglichen Enthüllungsversuchen wie »das Horchen an verschlossenen Türen und das Hineinschielen auf fremde Briefe«, »das gierige, spionierende Auffangen jedes unbedachten Wortes, die bohrende Reflexion: was dieser Tonfall wohl zu bedeuten habe, wozu jene Äußerungen sich kombinieren ließen, was das Erröten bei der Nennung eines bestimmten Namens wohl verrate…« (Simmel 1968, 267), bis zu systematischen Techniken professionalisierter und »routinisierter« Enthüller, wie Journalisten, Spione, Detektive, Fahndungsbeamte, Sozialwissenschaftler und Computer (Marx and Reichmann 1984). Der »aggressiven Defensive« der Geheimnisträger steht die »aggressive Offensive« der Enthüller gegenüber – eine Frontstellung, die dann ins Ungleichgewicht gerät, wenn Professionalität und Routine ungleich auf beide Seiten verteilt sind.

II. Geheimnis als Institution

Der zweite Aspekt des interaktionistischen Paradigma von Geheimnis betrifft die Frage, in welchem Ausmaß Geheimhaltung institutionalisiert ist. Verbergen von Wissen kann Positionsinhabern als Pflicht vorgeschrieben sein, deren Einhaltung durch Sanktionen unterschiedlicher Art und Ausmaßes sozial kontrolliert wird. Institutionalisierte Geheimnisse sorgen dafür, daß die Kommunikation von Wissen nicht der ldiosynkrasie der jeweiligen Positionsinhaber überlassen bleibt. Vielmehr wird etwa von dem Sozialbeamten, Priester, Arzt erwartet, daß sie als Positionsinhaber ihrer professionellen Pflicht genügen und das ihnen von ihren Klienten anvertraute Wissen Dritten gegenüber verschweigen. Von den Klienten wird andererseits erwartet, daß sie so viel Wissen mitteilen, wie zur Herstellung der von ihnen gewünschten Leistung notwendig ist: Um vom Beamten Kindergeld, vom Priester Gewissenserleichterung, vom Arzt Heilung zu erhalten, muß der Klient (B) Wissen über seine Person bereitstellen. Da (A) in der Regel definiert, wie viel Wissen er zur Herstellung der Leistung benötigt, befindet sich (B) in einer diffusen Abhängigkeit von (A). Er wird sich auf diesen asymmetrischen Tausch nur dann einlassen, wenn er von der Erwartung ausgehen kann, daß (A) seine Schweigepflicht einhält. Die Institutionalisierung von Geheimhaltung ist funktionale Voraussetzung für die Realisierung von Zielen zentraler gesellschaftlicher Einrichtungen (Simmel 1968, 273; Merton 1968, 398 f; Popitz 1968). Hält sich auch nur ein Akteur in dieser Triade nicht an die ihm positionell vorgeschriebenen Normen, gerät die betreffende gesellschaftliche Einrichtung ins Wanken: Bricht (A) seine Schweigepflicht, stellt (B) kein Wissen mehr bereit; verweigert (B) die von (A) geforderten Angaben zu seiner Person, stellt (A) die betreffende Leistung nicht her; und ist der Dritte mit Enthüllungsoffensiven erfolgreich, bricht die Tauschbeziehung zwischen (A) und (B) zusammen. Das Institut der Volkszählung ist in der Bundesrepublik aufgrund einer derartigen in sich verzahnten Beziehungskette von nicht gewährleisteter Geheimhaltung, Aussageverweigerung, Leistungsausfall zumindest in der bislang praktizierten Form zusammengebrochen. Gesellschaftliche Einrichtungen, die ihre Ziele nur auf der Basis von Geheimhaltung erreichen können, müssen sich nicht nur effektive Mechanismen zur Kontrolle von Normenverstößen einfallen lassen, sondern vor allem Mechanismen zur Schöpfung von Vertrauen und Herstellung von Sinn.

III. Geheimnis als Organi­sa­tion

Von Geheimnis als Institution ist Geheimnis als Organisation zu unterscheiden. Schließen sich beispielsweise schwedische Bischöfe einem Freimaurerorden an; bilden Parteifunktionäre Tarnorganisationen; folgen Studenten geheimen religiösen Sekten oder politischen Geheimbünden, so tun sie dies freiwillig. Weder dem schwedischen Bischof, noch dem Parteifunktionär, noch dem Studenten ist es positionell vorgeschrieben, sich einer dieser erwähnten geheimen Organisationen anzuschließen. Im Gegenteil: Sie geraten typischerweise aufgrund ihrer Mitgliedschaft in Geheimorganisationen in Konflikt mit anderen Vorschriften, die an ihrer Position haften. Von Bischöfen wird erwartet, daß sie vor ihrer Gemeinde keine Geheimnisse haben; Parteifunktionäre müssen Spendengelder öffentlich ausweisen; Studenten wird angesonnen, ihre religiösen und politischen Erlösungssehnsüchte innerhalb der etablierten gesellschaftlichen Einrichtungen zu befriedigen. Die sozialen Konflikte, die in diesen Fällen entstehen, sind je anders gelagert; daher scheint es sinnvoll und wichtig, analytisch zwei Typen von Geheimorganisationen zu unterscheiden, primäre und sekundäre.

• In primären geheimen Organisationen »ist das Geheimnis soziologischer Selbstzweck, es handelt sich um Erkenntnisse, die nicht in die Menge dringen sollen; die Wissenden bilden eine Gemeinschaft, um sich gegenseitig die Geheimhaltung zu garantieren« (Simmel 1968, 289). Die Mitglieder primärer geheimer Organisationen halten Wissen absichtlich und bewußt exklusiv, weil nach ihrer Einschätzung sonst das Organisationsziel nicht realisiert werden könnte. So begründet etwa ein prominenter schwedischer Bischof die Geheimhaltung der Rituale in Freimaurerorden mit der besonderen pädagogischen Wirkung geheimer Praktiken für die initiierenden Mitglieder: »Ein Text, den man zum ersten Mal hört, hat eine ganz andere Wirkung und löst ein ganz anderes Erlebnis aus als ein Text, den man von vornherein kennt.« (Biskopen i Växjö, Sven Lindegärd, skrivelse till ansvarsnämden för biskopar, 4.3.1985). Primäre geheime Organisationen müssen danach streben, eine bestimmte Organisationsgröße nicht zu überschreiten. Je größer die Organisation, desto stärker wird die Realisierung ihres Organisationsziels gefährdet. Typischerweise geraten numerisch limitierte Geheimorganisationen in ein Dilemma: Je kleiner die noch verträgliche Mitgliederzahl für die Zieler-reichung ist, desto größer werden die Probleme ihrer materiallen Versorgung und der Aufrechterhaltung ihrer Autonomie. Dieses Dilemma lösen Geheimnisorganisationen oft dadurch, daß sie ihren wenigen Mitgliedern hohe Beitragszahlungen zumuten. Dadurch erhalten primäre geheime Organisationen oft den Akzent ökonomischer Exklusivität, der nicht immer mit den inhaltlichen Zielen der Organisation in Harmonie gebracht werden kann. Wie ein schweizerischer Freimauer mitteilte, sah sich ein Orden angesichts einer zahlenmäßig und finanziell zu schwachen Mitgliederbasis gezwungen, um Mitglieder offen zu werben, ein Mittel, das dem Modellcharakter reiner primärer Geheimorganisationen radikal widerspricht.

• Sekundäre Geheimorganisationen sind solche, deren Organisationsziele und/oder Mittel von der äußeren Gesellschaft als deviant definiert werden und die den Weg der Geheimhaltung wählen, um sich der gesellschaftlichen Verfolgung zu entziehen. Weder für die Mafia, noch für die Rote Armee Fraktion, noch für die Muslimbrüder (um nur einige prominente Beispiele sekundärer Geheimorganisationen zu erwähnen) ist Geheimhaltung soziologischer Selbstzweck. Für diese ist sie vielmehr ein – meist aufwen-diges – organisatorisches Mittel, um Mitglieder und materielle Ressourcen vor äußerem Zugriff zu schützen und um zu gewährleisten, daß die ursprünglichen Organisationsziele unter der veränderten Bedingung ihrer Kriminalisierung weiter verfolgt werden können (Simmel 1968, 282).

Für primäre Geheimorganisationen ist die Anwendung der soziologischen Technik der Geheimhaltung eine conditio sine qua non für die Zielerreichung; für sekundäre Geheimorganisationen wird die ihnen von außen aufgezwungene (oder nahegelegte) Technik der Geheimhaltung oft zur Voraussetzung für ungewollte und unbemerkte Zielverschiebungen, zur Fehlinvestition von Energien und zur verzerrten Wahrnehmung der Realität von seiten untergetauchter Mitglieder. Friedhelm Neidhardt hat diese Eigendynamik ganz raffiniert am Beispiel der Geschichte der RAF analysiert: Kassiberschreiben, Untertauchen, Wohnungsbeschaffung, materielle Beutezüge etc. wurden unmerklich zur Hauptbeschäftigung und führten die Mitglieder der RAF immer weiter von ihren ursprünglichen politischen Zielen ab (Neidhardt 1981). Die spezifische Gefahr sekundären Geheimorganisationen besteht darin, daß sich im Laufe ihrer Geschichte die Technik der Geheimhaltung zum Selbstzweck verkehrt und auf diese Weise die ursprünglichen Organisationsziele und -ressourcen vernichtet werden. Auch primäre Geheimorganisationen sind der Gefahr von Zielverschiebung, Organisationsdeformation und Selbstdestruktion ausgesetzt. Je mehr Wissen die äußere Gesellschaft produziert, desto schwerer haben es primäre Geheimorganisationen, ihr Wissen exklusiv zu halten.

So wurde beispielsweise das ursprünglich von den Freimaurern gehütete Geheimnis der Baukunst durch Verwissenschaftlichung und Popularisierung von Mathematik und Architektonik gelüftet. Die Freimaurer sahen sich angesichts dieser Offenbarung gehalten, die Geheimhaltung auf die formalen Aspekte ihrer Organisaion, auf die Rituale, zu verlagern, wenn sie als Geheimorganisation überlebensfähig bleiben wollten. Die Existenz primärer Organisationen ist zusätzlich dann gefährdet, wenn sich das Prinzip der Öffentlichkeit in der äußeren Gesellschaft kulturell und politisch mehr und mehr durchsetzt. Im Zentrum der hitzigen Debatte um die Existenzberechtigung der schwedischen Freimaurerlogen stand die Frage der Legitalität geheimer Organisationen: »Die Freimaurer sind eine geschlossene Gesellschaft, die nicht den heutigen gestiegenen Anforderungen an Offenheit entsprechen« (so etwa Barbro Berglund, Svenska kyrkans nämnd för mellankyrkliga och ekumeniska förbindelser, Sydsvenska Dagbladet Snä1l-posten, 5.3.1985).

IV. Die dualis­ti­sche Struktur von Geheimnis

Simmel geht allgemein davon aus, daß soziale Einheiten erst dadurch an Vitalität gewinnen, daß in ihnen gleichzeitig gegensätzliche soziale Kräfte zusammenwirken (Simmel 1968, 262; Nedelmann 1980). Dreierkonstellationen haben im Vergleich zu Dyaden und »Mehr-als-Drei«-Gruppierungen durch die schillernde Rolle des Dritten eine besonders hohe Vitalität. Triaden jedoch, die auf der Basis von Geheimnis gebildet werden, geraten dadurch unter Hochspannung, daß sich die Akteure an widersprüchlichen Interessen orientieren, ständig in die Versuchung zum Seitenwechsel und Überlaufen geraten und plötzlichen emotionalen Wechseln ausgesetzt sind. Akteure, die in geheime Interaktionskonstellationen involviert sind, geraten typischerweise unter Streß; Kurzschlußhandlungen und Überraschungsmanöver sind daher wahrscheinlich, insbesondere bei unprofessionalisierten Geheimnisträgern.

• Der erste Dualismus in geheimen Dreierkonstellationen besteht in der Freisetzung von sowohl assoziierenden als auch disassoziierenden sozialen Kräften. Auf der einen Seite wird durch das Teilen von Wissen eine Klasse von Besitzern geschaffen, die sich das Recht zur Kontrolle ihres Monopols aneignen und hierdurch intern integriert werden (siehe hierzu detaillierter Wilson 1984, insbs. 17 – 19). Auf der anderen Seite »legt das Geheimnis eine Schranke zwischen die Menschen« (Simmel 1968, 275), indem es die vom Wissen ausgeschlossenen Dritten als Klasse von Nichtbesitzern konstituiert und in eine antagonistische Position zur Klasse der Wissensmonopolisten bringt. Der »Klassenkampf« zwischen Besitzern und Nichtbesitzern spitzt sich im allgemeinen auf die Kernfrage der Umverteilung von Wissen zu und entbrennt in dem Moment, in dem die deprivierten Dritten Enthüllungsversuche unternehmen und die Geheimnisträger ihr Monopol verteidigen. Jedes Mitglied beider Klassen ist jedoch potentieller Überläufer ins feindliche Lager; daher ist die ursprüngliche Konstellation stets der Gefahr ausgesetzt, sich zu verschieben oder total zu verändern.

• Diese intern angelegte Transformationsdynamik ist auf ein zweites dualistisches Merkmal zurückzuführen: Es betrifft die widersprüchlichen Interessen, an die sich die drei in Geheimnisse involvierten Akteure orientieren können.

Was zunächst die Geheimnisträger betrifft, so richten sie ihr Handeln an zwei sich widersprechenden Interessen aus, die beide für sie attraktiv sind. Einerseits sind sie daran interessiert, ihre exklusive Stellung zu erhöhen und ihr »stark betontes Eigentumsgefühl« zu vertiefen (Simmel 1968, 273); dies realisieren sie durch Verteidigung und Expansion ihres Wissensmonopols. Andererseits werden sie zum logischen Gegensatz zur Geheimhaltung hingezogen: zum Verrat. Seine Attraktionen bestehen in dem »verführerischen Anreiz«, die soziale Schranke, die sie durch das Teilen des Geheimnisses zwischen sich selbst und Dritten aufgebaut haben, »durch Ausplaudern oder Beichte zu durchbrechen« (Simmel 275). Bewahren und Verraten des Geheimnisses stellen für die Geheimnisträger je unterschiedliche Gratifikationen in Aussicht: Geheimhaltung wird durch zunehmende Solidarität zwischen (A) und (B) belohnt, Verrat durch die Empfindung der »Lust der Beichte« (Simmel 1968, 275); es sieht in der Macht des Verräters, die bestehende Konstellation durch Einsatz geringfügiger Mittel (oft reicht ein einziges Wort) total und überraschend zu verändern. Verräter kommen in den Genuß, Loyalitäten umzupolen: Sie können vorher ausgeschlossene Dritte emotional einbinden und ursprünglich Verbündete fallen lassen. Das Moment des Geheimnisverrates enthält Reize, die denen vergleichbar sind, die der Verschwender von Geld empfindet: »… das mit dem Geldbesitz gegebene Machtgefühl konzentriert sich für die Seele des Verschwenders am vollständigsten und am lustvollsten in dem Augenblick, wo er diese Macht aus Händen gibt.« (Simmel 1968, 274). Wenn die Weiterleitung einer wichtigen Mitteilung gelegentlich dadurch zu beschleunigen versucht wird, daß man sie mit dem Siegel der Verschwiegenheit versieht, so bedient man sich eben dieser Erkenntnis.

Da Geheimhaltung stets durch die Attraktivität des Verrates intern bedroht ist, stiftet sie Cypischerweise höchst labile Interaktionskonstellationen. Diese intern verursachte Labilität wird zusätzlich durch eine externe Gefahrenquelle verstärkt, durch die Enthüllungsversuche Dritter. Wegen dieser beiden Gefahrenquellen bedürfen geheime In-teraktionskonstellationen zusätzlicher sozialer Stabilisierungsmechanismen, sofern sie auf Dauer gestellt werden sollen. Ihre Erörterung verdiente gesonderte Beachtung.

Was den ausgeschlossenen Dritten betrifft, so ist auch dieser in seinen Handlungen durchaus nicht eindeutig ausgerichtet. Seine Enthüllungsabsichten sind beispielsweise dann korrumpierbar, wenn ihn die Geheimnisträger am Genuß des exklusiven Gutes Wissen teilhaben lassen. Wie die meisten Deprivierten, wird auch er dazu neigen, seine »aggressive Offensive« in dem Maße zu mildern, in dem ihm durch das Überlaufen ins feindliche Lager der Geheimnisträger Macht zuwächst. In die Klasse der Geheimnisträger eingeschlossene Dritte senken aber tendenziell die Wahrscheinlichkeit für das Weiterbestehen des Geheimnisses. Je größer die Gruppe der Geheimnisträger wird, desto größer werden die Kontrollprobleme bei gleichzeitigem Sinken des Wertes des Geheimnisses. Schon deshalb werden sich die Geheimnisträger nur begrenzt der Technik der Einweihung ausgeschlossener Dritter in ihr Geheimnis bedienen können, um die aggressiven Enthüllungsoffensiven Wissensdeprivierter zu pazifizieren. Je öfter sie sich dieses Mittels bedienen, desto stärker tragen sie selbst zur Destruktion ihres Geheimnisses bei.

V. Das psychische Leben von Geheimnis

Soziales Handeln löst bei den wechselwirkenden Akteuren bestimmte Arten des Erlebens aus (Nedelmann 1985). Diese allgemeine Erkenntnis Simmels gilt auch für das Geheimnis als Interaktionsform. Individuen, die in geheime Triaden involviert sind, geraten in typische emotionale Verfassungen.

Das Gefühlsleben der Geheimnisträger ist höchst widersprüchlich und voller Spannungen. Ihr ohnehin »stark betontes Eigentumsgefühl« wird durch das Bewußtsein gesteigert, daß andere von diesem Besitz ausgeschlossen sind. Der Stolz auf die Ausnahmestellung (»’Ich weiß doch was, was du nicht weißt’«, Simmel 1968, 274) wird typischerweise zum formalen Mittel, um gegenüber ausgeschlossenen Dritten zu prahlen und sie zu deklassieren. Beamte bedienen sich vorzugsweise dieses Mittels gegenüber lästigen Klienten; Naturwissenschaftler und Politiker gegenüber protestierenden Kernkraftgegnern und Umweltschützern; Pressesprecher gegenüber neugierigen Journalisten; Vertreter von Regierungspartei(en) angesichts bohrender Fragen von Vertretern der Oppositionspartei(en). Diesem stark betonten Eigentumsgefühl, das mit Geheimhaltung verbunden ist, steht das bereits erwähnte Gefühl der »Lust zur Beichte« gegenüber, der Machtgenuß, der mit dem Moment des Verrates maximiert und gleichzeitig konsumiert wird. Bereits tropfenweise dosierte Informationsflüsse, Andeutungen und Geheimtips mögen für viele Geheimnisträger in ihrem Alltagsverkehr mit unwissenden Dritten Lustgewinne einbringen. Sind Machtgefühle jedoch durch sich widersprechende Handlungen, durch Verbergen und Offenbaren, zu befriedigen, dann wird die Berechenbarkeit des künftigen Handelns von Geheimnisträgern schwer, insbesondere von solchen, die machtanfällig und -süchtig sind. Geheimnisse ziehen Persönlichkeiten vom Typus des »excessive ego« an (Wilson 1984, 18); deren Handeln ist bekanntlich häufig abwegig.

Diese prinzipielle Schwierigkeit der Berechenbarkeit des Handelns der Geheimnisträger trägt zur Herauspräparierung des wohl wichtigsten Merkmals des psychischen Lebens in Geheimnissen bei: dem anhaltenden Gefühl der Unsicherheit. Durch die stets präsente Gefahr der internen und externen Bedrohung ihres Geheimnisses müssen deren Träger immer auf »Schicksalswendungen und Überraschungen« gefaßt sein (Simmel 1968, 275). Bekanntlich ist die Überlebenschance solcher Gruppen gering, deren Mitglieder keine gesicherten Hypothesen über das künftige Handeln anderer aufstellen können. Diese Gruppierungen sind funktional auf eine Emotion angewiesen, mit der sie ihre Unsicherheit überwinden können: Vertrauen. Nach Simmel ist Vertrauen eine »Hypothese künftigen Verhaltens«, mit deren Hilfe der »mittlere Zustand zwischen Wissen und Nichtwissen um den Menschen« (eben: Unsicherheit) in Richtung Wissen verlagert werden kann (Simmel 1968, 263). Vertrauen ist eine notwendige Emotion, um »praktisches Handeln« (ebenda) in geheimen Organisationen und Institutionen zu ermöglichen. Der soziologische Fachausdruck der »greedy institution« ließe sich vorteilhaft zur Charakterisierung geheimer Interaktionskonsteilationen verwenden: Sie sind eine nach Vertrauen gierige Einrichtung und neigen in ihrer Gefräßigkeit dazu, Individuen in ihrer gesamten Persönlichkeit in die geheime Konstellation einbeziehen zu wollen.

Je mehr geheime Interaktionskonstellationen jedoch dazu tendieren, zu totalen Einrichtungen zu werden, desto größer ist die Gefahr, daß ihnen die Kontrolle des Privatlebens und sonstiger Aktivitäten der ihnen angehörenden Gesamtpersönlichkeiten entgleitet. In diese Gefahr begeben sich geheime Einrichtungen auch dann, wenn ihre Gier auch das Geheimwissen selbst erfaßt: Geheimdienstler, Sozialbeamte, Statistiker, Journalisten, Sozialwissenschaftler und andere professionelle und »routinisierte« Beschaffer persön-licher Daten können typischerweise nur selten ihre Neugier nach immer mehr Wissen voll befriedigen. Sie laden sich damit Wissensballast auf, den die oft selbst nicht beherrschen und leisten damit dem Mißbrauch von Daten Vorschub.

Geheime Gesellschaften begegnen diesen Gefahren in der Regel durch Ausübung »ab-soluter Herrschaft über die Mitglieder« (Sirnmel 1968, 299). Sie entwickeln sich zum Typus einer autoritären, zentralistisch und hierarchisch strukturierten Organisation (Simmel 1968, 297 – 304; und Neidhardt 1981).

Das für geheime Triaden typische Gefühlsleben und die durch es verursachte interne Spannung ist erst dann völlständig begreifbar, wenn man die Emotionen des ausgeschlossenen Dritten (C) mit in die Analyse einbezieht: Dieser ist hauptsächlich von Eifersucht beherrscht. Aus dieser Emotion wächst geheimen Interaktionskonstellationen eine Handlungsenergie zu, die erst zur vollen Entfaltung der für sie typischen destruktiven Eigendynamik führt. Bereits die formale Tatsache des Ausschlusses von Wissen weckt im allgemeinen Eifersucht auf die Wissenden. Vermutet der ausgeschlossene Dritte zusätzlich – zu Recht oder zu Unrecht -, daß das ihm vorenthaltene Wissen nachteilig für ihn ist, wird er motiviert genug sein, um die mit Enthüllungsaktivitäten unvermeidlich verbundenen Kosten zu tragen. Simmel hat in verschiedenen Zusammenhängen analysiert, inwiefern Eifersucht eine sozial destruktive Emotion ist. (Das ist an anderer Stelle nachzulesen: Nedelmann 1983, 198 – 203). Der eifersüchtige Dritte erhebt einen Anspruch darauf, Mitbesitzer des exklusiven Gutes Wissen zu werden; oft muß er sich diesen Anspruch erst politisch erkämpfen und durchsetzen. Dem Prototyp des eifersüchtigen Enthüllers gehen die Energien erst im Moment der Destruktion der geheimen Interaktionskonstellation aus. Ebenso wie der auf Liebe eifersüchtige betrogene Ehemann es vorzieht, die Liebe zur Ehefrau zu zerstören, als vorzeitig seinen Anspruch auf Liebe fallen zu lassen, ebenso wird es auch der vom Geheimnis ausgeschlossene eifersüchtige Dritte vorziehen, das Geheimnis selbst zu zerstören, als die Waffen gegen die Klasse der Wissensmonopolisten zu früh zu strecken. Zerstören ist in den meisten Fällen auch technisch einfacher, als in den Besitz des Geheimwissens zu gelangen. Auch die Geheimnisträger werden es in vielen Fällen vorziehen, ihr Geheimwissen zu zerstören, bevor es Dritten in die Hände fällt. Wissen ist Macht; durch Zerstören von Wissen wird Macht entzogen – nach dieser bekannten Formel werden beide Lager handeln.

Diese erwähnten Emotionen, Machtgefühle der Wissensmonopolisten und Deprivationsgefühle der Nichtwissenden; Lust des Verbergens und Faszination des Verrates; Unsicherheit und Vertrauen; Besitzerstolz und Eifersucht verleihen in ihrer Kombination geheimen Dreierkonstellationen jene emotionale Attraktivität, die mit erklären mag, weshalb Geheimnis auch dann noch als Interaktionsform weiterlebt, wenn das Wissen selbst offenbart worden ist. Das Überleben der Freimaurer ist hierfür nur ein Beispiel; die Entstehung neuer freiwilliger Geheimorganisationen, in deren Mittelpunkt die Beherrschung geheimer Rituale steht, ein anderes Beispiel für die noch heute vorherrschende oder wiedererlangte emotionale Attraktivität von Geheimnis als Interaktionsform.

Dieser Beitrag ist den Studentinnen und Studenten gewidmet, die im Winter- und Sommersemester 1984/85 an den Forschungsseminaren über Geheimnis an der Universität Freiburg teilgenommen haben. Viele Erträge der Seminardiskussion gehen in diesen Aufsatz ein. Es sei den Teilnehmern an dieser Stelle für ihren Anregungen und ihr Engagement gedankt.

Verweise

Guggenberger, Bernd (1985): Die nackte Wahrheit ist nicht immer das Wahre. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3.8.1985.
Marx, Gary T. and Reichman, Nancy (1984): Routinizing the Discovery of Secrets: Computers as Informants. In: American Behavioral Scientist. vol. 27, Number 4, March/April 1984, 423 – 452. Merton, Robert K. (1968): Mechanisms of Observability of Norms and of Role-Performance. In: ders.: Social Theory and Social Structure. New York 1968, 395 – 407. ,
Neidhardt, Friedhelm (1981): Über Zufall, Eigendynamik und Institutionalisierbarkeit absurder Prozesse. Notizen am Beispiel einer terroristischen Gruppe. In: von Alemann, Heine und Thurn, Peter (Jhrg.): Soziologie in weltbürgerlicher Absicht. Festschrift für Rene König. Opladen 1981.
Nedelmann, Birgitta (1983): Strukturprinzipien der soziologischen Denkweise Georg Simmels. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 32, 559 – 573.
Nedelmann, Birgitta (1983): Georg Simmel – Emotion und Wechselwirkung in intimen Gruppen. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 25, 1983, 174 – 209.
Nedelmann, Birgitta (1985): Action and Experience in Georg Simmel’s Sociology, Vortrag gehalten an der Universitä degli Studi di Genova, 16.4.1985.
Popitz, Heinrich (1968): Über die Präventivwirkung des Nichtwissens. Tübingen 1968.
Sennett, Richard (1985): Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität. Frankfurt a.M. und Hamburg 1985.
Sichtermann, Barbara (1985): Ende des öffentlichen Lebens. Zu R. Sennett: Die Tyrannei der Intimität. In: Ästhetik und Kommunikation. Heft 57/58, Jahrgang 15, 1985, Intimität, 21 – 28.
Simmel, Georg (1968): Das Geheimnis und die geheime Gesellschaft. In: ders.: Soziologie. Berlin 1968, 256 – 304
Sievers, Burkhard (1974): Geheimnis und Geheimhaltung in sozialen Systemen.
Wilson, Des. (1984): Information is Power: The Causes of Secrecy. In: ders. (ed.) The Secrets File. London 1984, 13 – 21.

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