In der Schule Widerstand lernen – Solidarität mit Rom*nja
1. Tastet die Kinder nicht an! – Gegen Diskriminierung und Abschiebung der Rom*nja
In Auschwitz vergast, bis heute verfolgt – so der Titel eines erschütternden Buches über die Diskriminierung der Rom*nja und Sinti*ze (Zülch 1979). Damit alle wussten, wer gemeint war, stand in Klammern Zigeuner im Untertitel. Dieses diskriminierende Z-Wort wird von der vom Innenministerium eingesetzten Kommission Antiziganismus (2021) nur durchgestrichen verwendet – mit gutem Grund.
Bis heute werden Trickbetrug und andere Deliktformen wie „Clan- und Bandenkriminalität“ mit „Roma-Problemen“ in Verbindung gebracht. Medien tragen mit stereotyper Text -und Bildauswahl zu dieser rassistischen Wahrnehmung bei. Etwa 54 Prozent der Bevölkerung halten Sinti*ze und Rom*nja für Personen, die zu Kriminalität neigen, wie die Mitte-Studie 2023 belegt (Zick/Küpper/Mokros 2023: 160f.).
Dr. Reinhard Stähling, geb. 1956, Dr. paed., war bis 2022 Schulleiter der PRIMUS-Schule Berg Fidel – Geist, einer Gesamtschule der Jahrgänge 1-10. In der Schule Berg Fidel im sozialen Brennpunkt hat er 30 Jahre als Lehrer und in der Schulleitung gearbeitet. Sein neues Buch Entwicklungsschritte einer Schule im Brennpunkt blickt zurück auf 40 Jahre Schule im sozialen Brennpunkt und befasst sich unter anderem mit dem Rassismus gegen Rom*nja und Sinti*ze. Es erscheint Anfang 2025 im Psychosozial-Verlag.
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